In die Zukunft geschaut

Science Fiction-Romane - empfohlen

von der Musenblätter-Redaktion

© 1972 Ullstein Verlag

Liebe Leser und Leserinnen, Eltern, Schüler und Lehrer,

nachdem wir Sie
sechs Wochen lang mit Buchtips zu heiteren und ernsten Schulgeschichten über die COVID-19-bedingten Schulschließungen getröstet haben, neigt sich diese einzig- und eigenartige Zeit ihrem Ende zu - jedenfalls dürfen wir das hoffen.

Schauen wir also in die Zukunft - und dazu haben die Musenblätter für Sie eine Auswahl von Science Fiction-Romanen, Utopien und Dystopien zusammengestellt, die wir Ihnen ab heute vorstellen und mit Titel-Abbildung und kurzen Klappentexten empfehlen möchten. Einige der Romane sind aktuell noch im Buchhandel zu haben, andere finden Sie im Antiquariat. Das Stöbern könnte lohnen. Viele Autoren der Generation nach Jules Verne, Kurd Laßwitz und Hans Dominik entwickeln sehr sachlich mögliche technische Entwicklungen oder Konflikt- bzw. Katastrophen-Szenarien, andere lassen der Phantasie sowie Zeit- und Allreisen freien Lauf. Sind wir alleine im Universum oder nach einer globalen Katastrophe die letzten Menschen auf der Erde? Sicher lohnt es sich bei vielen der Bücher auch für Sie einmal nachzulesen, mit welchen Perspektiven sich Autoren für ihren Blick in die Zukunft befaßt haben. Als George Orwell im Jahr 1948 seinen legendären Roman 1984 schrieb, ahnte er, was uns heute hierzulande möglicherweise bevorsteht, die totale digitale und soziale Kontrolle, wie sie in China bereits zur Wirklichkeit geworden ist und wie sie Marc Elsberg in Zero beschreibt. Spannend und oft klug mahnend sind die ab heute hier präsentierten Romane auf jeden Fall. Wir wünschen Ihnen Lesevergnügen und auch ein wenig Gänsehaut.

Wir beginnen mit:
Philip Wylie: Planet im Todeskampf
Eine Zivilisation, die jahrzehntelang Wasser, Luft und Boden mißbraucht, erlebt die Rache der Natur: Smog entvölkert eine Großstadt, ein zur Chemiekloake gewordener Fluß explodiert mit der Gewalt einer Atombombe, aus überdüngten Meeren quellen ganze Teppiche fleischfressender Würmer und vernichten alles Leben an den Küsten. Der Selbstmord der Menschheit im Zeitraffer, dargestellt in utopischen Horrorszenen, die jedoch an die ökologischen Sünden unserer Generation gemahnen. Und die Miles Smythe in Faraway, der Zuflucht von viertausend Überlebenden, noch im Jahre 2033 mit Entsetzen erfüllen. Wie die auf wenige Millionen reduzierte Weltbevölkerung unter Smythes Führung um ihr Überleben kämpft, macht die packende Handlung dieses ernstzunehmenden, als Warnung geschriebenen Zukunftsromans aus.

Für die Musenblätter-Redaktion
Ihr/Euer
Frank Becker