Nix schenners wäiä lufdschloss

Fitzgerald Kusz – „Zwedschgä“ und „Du, horch“

von Frank Becker
         


Fränkische Tagesschau
 
Unsere Leser kennen und schätzen mittlerweile durch diverse Veröffentlichungen seiner Gedichte und Haiku sowie durch Besprechungen seiner Bücher und Tonträger in den Musenblättern den ostfränkischen Dichter Fitzgerald Kusz (*1944) und seine einzigartige Nürnberger (Nämbercher) Dialekt-Lyrik. Auch seinen seit 46 Jahren gespielten Bühnen-Dauerbrenner „Schweig, Bub!“ (allerdings in seiner schwäbischen Fassung „s' Konfirmandefescht“) haben Sie hier schon kennengelernt.
 
Ebenso wie seine fränkische Poesie und die großen Bühnenstücke sind auch die kleinen dramatischen Szenen und die humorvolle Prosa des Trägers des August Graf von Platen-Preises von großer sprachlicher wie thematischer Anziehungskraft, denn seine Sprache, das Ostfränkische verfügt über einen unwiderstehlichen Charme von ganz unmittelbarer Art. Beim Verlag ars vivendi ist bereits 1997 eine Sammlung von kurzer Prosa und  hörspiel- bzw. bühnengerechten Miniaturen erschienen, die glücklicherweise durch Neuauflage dort nach wie vor zu haben ist: „Du, horch“ – ein Lesevergnügen voller Humor und skurriler Einfälle, sind doch in Situation, Dialog, Monolog und Pointe die Texte mitten aus dem  Leben gegriffen.
 
Jeder des Fränkischen mächtige Leser wird sich ohnehin sogleich schmunzelnd in dieses Buch mit seinen pointierten Geschichten und Szenen vertiefen, dem Idiom-Fremden, auch einem Nordlicht wie mir, der sich dem sympathischen Klang, der Sprachmelodie nicht sperrt, öffnet sich nicht nur das Ohr für eine sehr bodenständige Sprache, die weit mehr als ein Dialekt ist. Ihm oder ihr öffnet sich über die Sprache und den aufmerksamen Blick Fitzgerald Kusz´ eine Welt der bürgerlichen Banalität, ein ebenso liebevolles wie kluges Porträt der fränkischen Seele. Man findet sich schnell hinein und ist vergnügt.
Übrigens hatte der Band 2002 einen würdigen Nachfolger, das Lesebuch „Wouhii“, das ich Ihnen ebenfalls ans Herz legen möchte.
 
Fitzgerald Kusz – „Du, horch“
Szenen und Geschichten
© 1997 Verlag ars vivendi, 180 Seiten, Klappenbroschur – ISBN: 978-3-931043-58-2
10,50 €

 
Nix schenners wäiä lufdschloss
 
Auch die bisher hier versäumte Vorstellung eines bereits seit 2012 bei ars vivendi vorliegenden Gedichtbandes von Fitzgerald Kusz möchte ich bei dieser Gelegenheit nachholen, denn auch er gehört zum unveräußerlichen fränkischen Kulturerbe: „Zwedschgä“.
 
Fitzgerald Kusz’ Gedichte erzählen vom „baradies“, sie kennen die Erotik des Gartens, haben wie seine wunderbare Songpoesie den Blues, bauen Luftschlösser, sind auf der Suche nach der verlorenen Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat, feiern die Liebe und den Frühling – und genießen eben die Zwedschgä in vielen Variationen.
Auch hier wird wie später u.a. in „Guuder Moond“ und „Schdernla“, die Form des Haiku gefeiert, die er ja in zahlreichen Bänden gepflegt hat.
Helmut Haberkamm hat ein feines Nachwort geschrieben.
 
regierungserklärung
 
iich will eich anns soong:
iich hou nix zu soong
edz is gsachd!
 
 
Fitzgerald Kusz – „Zwedschgä“
Lyrik und Haiku
© 2012 Verlag ars vivendi, 112 Seiten, Klappenbroschur – ISBN: 978-3-86913-178-8
12,90 €

 
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