Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Eine Ausstellung im Stadtmuseum Münster

Red./Are


Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit
 
Die Ausstellung im Stadtmuseum Münster
ist vom 30. August bis zum 3. Februar nächsten Jahres zu sehen
 
Jugend im Gleichschritt!? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit dem 30. August im Stadtmuseum Münster zu sehen ist. In den Jahren zwischen 1933 und 1945 war die Hitlerjugend (HJ) die mitgliederstärkste Organisation im nationalsozialistischen Deutschland. Als das „Volk von morgen“ waren die Jugendlichen Adressat der NS-Propaganda und ein wichtiger Faktor ihrer Innenpolitik, heißt es zu der bis zum 3. Februar nächsten Jahres geplanten Schau. Das öffentliche Bild von der Hitlerjugend als allmächtige Institution, der man sich als Jugendlicher kaum zu entziehen vermochte, ist bis heute geprägt von Propagandaaufnahmen der Nationalsozialisten und „Erfolgsmeldungen“ einer begeisterten „Staatsjugend“.

 

Erarbeitet hat die Ausstellung das NS-Dokumentationszentrum Köln. Zahlreiche Beispiele aus Westfalen und dem Rheinland geben ein differenziertes Bild der NS-Jugendorganisation jenseits der bekannten Propagandabilder. In einer Reihe von Medienstationen sind zahlreiche zeitgenössische Filme zu sehen. Zudem schildern Zeitzeugen ihre damaligen Erlebnisse. Die allgemeinen Informationen zur Hitlerjugend werden durch entsprechende Informationen und Fotografien aus Münster und der Region angereichert.

 

Die Wanderausstellung zeigt vor allem die Heterogenität der NS-Jugendorganisation. Sie präsentiert die HJ als Erziehungsinstanz, die in der NS-Zeit mit Elternhaus, Schule und Kirche um die Vormachtstellung in der Jugenderziehung konkurrierte. Die Schau zeichnet in Texten, zeitgenössischen Dokumenten, Bildern, Kurzfilmen und Höraufnahmen ein Bild der Kinder- und Jugendzeit vor und während des Nationalsozialismus.
Die Aussteller gehen unter anderem der Frage nach, ob und wie es die Hitleerjugend schaffte, aus den jungen Menschen eine „Jugend im Gleichschritt“ zu formen und wo sie dabei auf Unterstützung oder aber Widerstände stieß. Konflikte gab es etwa mit konfessionellen Jugendgruppen oder auch mit Jugendlichen, die als unangepaßt galten und sich etwa wie die „Edelweißpiraten“ dem Zwang der HJ widersetzten.

 

Jugend im Gleichschritt!? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit
30. August 2018 bis 3. Februar 2019
Stadtmuseum Münster - Salzstraße 28 - 48143 Münster - Tel: 0251 - 492-4503
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Quelle der Bilder: 1928-1938 Hitlerjugend Wuppertal“ mit freundlicher Unterstützung des Antiquariats Bücherkiste in Wuppertal   
 
Redaktion: Frank Becker