Nachtschatten. Werke aus der Sammlung Werner Coninx

Im Bündner Kunstmuseum Chur

Red.

Ernst Ludwig Kirchner 1880 - 1938, Farbentanz, 1933. 8-Farben Holzschnitt;
Bündner Kunstmuseum Chur, Dauerleihgabe Sammlung Werner Coninx
Nachtschatten.
Werke aus der Sammlung Werner Coninx
 
Bündner Kunstmuseum Chur
6. Dezember 2019 8. März 2020
 
Die Werner Coninx Stiftung übergab 2018 dem Bündner Kunstmuseum als Dauerleihgabe große Teile ihrer bedeutenden Grafiksammlung mit fast 1000 Werken von Cuno Amiet, Giovanni Giacometti, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Beckmann, Hermann Scherer, Johann Robert Schürch und anderen. Für das Bündner Kunstmuseum ist das bisher eine der umfangreichsten und wichtigsten Erweiterungen in der Geschichte der Sammlung. In der Ausstellung „Nachtschatten“ werden nun erstmals ausgewählte Werke aus diesem umfassenden Konvolut ausgestellt.
 
Die Werner Coninx Stiftung hat 2012 ihr Privatmuseum in Zürich geschlossen und für die Aufbewahrung und öffentliche Zugänglichmachung der wichtigsten Teile der Sammlung Alternativen gesucht. Der Stiftungsrat hat sich darum an verschiedene Museen in der Schweiz gewandt und mit ihnen Dauerleihgaben vereinbart: Mit dem Aargauer Kunsthaus Aarau, dem Kunstmuseum Winterthur, dem Musée Jenisch in Vevey, dem Kunsthaus Zürich, dem Kunsthaus Zug, der Archäologischen Sammlung Zürich und dem Rietberg Museum. Als kohärentester Teil der Sammlung von Werner Coninx gilt seit jeher die Grafik-Sammlung mit Beständen des schweizerischen und deutschen Expressionismus. Sie wurden überwiegend um 1960 erworben, als Werner Coninx zu den regelmäßigen Bietern an den Kornfeld-Auktionen in Bern zählte und als Käufer in Nachlaß-Ausstellungen in Erscheinung trat. Die Werner Coninx Stiftung ist mit dem Angebot für eine Übernahme einer Dauerleihgabe dieser Bestände an das Bündner Kunstmuseum gelangt. Sie sollen möglichst geschlossen beisammen bleiben, um damit auch an den Sammler Werner Coninx zu erinnern.
 
Die Bestände der Werner Coninx Stiftung sind eine besonders sinnvolle und wertvolle Ergänzung der Bündner Kunstsammlung, das bereits über eine herausragende Sammlung expressionistischer Werke verfügt. Sie helfen mit, den bedeutenden Schwerpunkt der Sammlung weiter auszubauen und insbesondere die Sammlung mit Arbeiten auf Papier auf höchstes Niveau zu heben. Unter den Beständen verdient insbesondere die Gruppe von 94 Werken von Ernst Ludwig Kirchner Erwähnung, die einzelne Blätter von größter Seltenheit und Bedeutung umfaßt. Unter den Schweizer Expressionisten sind die Werkgruppen von Johann Robert Schürch und Ignaz Epper hervorzuheben, aber auch Hermann Scherer und Albert Müller sind prominent vertreten.


Erich Heckel 1883 - 1970, Weiße Pferde, 1912. Holzschnitt; Bündner Kunstmuseum Chur, Dauerleihgabe Slg. Werner Coninx

In der von Stephan Kunz kuratierten Ausstellung „Nachtschatten“ wird eine repräsentative Auswahl der Sammlung gezeigt. Dabei wird der Fokus auf eine besondere Thematik gelegt, die dem Expressionismus eigen und dem Sammler Werner Coninx ein Anliegen war: Es sind die dunklen Seiten dieser künstlerischen Strömung, die sich in apokalyptischen Landschaften ebenso niederschlagen wie in Cabaret- oder Bordellszenen. Tänzerinnen und Kokotten bevölkern die Bühnen und Plätze. Szenen im Kaffeehaus oder im Zirkus zeigen Halbwelten. Und die Blicke werden in trostlose Innenräume geführt und offenbaren Abgründe der menschlichen Seele. Werner Coninx hat ein besonderes Augenmerk für eine Haltung entwickelt, in der sich Engagement mit künstlerischem Ausdruck verbindet.


Johannes Robert Schürch 1895 - 1941, Vision 1913 - 1941. Tuschfeder und -pinsel laviert auf
Velin Bündner; Kunstmuseum Chur, Dauerleihgabe Sammlung Werner Coninx


Nachtschatten
Werke aus der Sammlung Werner Coninx
6. Dezember 2019 bis 8. März 2020​
Bündner Kunstmuseum Chur
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