„Bretter, die die Welt bedeuten“

Kulturgeschichte der Gesellschaftsspiele im Stadtmuseum Köln

von Andreas Rehnolt

Die Rheinreise, 1910 Foto: KSM RBA Sabrina Walz

Kulturgeschichte der Gesellschaftsspiele
 
Die Schau mit dem Titel „Bretter, die die Welt bedeuten“
ist seit dem Wochenende im Stadtmuseum Köln zu sehen
 
Bretter, die die Welt bedeuten - Spielend durch 2000 Jahre Köln“ ist der Titel einer Ausstellung, die bis zum 26. August im Stadtmuseum in Köln zu sehen ist. Die Schau nimmt die kulturgeschichtliche Bedeutung der Gesellschaftsspiele in den Blick.
Die oft kunstvoll illustrierten Spielbretter und Spielkarten aus den unterschiedlichsten Epochen der Kölner Geschichte spiegeln den wandelnden Zeitgeist sowie wichtige gesellschaftliche Entwicklungen wider. Politische Umbrüche und Propaganda, technische Errungenschaften, neue Reisemöglichkeiten oder gängige Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit – all dies prägt Spielregeln und Bildmotive, hieß es zum Auftakt der Schau.


Schachspiel des Kölner Erzbischofs Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels aus dem 18. Jahrhundert
KSM, Foto: RBA/ Sabrina Walz 
 
Spielen ist seit jeher ein menschliches Bedürfnis, „macht Spaß, regt die Sinne an, schult das Gedächtnis und beflügelt die Fantasie.“ Schon zu Zeiten der Römer erfreuten sich Spiele mit Würfeln oder Tierknochen großer Beliebtheit. Waren im Mittelalter aufwendig gefertigte Brett-, Würfel- und Kartenspiele dem Adel vorbehalten, wurden Gesellschaftsspiele im 19. Jahrhundert durch neue Drucktechniken auch für eine breitere Bevölkerungsschicht bezahlbar.
 
Zudem kamen erstmals Spiele für Kinder auf den Markt, die nicht nur unterhalten, sondern vor allem auch ihrer Bildung und Erziehung dienen sollten. Die Ausstellung führt jedoch nicht nur zurück in vergangene Zeiten, sondern nimmt auch die Spielkultur der Gegenwart in den Blick. Ein digitaler Ausstellungsbereich zeigt an verschiedenen Stationen unter anderem auch, wie ein modernes Computerspiel entsteht.


„Die Reise nach Paris. Ein unterhaltsames und belehrendes Gesellschaftsspiel“, Berlin, um 1863 - KSM, Foto: RBA/Sabrina Walz 
 
Die Ausstellung ist dienstags von 10 bis 20 Uhr sowie mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Kölnisches Stadtmuseum - Zeughausstr. 1-3 - 50667 Köln - Tel: 0221 - 221-22398