Arbeitszimmer In brauner Bücherstuben-Stille liegt auf dem Schreibtisch meine Brille, daneben Stift und Schreibpapier. Die Lampe, nun ein Schattenspender, verdeckt die Uhr und den Kalender. Der Schreibblock lockt: Komm her zu mir! Als ob das alles auf mich wartet! Man merkt, das Spiel ist abgekartet. Es dreht sich leis der Arbeitsstuhl. Geduld! Den Mantel ausgezogen, prüft meine Hand den ersten Bogen. Doch bleibe ich im Ganzen cool.
Langeweile Langeweile, Langeweile schleppt sich durch die erste Zeile des Gedichts. Später dann, nach Ruhezeiten, schafft sie es zu einer zweiten. Doch sonst nichts. Das Verharren mit Geduld deutet man als einen Kult des Verzichts. © Joachim Klinger – Erstdruck in den Musenblättern 2007 |
![]() Joachim Klinger - Selbstportät Dr. Joachim Klinger, * 1932 in Dortmund, seit 48 Jahren verheiratet, Vater, Großvater, Jurist (Promotion 1960) Veröffentlichungen (Auswahl): "Prozeß und Zeichnung - Justizkarikaturen" (1973), "Freispruch für die Karikatur" - ein Plädoyer mit Illustrationen (1999), Illustrationen (u.a.): zu Ulrich Harbecke "Mantel, Schwert und Feder", ders. "Literadatsch", zu Martin Bergande "Der irrende Ritter der Poesie oder Grabbe in Düsseldorf" 1992 Orangerie Schloß Benrath 1995 Guardini-Stiftung in Berlin 2002 Wilhelm Fabry Museum, Hilden 2006 Matera/Italien Weitere Informationen unter: www.grupello.de |