Von der Unmöglichkeit, archaische Einwanderer-Strukturen in die deutsche Gesellschaft zu integrieren

Julia Wöllenstein – „Von Kartoffeln und Kanaken“

von Robert Sernatini

Bildung, Recht und Moral
bleiben auf der Strecke
 
Von der Unmöglichkeit, archaische Einwanderer-Strukturen
in die deutsche Gesellschaft zu integrieren
 
Julia Wöllensteins Kernsatz ist „Eine klare Haltung kommunizieren“. Das scheint der engagierten Gesamtschul-Lehrerin der einzige Weg zu sein, als Lehrkraft und darüber hinaus der Probleme Herr zu werden, die durch die Vielzahl von Einwanderern aus fremden Kulturkreisen nicht nur hegemonial auf Schule und Gesellschaft in Deutschland einwirken, sondern bereits zu einschneidenden Veränderungen unserer liberalen, offenen Kultur geführt haben. Die Mehrzahl ihrer Schüler hat einen sogenannten „Migrationshintergrund“ (was für ein Wort!), was nicht nur aufgrund der oft nur rudimentären Deutschkenntnisse und religiöser Hintergründe (gemeint und angesprochen sind ganz deutlich Muslime) und vorgeschobener „Ehrbegriffe“ zu massiven Problemen führt. Kontroverse kulturelle und religiöse Hintergründe führen zu Konflikten, die einen Lehrer vor Aufgaben und Herausforderungen stellen, die weit über das normale Unterrichten hinausgehen. Doch Julia Wöllenstein versucht dennoch, eine euphemistische Sicht zu vermitteln, daß trotz allem Integration in der Schule und folglich der Gesellschaft funktionieren kann und muß. Das jedoch wird zur puren Hypothese, liest man ihr Buch „Von Kartoffeln und Kanaken“ zwischen den Zeilen.
Denn die klaren Regeln, die sie für eine gelungene Integration einfordert, sind gegen Einwanderer aus archaischen Systemen, vornehmlich gegen die Struktur des längst zum politischen Instrument gewordenen, frauenverachtenden und rücksichtslos von Männern dominierten Islam nicht durchsetzen. In einer offenen Gesellschaft, in der z.B. die brutale Genitalverstümmelung an Mädchen nicht konsequent verfolgt und mit aller Härte von Staat und Gesetz bestraft wird, wo erlaubt wird, kleinen Mädchen ihre Kindheit, Jugend und eigene Entwicklung durch das aufgezwungene Verhüllen ihrer Körperlichkeit zu stehlen, kann es keine gelungene Integration geben.
 
Julia Wöllenstein analysiert dabei nicht nur sehr genau das Schulsystem, sondern besonders die gegen gezielte Regelverstöße offenbar hilflose deutsche Gesellschaft, die zwar Regeln aufstellt, aber keine Mittel hat, bzw. wenn vorhanden diese lieber ignoriert oder gar abschafft, um nur ja keinen zu verprellen, der mit allen Mitteln „seine“ Kultur hierzulande durchsetzen will. Und das werden, liest man, immer mehr. Es sind längst Parallelwelten entstanden, in denen Integration unerwünscht ist, die sich eigene Gesetze schaffen, sich durch Sprache und Religionsausübung energisch gegen ihr Gastgeberland abschotten und durch hohe Geburtenzahlen und den Nachzug ganzer Clans auch eine personelle Machtposition erobern. Daß Julia Wöllenstein letztlich ein hoffnungsfrohes Fazit zieht, ist nichts weiter als Kosmetik an der wirklichen Aussage ihres Buches, der Sorge um unsere freiheitliche Gesellschaft. Schon einige Kapitelüberschriften sprechen da eine deutlichere Sprache: „Willkommen in der Realität“, „Dauerschleife Hurensohn“, „Wo das Grundgesetz endet“, „Und jährlich grüßt der Ramadan“, „Parallelwelten – Warum wir sie verstehen müssen, aber nicht akzeptieren dürfen“ (es stellt sich die Frage, ob wir sie wirklich verstehen müssen), „Das Kopftuch: Nicht einfach nur ein Stück Stoff“, „Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ (in Deutschland, notabene!). Auch wenn die Autorin noch einen Lichtstreif am Horizont zu vermitteln bereit ist - den aufmerksamen Leser verläßt mehr und mehr die Hoffnung…
 
Verlagstext: Julia Wöllenstein, Lehrerin für evangelische Religion, Englisch und Darstellendes Spiel sowie ausgebildete Sozial- und Theaterpädagogin unterrichtet an einer Gesamtschule in Hessen mit kulturellem Schwerpunkt und hat einen Lehrauftrag für ästhetische Bildung an der Universität Kassel. Sie setzt sich dafür ein, Schülern aus bildungsfernen Elternhäusern und Schülern mit Migrationshintergrund mehr gesellschaftlichen Rückhalt zu geben und beschäftigt sich mit der Frage, wie Integration in Schulen gelingen kann.
 
Julia Wöllenstein – „Von Kartoffeln und Kanaken“
© 2019 mvg Verlag, 190 Seiten, Broschur  -  ISBN: 978-3-7474-0055-5
14,99 €
 
Weitere Informationen: www.mvg-verlag.de