Wolfgang J. Fuchs †

Der Nestor der deutschen Comic-Forschung wurde nur 74 Jahre alt

von Frank Becker

Wolfgang J. Fuchs - Foto: Comicfestival München 2019 ©  Qwertzu111111
Wolfgang J. Fuchs †
 
Soeben erreicht uns vom Egmont Verlag die traurige Nachricht, daß der Nestor der deutschen Comic-Forschung, Wolfgang J. Fuchs, am 20. Januar 2020 in München im Alter von 74 Jahren gestorben ist. Ihm war zu verdanken, daß das bis dahin mehr oder weniger als Kinderkram belächelte Medium Comic nicht nur ernst genommen wurde, sondern seinen angemessenen Platz in der Kultur und in der Literatur bekam.

Kein Bücherschrank eines ernsthaften Comic-Sammlers, Comic-Lesers oder Comic-Wissenschaftlers (ja, es ist eine Wissenschaft) ist ohne seine grundlegenden Werke denkbar, die oft in Zusammenarbeit mit Reinhold C. Reitberger publiziert hat, denken wir nur an „Comics. Anatomie eines Massenmediums“, 1971 im Heinz Moos Verlag, das bis 1983 mehrere unterschiedliche Auflagen erfuhr – (auch unter dem Titel „Das große Buch der Comics“). 1978 folgte u.a. das „Comics Handbuch“ bei Rowohlt, 1991 im Unipart Verlag „Micky Maus – Das ist mein Leben“ und 2012 bei Reichelt und Brockmann „Gezeichnet Walt Disney – Donald Micky und ihre Väter“.

Neben vielen anderen Comic-Sekundärwerken und seiner Tätigkeit als Herausgeber und Texter für den Ehapa/Egmont Verlag, so redaktionelle Beiträge in Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sonderheft, Vorworte u.a. für die deutschen Ausgaben der Barks Comics & Stories und weiterer Disney-Titel des Ehapa-Verlages. Er war an der Zusammenstellung und redaktionellen Betreuung der Ehapa-Comicreihe Disneys Heimliche Helden (2005–2009) sowie partiell an der Reihe Disneys Hall of Fame (2004–2011) (u. a. Band 4 und Band 13) beteiligt.
Außerdem verfaßte Wolfgang J. Fuchs etliche Film-Monographienfür den Kölner Taschen Verlag.


© Rowohlt 1971

© Rowohlt 1978

 

 





























© 1982 MeCo Verlag