Japans Meisterwerke der Holzarchitektur

Fotografien von Fujitsuka Mitsumasa im Japanischen Kulturinstitut Köln

Red./Are

Ôtaki-Schrein, Fukui - Foto © Fujitsuka Mitsumasa

Japans Meisterwerke der Holzarchitektur
 
Fotografien von Fujitsuka Mitsumasa
 
bis 25. Mai 2019 im Japanischen Kulturinstitut Köln
 
In der japanischen Architektur ist der Werkstoff Holz von fundamentaler Bedeutung. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde für den Bau von Gebäuden fast ausschließlich Holz verwendet, angefangen bei profanen Wohnhäusern über Tempel und Schreine bis hin zu den Palästen der kaiserlichen Familie. Sie alle zeichnen sich durch eine sorgfältige Auswahl der verwendeten Hölzer, handwerkliche Präzisionsarbeit und wohlgeplante Konstruktionsweisen aus.
Obwohl im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Holzgebäuden durch Naturgewalten wie Erdbeben zerstört wurden oder Feuersbrünsten zum Opfer fielen, haben sich bis heute unzählige Beispiele herausragender Architektur erhalten. Dies ist unter anderem dem „Gesetz zum Erhalt alter Schreine und Tempel“ zu verdanken, das 1897 erlassen wurde und den Schutz und Erhalt historischer Kunst und Architektur in Japan vorschrieb. Damit war der Grundstein für den Denkmalschutz gelegt.

 
Tempelhalle Nageire-dô, Tottori - Foto ©  Fujitsuka Mitsumasa

Im Jahr 2014 haben sich der Architekturhistoriker Fujimori Terunobu, der Fotograf Fujitsuka Mitsumasa sowie Koshihara Mikio, Professor an der University of Tokyo Institute of Industrial Science, auf die Spurensuche begeben und ihre Ergebnisse in einem eindrucksvollen Bildband veröffentlicht: Nihon mokuzô isan: sennen no kenchiku o tabi suru (Sekai Bunka Publishing Inc., 2014; engl. Ausgabe „Japan’s Wooden Heritage, A Journey Through a Thousand Years of Architecture“). Aus dieser Publikation ist eine Fotoausstellung entstanden, die zunächst im Fujifilm Photo Salon in Tokyo und dem Japanisch-Deutschen Zentrum in Berlin gezeigt wurde und nun in Köln zu sehen ist.
Die Schau gewährt mit über 90 Fotografien Einblick in die Geschichte der japanischen Holzarchitektur und stellt nicht nur weithin bekannte, sondern auch weniger bekannte Bauwerke vor, die aus verschiedenen Zeiten stammen und über das ganze Land verteilt sind. In Gesamtansichten und Detailaufnahmen wird eine Vielfalt in Gebäudeformen vorgestellt, die den Betrachter zu einer Reise durch 1000 Jahre Architekturgeschichte einlädt. Die Bandbreite reicht von buddhistischen Tempeln und shintôistischen Schreinen über ein Theater, Wohnhäuser, ein Teehaus, Villen, Burgen und Residenzen bis hin zu Brückenkonstruktionen. Einige Bauwerke wurden von der japanischen Regierung als „Nationalschätze“ und „Wichtige Kulturgüter“ eingestuft.


Halle Sazae-dô („Kreiselschneckenhalle“) - Foto ©  Fujitsuka Mitsumasa

Alle Aufnahmen stammen von dem namhaften Fotografen Fujitsuka Mitsumasa, der mit Meisterarchitekten wie Andô Tadao, Yamamoto Riken oder Kuma Kengo zusammengearbeitet hat. Durch seinen besonderen Blick werden nicht nur die technischen Charakteristika der japanischen Holzarchitektur dokumentiert, sondern zugleich ihre natürliche Schönheit und Ästhetik betont. Für sein Gesamtwerk wurde Fujitsuka mit einem Sonderpreis des renommierten „2017 Mainichi Design Award“ ausgezeichnet.

 
Kintaikyō-Brücke - Foto © Fujitsuka Mitsumasa

In Zusammenarbeit mit dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin

Weitere Informationen: www.jki.de/