Das stille Vergnügen
Meisterzeichnungen aus der Sammlung Justus Schmidt
Ausstellung im Stadtmuseum Linz
20. September 2019 — 5. Januar 2020
Sammeln und Ordnen lassen oft Rückschlüsse auf die jeweils Sammelnden zu. Wie öffentliche Sammlungen sind auch private eng mit den Umständen der Zeit verbunden und können somit zum Gegenstand einer kritischen Betrachtung gemacht werden.
Die Sammlung des Kunsthistorikers Justus Schmidt (1903-1970) gelangte durch eine Schenkung 1971 in den Besitz des Nordico Stadtmuseum in Linz. Schmidt war als hoher Beamter der Landesregierung während der NS-Zeit Kulturbeauftragter des Gaus Oberdonau und Depotbeauftragter in den Stiften Kremsmünster und Hohenfurth. Als Mitglied des „Sonderauftrags Linz“ war er an der Beschaffung und Verwaltung von arisierten und enteigneten Kunstwerken beteiligt.
Die Werkauswahl der Ausstellung, von Rubens über Gauguin, Toulouse-Lautrec, Klimt und Kokoschka, möchte weniger zum traditionellen Kunstgenuss anregen als vielmehr zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Sammler und seiner Zeit. Dabei geht es um die Frage, inwieweit eine in ein Museum eingebrachte Privatsammlung unbelastete kulturelle Identität zum Ausdruck bringen kann, wenn sich ihr Urheber während der NS-Zeit regimetreu engagierte. Die Ausstellungsgestaltung sowie die künstlerischen Interventionen von Maria Bussmann und Simon Wachsmuth greifen diese Aspekte auf.
Das stille Vergnügen
Meisterzeichnungen aus der Sammlung Justus Schmidt 20. September bis 5. Jänner 2020 Stadtmuseum Linz
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