Zwei Wuppertaler Kulturpreisträger In Düsseldorf

Michael Zeller stellt Gerhard Nebel vor

Red.

Michael Zeller - Foto © Frank Becker
Zwei Wuppertaler Kulturpreisträger In Düsseldorf
 
Am 30. Januar 2020 (also heute), um 19.45 Uhr, stellt der Wuppertaler Schriftsteller Michael Zeller in der Reihe „Tagebücher vom Kriegsende” im Gerhart-Hauptmann-Haus, Düsseldorf, Bismarckstraße 90 (fünf Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof) Gerhard Nebels Kriegstagebücher (von 1942 bis 1945) in Auszügen vor.  Zeller hat nach der Verleihung des Von der Heydt-Preises an ihn (2008) dieses wichtige Kriegsdokument von Gerhard Nebel wiederentdeckt. Nebel wurde dafür 1950 der erste Kulturpreis der Stadt Wuppertal verliehen (erst danach wurde der Preis Von der Heydt-Preis genannt). Die Kritik damals war begeistert. Der Philosoph Karl Jaspers z.B. nannte das Werk  „eine ungewöhnliche Leistung”. 
Seit 1950 waren die drei Bände des Tagebuchs nicht mehr zu lesen gewesen. Michael Zeller, der es nach wie vor für ein „brillantes Stück deutscher Prosa aus der unmittelbaren Nachkriegszeit” hält, hat die drei Bände auf einen Band gekürzt (und verdichtet) und mit einem ausführlichen Nachwort versehen. Auch der neue Titel „Zwischen den Fronten” stammt von ihm.
Unter dem Titel „Zwischen den Fronten” ist Nebels gekürztes Kriegstagebuch 2010 im Berliner Siedler-Verlag neu erschienen.
 
Jetzt kann man am 30.Januar 2020(heute!) im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus diesem Autor und seinem Wiederentdecker begegnen. Nebel hat von 1947 bis 1955 in Wuppertal gelebt und ist im kulturellen Leben der Stadt vielfältig aktiv gewesen. Mit anderen zusammen hatte er die damals bedeutende Kulturvereinigung „Der Bund” gegründet.
Michael Zeller, seit 1998 Wuppertaler: „Vom ersten Augenblick an habe ich an einen jungen Leser gedacht, den dieses Tagebuch eines Teilnehmers am Zweiten Weltkrieg erreichen sollte. Es hält authentisch erlebten Kriegsalltag fest, aus der Sicht eines einfachen Soldaten, eines entschiedenen Kriegsgegners und fanatischen Hassers des nationalsozialistischen Regimes, ohne deshalb Kommunist zu werden oder Anhänger amerikanischer Lebensart. Deshalb schien mir dafür der Titel „Zwischen den Fronten” so passend. Und das ist ja vielleicht überhaupt die angemessene Position für einen Schriftsteller.” 

Weitere Informationen:  http://www.g-h-h.de/