Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

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Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Fachhochschul-Bibliothek Bonn-Rhein-Sieg erstklassig

Öffentliche Bibliotheken in Nordrhein-westfalen im bundesweiten Vergleich überwiegend im Mittfeld

Münster - Spitzenklasse wird der Fachhochschulbibliothek Bonn-Rhein-Sieg jetzt im Bibliotheksranking BIX bescheinigt. Nach dem heute veröffentlichten bundesweiten Wettbewerbs- Ergebnis erreichten die Rheinländer gemeinsam mit Zwickau den ersten Rang. In der Gruppe der Universitätsbibliotheken errang Düsseldorf nach Konstanz, Bozen, Hamburg, Mannheim den 5. und Bielefeld den 9. Platz, wie die Vorsitzende des Landesverbandes der NRW-Bibliotheken, Monika Rasche in Münster mitteilte. Bei den Öffentlichen Bibliotheken schnitten Herten, Münster und Greven überdurchschnittlich gut ab. Ansonsten finden sich die Bibliotheken in den Kommunen zwischen Rhein und Weser zum überwiegenden Teil im Mittelfeld wieder.

Deutlich besser positioniert sind die laut Rasche aufwendiger ausgestatteten Einrichtungen aus Bayern und Baden-Würtemberg. Wie schon in den letzten Jahren zeigte auch der diesjährige Wettbewerb ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Rasche setzt darauf, daß die Landesregierung in NRW die hiesigen als  Informationsdienstleister,
Lern- und kulturelle Orte intensiv genutzten Einrichtungen künftig stärker fördern wird. Fünf bis sieben mal pro Jahr wird jedes vorhandene Buch, jede Lernsoftware oder CD in den Spitzenbibliotheken ausgeliehen, hieß es weiter in der Auswertung des Wettbewerbs. Auch die Öffentlichen Bibliotheken in NRW werden von Bürgerinnen und Bürgern intensiv genutzt. Hertens Bibliothek etwa besucht jeder Bewohner etwa viermal im Jahr, um dort zwölf Medien auszuleihen.

Das Bibliotheken-Ranking wird seit 1999 von der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit dem Deutschen Bibliotheksverband erhoben. Darin messen sich mehr als 250 Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliotheken vor allem aus Bayern, Baden-Würtemberg, Hessen, NRW und Niedersachsen miteinander. An der Spitze der Öffentlichen Bibliotheken liegen dabei in diesem Jahr Würzburg, Ludwigsburg, Biberach, Wittlich und Abtsgmünd. Die Ergebnisse des Wettbewerbs dokumentieren laut Rasche auch, daß Bibliotheken nicht nur ein aktuelles, zunehmend elektronisches Medienangebot bereitstellen, sondern auch Informationskompetenz an Hochschulen vermitteln und zudem gemeinsam mit Kindertagesstätten und Schulen die Lesefähigkeit und Medienkompetenz fördern.


Messe für Filmeinkäufer aus aller Welt ab 10. Juli in Köln

Köln/Düsseldorf - Filmeinkäufer aus aller Welt sind vom 10. bis 13. Juli in Köln zu Gast bei der diesjährigen Messe German-Film-Previews. Das Interesse an deutschen Filmen im Ausland wachse stetig, teilten die Veranstalter am Donnerstag im Vorfeld der Messe in Düsseldorf Veranstalter German Films präsentiert mit Unterstützung der Filmstiftung NRW internationalen Filmeinkäufern insgesamt 23 deutsche Streifen. Zu den gezeigten Produktionen gehören unter anderem "Clara" von Helma Sanders Brahms, "Nordwand" von Philipp Stölzl, "Die Frau des Anarchisten" von Marie Noëlle und Peter Sehr und "Wolke 9" von Andreas Dresen. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal auch Einkäufer aus Nord- und Südamerika sowie Asien zu den Previews eingeladen. Erwartet werden Einkäufer aus 24 Ländern, darunter auch aus China, Kanada, Israel, Mexiko und den USA.


