Corona, Frauentag und UvdL

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Corona, Frauentag und UvdL
oder
Ich kann‘s nicht mehr hören

Aus dem Tagebuch von Wolfgang Nitschke

 

7.3.20
 
Mit MP und Tränengas und Geld und guten Worten
Daß ich das ehemalige Reichs- und Selbstverteidigungsschrappnell, die aktuelle Europa-Chefhaubitze Uschi vdL bisher nicht so sehr in mein Herz schließen konnte, weiß der geneigte Leser ja. Und weil es für Sie, liebe Leserschaft, auf die Dauer auch schwer öde sein muß, von mir immer die gleiche Leier, ja, immer dieselbe Hetze zu vernehmen, hab ich Ihnen heut einen Artikel über diese äh … Frau aus einem Medium mit gebracht, von dem Sie solcherart Töne über diese Dame wohl keinesfalls erwartet haben werden dürften. Here we go:
DIE EISERNE URSULA
Flüchtlingschaos an der griechisch-türkischen Grenze!
Zehntausende an den Grenzzäunen der EU!
Die Groko tut sich schwer im Umgang mit den Bildern von weinen­den, frierenden Kindern auf der Flucht vor Krieg und Elend. 48 Unionsabgeordnete fordern, die Kinder aus den Flüchtlingslagern zu holen – ihre Situation lasse „uns alle nicht unberührt“.
Doch eine steht strammer da, als sie selbst im Amte als Verteidi­gungsministerin je auftrat: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen besuchte die Grenzer an den Schlagbäumen im griechischen Kastanies. Die ehemalige Oberbefehlshaberin der deutschen Trup­pen redete wie ein Feldmarschall: „Wir werden die Stellung hal­ten“, donnerte von der Leyen nach dem Grenztrip in die Mikrofone, „wir werden Einigkeit beweisen!“ Natürlich hätten die Zuwanderer an den Grenzzäunen „unser Mitleid“. Aber sie dankte vor allem der griechischen Regierung, „daß sie unser Schutzschild ist“.
So geht der BILD-Zeitungsartikel noch mal so lang weiter, zusätzlich garniert mit einem klassischen vdL-Propagandafoto „beim Heli-Flug über griechische Flüchtlingslager“ - ein typisches Foto, das mir sofort den Satz vom Maler Max Liebermann durch den Kopf schoß: „Ick kann jar nicht so viel fressen, wie ick kotzen möchte.“

Das war quasi gestern. Und vorgestern, am 31.1.2016, war das hier; da fiel dieser Satz:
„Die Polizei muß notfalls auch von der Schußwaffe Gebrauch machen, um Flüchtlinge von der Einreise abzuhalten.“
So die damalige AfD-Chefin und Erzkatholikin Frauke Petry. Und Parteikollegin Beatrix von Storch sekundierte zitierend aus dem Grundgesetz und ähnlichen Werken christlicher Nächstenliebe:
„Menschen, die aus Österreich einreisen, haben kein Asylrecht (Art 16 a Abs. 2 GG). Ihnen ist die Einreise zu verweigern (18 Abs. 2 AsylG). Und wenn Sie das HALT an der Grenze nicht akzeptieren, 'können die Vollzugsbeamten im Grenzdienst Schußwaffen auch gegen Personen einsetzen.' (§ 11 UzwG)." Und auf Nachfrage: „Ja, gegen Kinder dann auch!“
Und was war das damals für ein Entrüstungstheater?
Und was das Morgen betrifft, denke ich: Noch irgendwelche Gründe gegen eine künftige schwarz-braune Koalition kann ich da irgend­wie nicht erkennen. Zumal es immer schon so war, daß schwarz die einzige Farbe ist, die braun zuverlässig verdeckt. Die Frage ist nur: Wollen die Arschlöcher für Deutschland überhaupt mit derart feigen Volksvertretern zusammenarbeiten? Und welche Arschloch-Partei stellt dann den Kanzler?
 
 
8.3.20
 
Internationaler Frauentag
Erst wenn Frauen in den typischen Männerbastionen haargenau die­selbe Scheiße bauen können wie die Männer und ohne die übliche Anmerkung, daß es Frauen sind, wäre die volle Gleichberechtigung erreicht. Heißt es von interessierter Seite immer vollmundig.
Okay. Dann würd‘ ich sagen: Es ist vollbracht!
(siehe gestrigen Beitrag hier über die 3 Damen Petry, von Storch und von der Leyen)
 
 
9.3.20
 
Homo sapiens, die corona der Schöpfung
Ich kann‘s nicht mehr hören. Corona, Corona, Corona!
Nachdem nun aus allen Lebensmittelläden sämtliche Nudeln, Kon­serven aller Art und Klopapierrollen weggehamstert worden sind, melden die Buchhandlungen einen nie dagewesenen Run auf „Die Pest“ von Albert Camus. Zu meist mußten allerdings die Kunden extra freundlich darauf hingewiesen werden, daß man das Buch nicht essen sollte und es auch nichts nütze, es beim Zubettgehen unters Kopfkissen zu legen. Was man wohl machen könnte, wäre, das Teil zu lesen oder halt neben das Hufeisen bzw. das Kreuz (soweit noch vorhanden) an die Wand zu nageln.
Und seit sich herumgesprochen hat, daß das Corona-Virus irgend­was mit Fledermäusen zu tun hat, sind auch alle Vorräte an Knob­lauchzehen … und Peter Maffay, der alte Vampir aus dem Transsilva­nischen, hat sein altes Wählscheibentelefon abgemeldet - wegen Morddrohungen und „lebensgefähr­licher Belästigung nach Sonnen­aufgang“. (dpa / AGERPRES)
 
 
11.3.20
 
Hallo-hallo, Journaille auf der Papanik
Ich kann es nicht nur nicht mehr hören;
ich kann‘s auch simpel nicht mehr lesen!
Corona, Corona, Corona, Corona.
Es ist alles n bißchen pathologo, oder?
Alles ‘n bisken balla-balla, oder?
Corona, Corona, Corona, Corona.
Bis vor einer Woche hieß es doch noch Greta.
Wer war denn noch mal Greta?
Greta, Greta, Greta, Greta?
Siebzehn Jahr, blondes Haar!
So stand sie vor mir!
Greta? Greta? Greta? Greta?
Greta Corona … Greta Corona …
„ich weiß, es klingt komisch, vielleicht ein bißchen barsch
aber nimm deinen lustigen Quatsch und steck ihn dir in den…“
 
 

→ Wolfgang Nitschkes Blog