bambärchä gredo

Gerhard C. Krischker – „gee dsu - blaib doo“

von Frank Becker

Cover-Motiv: Toni Burghart
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(bambärchä gredo)
 
 
Noochruf
auf main radiägummi
 
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füa maina feelä
 
Es ist eine Wissenschaft, zumal für den Preußen, sich in die bambärcher Texte von Gerhard C. Krischker einzulesen. Die Mühe aber belohnt den Unverdrossenen mit homerischem Gelächter. Wer könnte Bamberg nicht lieben, die zauberhafte Stadt an der Regnitz, die einen Dom, den Spezial-Keller, das Apfelweiblein, die Kettenbrücke, einen bedeutsamen Reiter, das Alte Rathaus, ein Theater, ein Sinfonieorchester, Nora Gomringer, den Karl May Verlag, Harry Luck und sogar ein Venedig hat?
Ich jedenfalls bin seit Jahrzehnten in Bamberg, seine historische Altstadt mit ihren Antiquariaten, in den vielfach gestohlenen (nicht von mir!) Türknauf, das Rauchbier, in Gila von Weitershausen als „Engelchen“, ins Rauchbier, die Hörnla und Blaue Zipfel verliebt. Mit der Sprache hatte ich bislang nur am Mittagstisch im „Spezial“ Berührung, wenn ich mit Einheimischen zusammensaß. Jetzt aber kommt es geballt, sprachgewaltig und ungemein unterhaltsam auf mich zu – mit „gee dsu – blaib doo“, einer Sammlung der 100 besten Dialektgedichte von Gerhard C. Krischker.
 
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wi im wildn wäsdn
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ka schoos
 
Der ars vivendi verlag schreibt: „Wenn Gerhard C. Krischker Bamberg seine 'große Liebe' nennt, steckt darin alles, was eine komplexe Beziehung ausmacht – und aushält: entzücktes Staunen, innige Vertrautheit, skeptisches Beobachten und wohlmeinende Kritik. Vor mehr als vier Jahrzehnten ist Krischker mit seinem ersten Mundartbändchen an die Öffentlichkeit gegangen, seitdem hat er sich zu einem der einflußreichsten fränkischen Dialektlyriker entwickelt. Nun versammelt er 100 seiner besten Gedichte, die in ihrer aphoristischen Überspitzung ebenso eine 'hinterlistige Heimatpflege' (Steffen Radlmaier) wie eine Liebeserklärung an Land, Leute und Literatur darstellen. (…)“.
 
Das tut Gerhard C. Krischker mit viel intimer Lokalkenntnis (immerhin ist er seit 1947 eingeborener Bamberger), spitzer Feder, Ironie und tieferem Verständnis für Land und Leute. Da viel zu erklären scheint mir müßig. Das muß einer selber lesen. Tun Sie´s also. Ich kann es nur empfehlen!
 
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Gerhard C. Krischker – „gee dsu - blaib doo“
Die 100 besten Gedichte
Mit einem Nachwort von Wolfgang B. Will
© 2017 ars vivendi verlag, 133 Seiten, Klappenbroschur - ISBN 978-3-86913-888-6
14,- € (D) / 14,90 € (A)
Weitere Informationen:  www.arsvivendi.com