Leben auf der Erde möglicherweise schon vor 4,25 Milliarden Jahren
Münsteraner Forscher fanden bislang unerwartete Kohlenstoff-Zusammensetzung in ältesten Diamanten der Welt

Münster - Das Leben auf der Erde ist möglicherweise schon 750 Millionen Jahre früher entstanden, als bislang angenommen. Forscher der Universität Münster haben bei der Untersuchung der ältesten Diamanten der Welt einen Hinweis auf die mögliche Existenz von Leben
bereits vor 4,25 Milliarden Jahren erhalten. Bislang geht die Wissenschaft nach Angaben der Hochschule vom Donnerstag davon aus, dass die ersten lebenden Zellen vor etwa 3,5 Milliarden
Jahren entstanden sind. Die renommierte Fachzeitschrift Nature hat die Ergebnisse der Münsteraner Forscher in ihrer aktuellsten Ausgabe veröffentlicht.

Mit der Entdeckung der ältesten Diamanten der Welt hatten die Münsteraner Experten des Institutsn für Mineralogie bereits im vergangenen Jahr Schlagzeilen gemacht. Zusammen mit australischen und schwedischen Wissenschaftlern haben sie nun die Diamant- und Grafiteinschlüsse in den nur wenige Mikrometer großen, bis zu 4,25 Milliarden Jahre alten Zirkonen aus Westaustralien weiter untersucht. Die Forscher haben dabei einen zum Teil unerwartet niedrigen Gehalt an dem schweren Kohlenstoffisotop C-13 gefunden. Geringe Anteile an diesem Isotop seien typisch für Kohlenstoff, der aus organischem Material stammt, hieß es in der Hochschul-Mitteilung weiter.

"Die Zusammensetzung der Kohlenstoffisotope ist ein Hinweis darauf, dass bereits vor 4,25 Milliarden Jahren Leben existiert haben könnte", so die Forscher. Allerdings können auch abiogene chemische Reaktionen niedrige Anteile an schwerem Kohlenstoff erzeugen, räumten sie ein. Sicher ist, dass bereits sehr früh nach der Entstehung der Erde vor 4,56 Milliarden Jahren ein Kohlenstoffreservoir mit extrem niedrigen C-13-Anteilen auf der Erde existiert haben muss. "Unsere Daten sind kein Beweis für die Existenz von Leben vor 4,25 Milliarden Jahren", so die Experten. Doch würden sie die Frage aufwerfen, wie diese unerwartete Kohlenstoff-Zusammensetzung zustande gekommen ist. Das Vorhandensein lebender Organismen ist eine mögliche Erklärung. "Sollte sie sich bewahrheiten, müsste die Geschichte des Lebens
umgeschrieben werden", so die Fachleute in Münster.

Internet: www.uni-muenster.de/Mineralogie

 

Figurentheater-Festival "Fidena" feiert 50-jähriges Bestehen

Bochum - Drei Uraufführungen und elf deutsche Erstaufführungen stehen auf dem Programm des diesjährigen Internationalen Figurentheater-Festivals "Fidena" in Bochum, das vom 12. bis zum 20. September stattfindet. Das Festival gehört nach eigenen Angaben zu den ältesten seiner Art in Deutschland. Insgesamt wird es an verschiedenen Spielstätten in Bochum sowie in Essen 35 verschiedene Vorstellungen geben, teilte eine Sprecherin des Festivals mit. Die Künstler kommen aus aller Welt, unter anderem aus Japan und Australien ins Ruhrgebiet. Eröffnet wird die diesjährige "Fidena" mit der Erstaufführung "Terre d'Arene" ("Die Welt der Arena" im Schauspielhaus Bochum. Dabei inszeniert die französische Objekttheatergruppe Au Cul du Loup den sportlichen Wettkampf als philharmonisches Ereignis. 23 Vorstellungen sind für Erwachsene, zwölf für Kinder gedacht. Dazu gibt es ausgewählte Kurzfilme, Diskussionen und Malerei. Erstmals schreibt die FIDENA einen Grand Prix d'Amour aus - einen Wettbewerb für Liebeslieder.

Internet: www.fidena.de

Redaktion: Frank Becker