50 Jahre Jazzgeschichte –
das Label MPS feiert runden Geburtstag Vielfalt, Mut und Qualität: Das sind die Markenzeichen, mit denen MPS – die Musik Produktion Schwarzwald - als Deutschlands erstes Jazz-Label mit seinem Gründer Hans Georg Brunner-Schwer Weltruhm erlangten. Am 1. April 2018, also heute, steht ein runder Geburtstag an: Das Gütesiegel in Sachen hochwertiger Jazz-Sound feiert seinen Fünfzigsten.
Mekka für Oscar Peterson, George Duke, die Singers Unlimited und jede Menge junger europäischer Entdeckungen: Die MPS-Studios in Villingen schrieben dank hochwertiger Aufnahmetechnik und unverwechselbarer Ästhetik zwei Jahrzehnte lang pionierhaft Jazzgeschichte. Bis heute sorgt der „most perfect sound made in the Black Forest" für leuchtende Ohren bei Analog-Fans weltweit. Ein kleiner historischer Abriß.
Die eigentliche Geburt des Labels datiert ins Jahr 1968, doch sie hat eine bewegte Vorgeschichte, die sich um die berühmten Initialen HGBS ranken. Der Industriellensohn Hans Georg Brunner-Schwer (kurz: HGBS) ist als Miteigentümer des Herstellers für Radioempfangsgeräte SABA (Schwarzwälder Apparatebauanstalt) nicht nur begeisterter Audiotechniker, sondern auch ein musikverrückter Pianist. Oberhalb des Das Studio zieht in ein anderes Gebäude des Werksgeländes in der Richthofenstraße um, einen Steinwurf von der Familienvilla entfernt. Es sind weiterhin die Pianisten von Eugen Cicero über George Shearing bis Monty Alexander, die es HGBS angetan haben. Doch darüber hinaus baut MPS eine Schatzkammer mit Vertretern nahezu jeder Stilrichtung auf. Die Recording Sessions finden längst nicht nur in Villingen statt, sondern etwa auch in New Yorker Studios, Livemitschnitte liefern die Berliner Jazztage. Enge Teamworks mit Tonmeister-Koryphäen wie Willi Fruth und Rolf Donner garantieren den hohen klangästhetischen Anspruch, und viele Entdeckungen werden durch den damaligen Jazzpapst Joachim-Ernst Berendt vermittelt, der beim nahen Südwestfunk wirkt.
Neben den Pianisten sind als zweite Instrumentalistengruppe die Geiger am prominentesten vertreten: Sowohl Altmeister Stéphane Grappelli als
MPS schaut jedoch auch stets pionierhaft über die Abbruchkanten des Jazz. Was ab den späten Achtzigern als „Weltmusik" in den Mainstream hineinwirkte, findet in der Reihe „Jazz meets the world" schon viel früher eine Heimstatt: Toni Scott trifft sich mit Musikern aus Bali, Irene Schweizer mit Indern, George Gruntz mit Arabern. Legendär auch die Begegnung des US-Saxophonisten mit dem indischen Sarodspieler Ali Akhbar Khan oder die Einspielungen des brasilianischen Saitenmeisters Baden Powell. Ein ausgemachter Liebling des Labels wird Dave Pike, der die groovige Seite des MPS-Repertoires mit indischen Tönen anreichert.
Daß innerhalb der europäischen Sektion junge deutsche Musiker immer einen herausragenden Stellenwert im MPS-Katalog besitzen, prägt die
2014 schließlich, zehn Jahre nach dem Tod von Brunner-Schwer, findet der Katalog eine neue Heimat bei der Edel AG und schreibt seine Geschichte in zweifacher Weise fort. Die unermeßlichen Schätze des Labelkatalogs werden Schritt für Schritt neu zugänglich gemacht, mit einer Digitalisierung aller Alben und einer Wiederveröffentlichung ausgesuchter Titel auf Vinyl und Tonband in höchster Klangtreue, etwa Einspielungen von Oscar Peterson, George Duke oder Monty Alexander. Parallel hierzu eröffnet das Label nach 30 Jahren Pause ein weiteres Kapitel von Neuveröffentlichungen. Das breite stilistische Spektrum umfaßt hier bereits u.a. Aufnahmen von Klarinettenlegende Rolf Kühn, Soulsängerin China Moses, Berlins Jazzwunder Lisa Bassenge, dem brasilianischen Mandolinisten Hamilton de Holanda und Weltmusikstar Mari Boine. Für sein spannendes, etikettenfreies Repertoire
MPS Records – „50th Anniversary“
© 2018 MPS Records
VÖ: 01.04.2018
Weitere Informationen: www.mps-music.com
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