„Der kleine schwarze Fisch“ - Glanzstoff Akademie im Theater am Engelsgarten

Ein Lehrstück für Kinder undJugendliche mit und ohne Handicap

von Johannes Vesper

Foto © Johannes Vesper

Der kleine schwarze Fisch

Glanzstoff Akademie im Theater am Engelsgarten
 
Von Johannes Vesper
 
Das Märchen vom kleinen schwarzen Fisch, der wissen will, wohin der Bach fließt, in dem er mit seinen Artgenossen ständig hin und her schwimmt, stammt  vom iranischen Schriftsteller Samad Behrangi und wurde 1968 geschrieben. Der kleine schwarze Fisch möchte die Welt kennen lernen. Sein Bach ist ihm zu langweilig. Die Fischmutter des Kleinen ist entsetzt, daß er ihre Welt nicht länger akzeptiert, warnt vor den Gefahren der weiten Reise, wovon sich aber unser kleiner schwarzer Fisch nicht beeindrucken läßt. Er befreit sich von Eltern und Nachbarn und schwimmt los. Die Fischfeinde Pelikan mit großem Beutel und Kormoran schrecken ihn nicht. Mit dem Dolch, den er von der klugen Eidechse bekam, die die Welt kennt, trotzt er den Gefahren und lernt die fremde weite Welt kennen. Kaulquappen und Flußfische, zuletzt internationale Seefische aus den verschiedensten Ländern als Bedenkenträger warnen ihn in unterschiedlichen Sprachen, ihn,  der unerschrocken und wachen Geistes den Bedrohungen der Fremde widersteht. Zuletzt kann er aus dem Bauch des freßgierigen bösen Kormorans seinen Genossen befreien, indem er den  Kormoran kitzelt. Sein eigenes Schicksal bleibt etwas unklar. Der Großmutterfisch, der den Abend moderiert und die Geschichte erzählt, übergibt zu allerletzt aber den Dolch dem Enkelfisch, sodaß wohl die Geschichte des kleinen schwarzen Fisches ihre eigene war.

Bei karger Bühne im Wuppertaler Theater am Engelsgarten, ausdrucksvoller Bewegungsregie und phantasievollen Kostümen erbrachte das Ensemble eine großartige Leistung: Flora Li, Nora Kröhm, Andrea Lück, Aline Blum, Annette Nádas, Diana Staub, Gudrun Winkler, Lioba Ullrich, Sophie Müller, Wolf Dietrich, Merle Egger, Patrick Wengler, Merlin Roemer, Sabrina Kaminski unter der Regie  von Bardia Rousta. Livemusik: Svea Kirschmeier. Drei Aufführungen gab es im Theater am Engelsgarten vom 15.-18. Dezember 2018.  Bei diesem zauberhaften Lehrstück für Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap handelte sich um die 2. Produktion  der Glanzstoff-Akademie der inklusiven  Künste, die Menschen mit und ohne Behinderung  eine eigene Bühne bietet und sie in ihrem Wunsch unterstützt, sich schauspielerisch zu verwirklichen. 
 
Die Wuppertaler Bühnen helfen dabei und dem Projekt wurde der von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal 2018 zugesprochen. Glanzstoff bedarf der Unterstützung durch Spenden. Der Lions Club Wuppertal-Mitte bietet zur Unterstützung der Glanzstoff-Akademie zum 150. Geburtstag von Else Lasker Schüler 12 Postkarten in einer Acrylbox zum Preis von 15.-€ an