Ein Fest der Sinne

Ausstellung Niederländischer Malerei und Graphik im Wuppertaler Von der Heydt Museum bis 24. August verlängert

von Beate Eickhoff

Ein Fest der Sinne

Niederländische Malerei und Graphik des 17. Jahrhunderts

Von der Heydt Museum Wuppertal

- verlängert bis zum 24. August 2008! -

Wenn heute die Rede auf die bedeutenden „Alten Meister“ kommt, verbinden die meisten Kunstfreunde damit die großen Künstler des 17. Jahrhunderts: Rembrandt, van Ruisdael, van de Velde. Das Von der Heydt-Museum besitzt einen großen Schatz an bedeutenden Werken aus dieser Zeit, die wir derzeit in einer speziellen Auswahl vorstellen. Wegen des großen Erfolgs und der nicht nachlassenden Nachfrage wird die Dauer der Ausstellung bis zum 24. August verlängert.

Unsere Ausstellung verfolgt die großen Entwicklungen im „goldenen Zeitalter“ der niederländischen Malerei und Graphik des 17. Jahrhunderts. Ausgehend vom Manierismus flämischer Meister um 1600 zeigt sie die allmähliche Hinwendung zu einem sinnenbetonten Realismus. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Haarlem mit Jan van Goyen und Salomon van Ruisdael ein wichtiges Zentrum der neuen atmosphärischen Landschaftsauffassung. Diese „tonale“ Richtung übernahmen Hans Goderis und Jan Porcellis in die Marinemalerei.


van Schooten, Stilleben - Foto © Frank Becker

Die zunehmende Spezialisierung der niederländischen Künstler wird vor allem in der Stillebenmalerei deutlich. Bedeutende Beispiele von Floris van Schooten, Willem Gabron und Frans Ykens führen die verschiedenen Richtungen des „monochromen“ Stillebens, des so genannten „Frühstücksstillebens“ und des Prunkstillebens vor Augen. Auch versammelt unsere Ausstellung eine Reihe von Genrebildern, welche in der typischen Manier des 17. Jahrhunderts Darstellungen des täglichen Lebens mit symbolischen Anspielungen auf Tugend und Laster bzw. mit Vanitas-Hinweisen auf die Vergänglichkeit des Lebens verbinden.

Der künstlerische Einfluß Italiens führte in der holländischen Malerei zu speziellen Themen und stilistischen Ausprägungen: Hierzu gehören z. B. die im Umfeld der Utrechter Caravaggisten entstandenen Bilder von Hirten in arkadischer Umgebung. Kennzeichnend für die Landschaftsmalerei der sogenannten Italienisanten sind betont südliche Lichtstimmungen und antike Ruinenmotive.

Begleitend und ergänzend zu den Gemälden zeigen wir eine umfangreiche Auswahl an Graphiken, u.a. mit Bauernthemen, Landschaftsschilderungen und Tierdarstellungen. Einen eigenen Schwerpunkt bilden hierbei die Radierungen von Rembrandt und den Künstlern aus seinem Umkreis, Ferdinand Bol, Jan Lievens und Jan Georg van Vliet. Die besondere Meisterschaft der holländischen Malerradierer zeigt sich in der Gestaltung ausdrucksvoller Hell-Dunkel-Kontraste und feiner atmosphärischer Zwischentöne.

Von der Heydt-Museum Wuppertal
Turmhof 8
42103 Wuppertal

Weitere Informationen unter: www.von-der-heydt-museum.de  und  www.musenblaetter.de/

Redaktion: Frank Becker