„The Real Group“ was a „Real Coup“

Eines der besten europäischen A Cappella Ensembles

von Karl-Heinz Krauskopf

Foto © Karl-Heinz Krauskopf

„The Real Group“ was a „Real Coup“
 
Eines der besten europäischen A Cappella Ensembles
trat in der Evangelischen Kirche Lennep auf.
 
Wo liegt denn Lennep?“ fragten die Konzertbesucher im ausverkauften Konzertsaal des NDR Hannover als die schwedische A Cappella Gruppe „The Real Group“ dem Publikum erzählte, daß sie am folgenden Samstag in der Röntgen-Stadt auftreten würden. Egal, daß es die Hannoveraner nicht wußten. Viel wichtiger war am Samstagabend, daß gut 350 Konzertbesucher aus dem Bergischen Land (und darüber hinaus?) zu einem grandiosen Konzertabend in die Evangelische Kirche in Lennep kamen. Schön wäre jedoch gewesen, wenn man auch hier „ausverkauft“ hätte lesen können.
Denn es ist vor allem dem Mut des jungen Kantors der Ev. Kirchengemeinde in Lennep, Johannes Geßner, zu verdanken, daß so ein Top Act, mit entsprechender Technik ausgestattet, zum Konzert hierher kam. Und das soll nicht unerwähnt bleiben.

Wie kein anderes Ensemble hat das 1984 gegründete Quintett „The Real Group" die A-Cappella-Szene weltweit geprägt. Ihr perfektionierter Stilmix aus arrangiertem Pop, Soul, Jazz und Folk trug ebenso dazu bei wie ihre einzigartige Bühnenshow. Ein Ensemble mit über 2000 Liveauftritten, zahlreichen Plattenpreisen, Einladungen ins schwedische Königshaus oder dem Auftritt bei der Fußball-WM in Korea setzt eben Maßstäbe und das vor allem stimmlich wie stilistisch.
Das konnten die aufmerksamen Zuhörer in Lennep intensiv miterleben. Der hervorragende Mix der aus Schweden angereisten Tontechnikerin mit dem tadellos brillant abgemischten Sound trug viel zum Gesamtkonzept des vom ersten Moment an in seinen Bann ziehenden Konzerts bei. Die launigen Moderationen aller Ensemblemitglieder sorgten zudem für entspannte Heiterkeit und eine lockere Atmosphäre.
 
Der Applaus war nach jedem Song des vielfältigen Repertoires entsprechend intensiv und am Ende des viel zu schnell verflogenen Konzertabends, ohne jegliche Ermüdungserscheinung, lang und frenetisch. Da waren die beiden Zugaben, die eine turbulent, die andere dann sanft, unabdingbar und der vielfältige Streifzug durch vokale Welten leider gegen 20:40 Uhr zu Ende.

Und damit nochmals ein ganz besonderes Dankeschön an Johannes Geßner für dieses Konzerthighlight in geradezu intimer Atmosphäre, verglichen zum NDR-Konzertsaal.