Absurdes in der Kunst

Wo endet das Leben - wo beginnt die Kunst?

von Andreas Rehnolt
Absurdes in der Kunst

Museum MARTa in Herford präsentiert zahlreiche  Exponate international renommierter Künstler


Herford - Unter dem Titel "Ad Absurdum - Energien des Absurden von der klassischen Moderne zur Gegenwart" widmet sich das Museum MARTa im westfälischen Herford von heute an den Erscheinungsformen des Absurden in der Kunst. Nach Angaben von Museumssprecher Nils Vandre spürt die bis zum 27. Juli laufende Schau dabei auch den Grenzen des Verstandes nach. Die zahlreichen Exponate reichen von Werken Pablo Picassos, Joseph Beuys´, Kurt Schwitters´ oder Bruce Naumanns bis zum Droog- Design, hieß es einen Tag vor der Eröffnung der Ausstellung. Ein Phänomen wird nach Darstellung der Kuratoren dann als absurd bezeichnet, wenn es sich nicht mehr den gewohnten Erfahrungen entsprechend einordnen läßt. "Dem Unfaßbaren wird dann staunend oder kopfschüttelnd begegnet", so die Ausstellungsmacher.

Ein tonnenschwerer Berg von Zucker, aus dem ein Einkaufswagen ragt, ist in der Schau ebenso zu bestaunen, wie ein überdimensional wirkender Flugzeugreifen, der an einer Museumswand befestigt hochtourig in Schwingungen gerät. Zwei Kunsttransportkisten, die in einem realen Moment des fiktiven Unglücks ineinander verkeilt sind, sind ebenso ausgestellt wie ein Haarfön, dessen Betriebsgeräusch durch ein Mikrophon verstärkt in den Ausstellungsraum übertragen wird. Das Ausstellungsprojekt ist eine einmalige Kooperation des Museums MARTa mit der Städtischen Galerie Nordhorn, in der ab morgen bis zum 8. Juni die Ausstellung "Ad Absurdum - Zeitgemäße Apparate" zu sehen ist.

Die Ausstellung liefert nach Angaben der Kuratoren keine fertigen Thesen, sondern befragt eher ad absurdum gesteigerte Phänomene. Wo beginnt das Leben und wann endet die Kunst? Wie zeigt sich Absurdes, wenn es Wirklichkeit geworden ist? Phänomene des Absurden sind nur scheinbar Ausdruck von Sinnlosigkeit, hieß es vor dem Start der Schau. Energien des Absurden lassen Steigerungen ins Maßlose sichtbar werden. Zu sehen ist ein Querschnitt von Werken der klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst, die jeweils auf eigene Weise etwas vom Sinn des Absurden in der modernen Welt erzählen. Wie sagte schon Eugene Ionesco? "Wer sich an das Absurde gewöhnt, findet sich in unserer Zeit gut zurecht."

Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr, jeden 1. Mittwoch im Monat 11-21 Uhr

Internet: www.martaherford.de