Jimmy Guiffre ist tot

Der geniale Schöpfer der "Four Brothers" starb im Alter von 86 Jahren

von Frank Becker

Foto © Frank Becker
Jimmy Guiffre -
26.4.1921 - 24.4.2008


Sein größter, unsterblicher Hit wird ihn auf ewig überleben und folgenden Generationen von Jazzmusikern und Fans die Botschaft vom Jazz in seiner reinsten Kultur übermitteln. Mit dem 1947 geschriebenen Titel "Four Brothers" ging James Peter "Jimmy" Giuffre in die Hall of Fame der Jazzgeschichte ein. Das Stück verwischte die Grenzen von Bebop, Cool und Modern Swing, beeinflußte Stile und Musiker. Zu den bekanntesten Interpretationen gehören die von Woody Herman, für dessen "Thundering Herd" Jimmy Giuffre die "Four Brothers" schrieb, die von Anita O´Day, die 1958 beim Newport Jazz Festival Furore machte, Art Peppers Fassung für Saxophon und das Bigband- Arrangement von Peter Herbolzheimer, das für viele andere Bigbands Maßstäbe setzte. Manhattan Transfer lieferte eine brillante Vokal-Version ab, doch die ultima ratio bleibt bis heute das Original in der Fassung, welche Jimmy Giuffre (cl, ts, bs) selbst 1955 mit  Jack Sheldon (tp), Shorty Rogers (flh), Bob Enevoldsen (vtb), Bud Shank (as), Ralph Pena (b) und Shelly Manne (dr) einspielte.
Mit einem der schönsten und atmosphärischsten Jazzfilme überhaupt, der Dokumentation "Jazz on a summer´s day", die das Newport Festival 1958 eingefangen hat, gibt es eine unvergeßliche Erinnerung an die große Zeit des Jazz und den Auftritt dort von Jimmy Giuffre.
Wir nehmen mit großem Respekt und tiefem Dank Abschied von einem Musiker, der dem Jazz entscheidende Impulse gegeben und unauslöschliche Spuren hinterlassen hat.