Zeitlos im Doppel-Pack

„Jazz Samba“ und Big „Band Bossa Nova“ mit Stan Getz

von Frank Becker

Zeitlos im Doppel-Pack
 
„Jazz Samba“ und Big „Band Bossa Nova“ mit Stan Getz
 
Die Generation Bossa Nova kann man zweifellos mit dem vielleicht genialsten Bossa Nova Jazz-Album aller Zeiten definieren: Stan Getz & Charlie Byrd „Jazz Samba“. Es gehört zum unveräußerlichen Standard des Modern Jazz des 20. Jahrhunderts und ist heute noch so faszinierend wie vor 58 Jahren. Es ist eine Schallplatte von zeitloser Eleganz und hinreißender Musikalität, und Stan Getz und Charlie Byrd haben sich mit diesem Geniestreich unsterblich gemacht. Das legendär gewordene Album aus dem Jahr 1962 stellte eine revolutionäre Grenzüberschreitung des großen West Coast Tenorsaxophonisten und seines Partners an der Gitarre dar, sie haben damit Maßstäbe gesetzt und Musikgeschichte geschrieben, als der Bossa Nova von Brasilien aus die Welt in einen eleganten Taumel der Leichtigkeit versetzte. Kaum einer, der nicht auf den Zug aufgesprungen wäre. Creed Taylor (*1929), der sich damals beim führenden Label Verve als Produzent ebenfalls in die Geschichtsbücher einschrieb, steht hinter diesem Klassiker und vielen weiteren Jazz-Alben, die heute zum Grundstock des Modern Jazz der 1960er Jahre zählen. 1967 gründete Taylor das eigene Jazz-Label CTI. Unter seiner Regie entstanden im Verve-Original übrigens auch einige der schönsten Album-Cover der Jazz-Geschichte von der Hand der puertoricanischen Malerin Olga Albizu Rosaly (1924–2005), die eine ganze Serie für Stan Getz gestaltete. Wir haben einige davon → hier vorgestellt. Das berühmteste wurde wohl „Jazz Samba“ bei dem der Gitarrist Charlie Byrd, sein jüngerer Bruder Gene Byrd, der Bassist Keter Betts, und die Schlagzeuger Buddy Deppenschmidt und Bill Reichenbach Stan Getz kongenial begleiteten.Erstaunlich, daß man von sämtlichen Sidemen später so gut wie nichts mehr gehört hat.
 
„Jazz Samba“ mit seinen sieben noch heute unter die Haut, ins Ohr und in die Beine gehenden Stücken von Ary Barroso, Antonio Carlos Jobim, Chalie Byrd, Baden Powell und Jayme Silva ist mit einer alternativen Orchester-Version von „Samba de uma nota so“ als Bonus und dem modifizierten Original-Cover von Olga Albizu Rosaly wieder als LP in höchster Qualität (DMM) auf gediegenen 180 g Vinyl zu haben.
 
Stan Getz & Charlie Byrd – „Jazz Samba“
© + (P) 2020 Groove Replica  -  DMM
Stan Getz (ts) – Charlie Byrd (g) – Gene Byrd (g, b) – Keter Betts (b) – Buddy Deppenschmidt, Bill Reichenbach (perc)
Aufgenommen am 13.2.1962 in Washington, produziert von Creed Taylor
 
Seite A:
1. Desafinado 5:52 – 2. Samba Dees Days 3:35 – 3. O Pato (The Duck) 2:32 – 4. Samba Triste 4:48
Seite B:
1. Samba de uma nota so (One Note Samba) 6:12 – 2. E Lxo So 3:43 – 3. Baia 6:44 – 4. Samba de uma nota so 3:27 (alt. Version mit dem Orchester Gary McFarland)*, nicht auf der Original-LP)
* u.a.: Doc Severinsen, Bernie Glow (tb) – Clark Terry (flh) – Bob Brookmeyer (v-tb) – Hank Jones (p) – Jim Hall (g) – Tony Williams (b) (siehe auch unten)
Weitere Informationen:  www.in-akustik.com
 
Das Extra:
 
Der LP wurde als reizvolles Extra ein CD-Album beigelegt, das in identischer Zusammenstellung bereits 2013 in einer Edition von In-Akustik/Essential Jazz Classics erschienen war: Stan Getz „Jazz Samba“ + „Big Band Bossa Nova“. Beide legendär gewordenen Alben aus dem Jahr 1962 eroberten, als der Bossa Nova von Brasilien aus die Welt eroberte und in einen eleganten Taumel der Leichtigkeit versetzte, Hörer rund um den Globus. Creed Taylor steht hinter diesen beiden und vielen weiteren Jazz-Alben, die heute zum Grundstock des Modern Jazz der 1960er Jahre zählen.

Alle sieben unter die Haut, ins Ohr und die Beine gehenden Stücke von „Jazz Samba“ sind auf diesem Double-Feature gemeinsam mit den acht Titeln von Getz´ Zusammenarbeit mit der Big Band von Gary McFarland auf dieser CD versammelt und mit zwei Extras versehen: einer ausgekoppelten Version von „Desafinado“ und dem bis dahin noch nie auf CD veröffentlichten „Theme from Dr. Kildare“. Dieses Thema einer TV-Serie wurde ebenfalls 1962 von Stan Getz aufgenommen, leider ist nicht überliefert, wer das begleitende Orchester leitet, bzw. wer welche Instrumente, z.B. den ausgezeichneten Kontrabaß, das hervorragende Schlagzeug und die Soli der wunderbaren Bläsersektion besetzt.
In Gary McFarlands Big Band sind so große Namen vertreten wie Doc Severinsen (tp), Clark Terry (flh), Bob Brookmeyer (tb), Hank Jones (p) und Jim Hall (g), also eine Crème des damaligen Jazz. Währen bei „Jazz Samba“ fast ausschließlich Stücke brasilianischer Komponisten wie A.C. Jobim, Ary Barroso und Baden Powell gespielt werden - nur „Samba Dees Days“ ist von Charlie Byrd – hat McFarland neben Titeln von Joao Gilberto, A.C. Jobim und Luiz Bonfá vier eigene Kompositionen beigesteuert, die sich durchaus mit brasilianischen Maßstäben messen lassen können. Ein wunderbares Album, empfohlen von den Musenblättern.
  
Stan Getz „Jazz Samba“ + „Big Band Bossa Nova“
© 2020 Groove Replica / In-Akustik
Titel:
1 Desafinado - 2 Samba Dees Days - 3 O Pato (The Duck) - 4 Samba Triste - 5 Samba De Uma Nota So (One Note Samba) - 6 E Luxo So - 7 Baia - 8 Manha De Carnaval - 9 Balanco No Samba (Street Dance) - 10 Melancolico - 11 Entre Amigos (Sympathy Between Friends) - 12 Chega De Saudade (No More Blues) - 13 Noite Triste (Night Sadness) - 14 Samba De Uma Nota So (One Note Samba) - 15 Bim Bom - 16 Desafinado [Single Edited Version] - 17 Theme From Dr. Kildare (Bonus)
Gesamtzeit:  1:11:47
 
Weitere Informationen: www.in-akustik.de