Museen in NRW stimmen auf Advent und Weihnachten ein

Zahlreiche Ausstellungen zu adventlichen und weihnachtlichen Themen

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Museen in NRW stimmen auf Advent und Weihnachten ein
 
Zahlreiche Ausstellungen zu adventlichen und weihnachtlichen Themen
sowie Krippen-Schauen wollen die Wartezeit bis Heiligabend verkürzen
 
Von Andreas Rehnolt
 
Nicht nur in den Geschäften und Schaufenstern ist es zwischen vorweihnachtlich, auch in vielen Museen an Rhein und Ruhr verkürzen bereits Ausstellungen zu adventlichen Themen, Weihnachtsbräuchen und Winterbrauchtum die Wartezeit bis Heiligabend. So startet pünktlich am 1. Advent im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte die Ausstellung „Weihnachtszauber - Best of Weihnachten“.
Bis einschließlich dem Zweiten Weihnachtstag präsentiert das Museum ausgewählte weihnachtliche Exponate der Ausstellungen vergangener Jahre aus der umfangreichen eigenen Sammlung. Zu sehen sind etwa zahlreiche Wunschzettel aus längst vergangenen Zeiten, besonders schöne Weihnachtsteller für Süßes, Christbaumschmuck, Nußknacker oder auch Briefmarken mit weihnachtlichen Motiven, so die Museumspädagogin Daniela Brechensbauer. Zudem gibt es Weihnachtsdüfte zu erleben und unterschiedliche Weihnachtswesen kennen zu lernen. Weitere Informationen: www.mkk.dortmund.de
 
Das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer präsentiert seit Mitte November die Ausstellung „Durch die Nacht drei Wandrer ziehen...“ Die Schau ist bis zum Dreikönigstag (6. Januar) nächsten Jahres terminiert und widmet sich den Heiligen Drei Königen in der Kunst. In der Bildenden Kunst werden Casper, Melchior und Balthasar, die drei Könige aus dem Morgenland, meist als drei Männer unterschiedlichen Alters und Herkunft dargestellt.
Bei näherer Betrachtung der Werke zeigen sich aber nach Angaben des Museums die Veränderungen in der Bildtradition deutlich. Zur Advents- und Weihnachtszeit will die Schau den Besuchern die Geschichte des Trios aus dem Morgenland näherbringen und die Bedeutung ihrer Überlieferung für das Christentum zeigen. Weitere Informationen: www.niederrhein-museum-kevelaer.de
 
Einem eher schmackhaften Weihnachtsthema widmet sich bis zum 10. März 2019 das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen.
Dort heißt die Schau „Pfefferkuchen. Eine Reise der Sinne, vom Ursprung bis zum Genuß“. Informiert wird auf unterschiedlichste Weise über die Herstellung, die Zutaten und den Genuß des Gebäcks, das typisch für die Adventszeit ist. So erfährt man unter anderem, daß es die Gewürze sind, die aus einem einfachen  Honigkuchen erst einen Pfefferkuchen machen. Die unterschiedlichsten Rezepturen je nach Region verwenden Zimt, Nelke und Muskat, Pfeffer, Ingwer oder Sternanis. 
Informiert wird aber auch über den Beruf des „Pfefferküchlers“, die Tradition der Hexenhäuser und die lange Geschichte der Pfefferkuchen-Herstellung, die laut Museum „bis ins alte Ägypten“ zurück reicht. Weitere Informationen: www.oberschlesisches-landesmuseum.de/
 
Am 1. Adventswochenende lädt zudem das Freilichtmuseum Kommern an beiden Tagen zum „Advent für alle Sinne“. Die Veranstalter wollen nach eigenen Angaben „Entspannung“ bescheren und vermitteln, wie sich bäuerliche Familien früher auf die Weihnacht vorbereitet haben. Weitere Informationen: www.kommern.lvr.de
 
Das Museum Schnütgen in Köln hat bis Juni nächsten Jahres das um 1440 gemalte Werk „Anbetung der Könige“ von Schloss Braunfels zu Gast. Das auf Holz gemalte Bild zeigt die Muttergottes mit dem Christuskind auf dem Schoß, wie sie im Eingangsbereich einer Stallruine thront. Ebenfalls dabei Josef, Ochs und Esel, ein Engel mit dem Stern und die Heiligen Drei Könige. In Alter und Hautfarbe differenziert, repräsentieren sie die drei Lebensalter und zugleich die damals bekannten drei Kontinente Afrika, Asien und Europa. Weitere Informationen: www.museum-schnütgen.de
 
Zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit zeigt das Stadtmuseum Münster wieder die prachtvolle Krippe aus Neapel. Die über 250 Jahre alten Figuren der Krippe sind aufwändig gekleidet und in mehreren Szenen aufgestellt. Neben der Anbetung Christi sorgen das Wirtshaus und ein Markstand für lebhaftes Treiben. Als Ergänzung werden einige kostbare münsterische Weihnachtstaler aus der Barockzeit präsentiert.
Die silberne Münzen und Medaillen entstanden zwischen 1638 und 1650 aus der Hand des fürstbischöflichen Münzmeisters Engelbert Ketteler. Sie zeigen unter anderem eine detailreiche kleinformatige Krippenszene mit der Anbetung der Hirten. Als Geschenkmünzen wurden sie möglicherweise zu Weihnachten oder Neujahr beziehungsweise als Patengeschenke zur Geburt eines Kindes überreicht. Weitere Informationen:
www.stadt-muenster.de/museum
 
Die diesjährige Krippenausstellung im Westfälischen Museum für religiöse Kultur „Religio“ in Telgte präsentiert bis zum 27. Januar 2019 die inzwischen 78. Krippenschau. Das Thema lautet „Zur Krippe her kommet“. Es ist dem Weihnachtslied „Ihr Kinderlein komment“ entlehnt, einem „schönen Beispiel für Ökumene“, wie Museumsleiterin Anja Schöne meint. Insgesamt sind diesmal 125 Krippendarstellungen von rund 100 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Weitere Informationen: www.museum-telgte.de
 
Im Wallraf-Richartz-Museum in Köln bis zum 4. Februar nächsten Jahres die Ausstellung „Wundervoll - Honthorsts Anbetung der Hirten“ zu sehen. Der holländische Künstler schuf das Gemälde nach Angaben des Museums als „eine der faszinierendsten Anbetungsszenen der Kunstgeschichte“ vor fast 400 Jahren. Umfangreich restauriert ist es nun neu zu entdecken. Das Christuskind ist die einzige Lichtquelle des Bildes. Gezeigt werden auch zahlreiche andere Anbetungsszenen aus dem Bestand des Hauses.
Weitere Informationen: www. mzmwallraf.museum
 
Der Bochumer Krippenverein hat seine diesjährigen, bis zum 20. Dezember terminierten Krippentage unter das Motto „Der Bergbau geht, die Krippe bleibt“ gestellt. Zu sehen sind Bergbau-Krippen sowie über 250 Krippendarstellungen aus über 55 Ländern. Erstmals außerhalb des Heimatortes von Konrad Adenauer in Rhöndorf ist zudem bis zum 8. Dezember die Krippe des ersten deutschen Bundeskanzlers zu sehen.
Weitere Informationen: www.bochumer-krippenverein.de
 
Eine ungewöhnliche Krippe gibt es auch wieder neben der katholischen Citykirche in Wuppertal. Unter dem Thema „Liebe“ ist auf dem Laurentiusplatz eine Grafitti-Kirche zu entdecken. Nach den Worten von Pastoralreferenz Werner Kleine wird Jesus erst am Tag seiner Geburt, am 24. Dezember gesprüht. Weitere Informationen:
 
Das Museum am Dom in Trier schließlich zeigt ab dem 2. Dezember die so genannte „Hallersche Papierkrippe“ aus dem Diözesanmuseum in Freising. Staunende Hirten, lärmende Reiter, eine exotische Karawane, Dattelpalmen und inmitten all dessen die Heilige Familie. „Wie ein barockes Welttheater breiten über 300 Einzelfiguren das Weihnachtsgeschehen um den Stall von Bethlehem aus. Die bis zum 27. Januar terminierte Schau stellt die Tradition der barocken Papierkrippen aus Tirol vor und lädt in all ihrem Detailreichtum ein, viele spannende Szenen rund um Christi Geburt zu entdecken. Weitere Informationen: www.bistum-trier.de/musum
 
Öffnungszeiten:
Die Ausstellung im Stadtmuseum Münster ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung in Telgte ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung in Dortmund ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung in Kevelaer ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung im Museum Schnütgen ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr geöffnet. Die Ausstellung in Trier ist dienstags bis samstags von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker