The blonde bombshell   Das kurze, aufregende Leben der Jean Harlow   Jean Harlow (1911-1937) gilt unter Filmkennern für sämtliche folgenden platinblonden Filmschönheiten Hollywoods fraglos als das Rollenmuster der begehrenswerten femme fatale. Lasziv sinnlich und gleichzeitig komödiantisch frech angelegt, einerseits mit naivem Augenaufschlag, zum anderen ziemlich ausgekocht prägte sie in ihrer physischen Erscheinung wie in ihren filmischen Mono- und Dialogen in den 1920er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen neuen, selbstbewußten Frauentypus - nicht nur in der Filmgeschichte. Sie war Vorbild und Idol für spätere Sternchen und Stars wie Marilyn Monroe, Jayne Mansfield, die Britin Diana Dors oder das französische Schmollmündchen Brigitte Bardot und wurde Blaupause für die Begriffe der „Sexbombe“ und „blondes Gift“, wozu ihr Film „Bombshell“ (1933) die Vorlage gab. Das war natürlich den amerikanischen Frauenvereinen dieser prüden Zeit ein Dorn im Auge. Wie später die Monroe oder die Mansfield hatt sie ein intensives aber eben nur kurzes Leben.      Bettina Uhlichs lange vergriffenes Buch „Jean Harlow“ (ursprünglich unter dem Titel „Marilyns Idol“ erschienen) gibt aufschlußreiche Einblicke in Jean Harlows ruheloses Privatleben mit ihren immerhin drei Ehen, bis hin zu ihrem frühen tragischen Tod mit nur 26 Jahren, der sie in den illustren Kreis der Stars einreiht, die wie James Dean, Buddy Holly, Sharon Tate, Montgomery Clift und der legendäre Club 27 mit u.a. Janis Joplin, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Kurt Cobain, Amy Winehouse oder Brian Jones weit vor der Zeit gestorben sind. Wenn auch kurz ist Jean Harlows (eigentlich Harlean Harlow Carpenter) Lebensgeschichte ungemein ereignisreich und atemlos. Ausgiebig recherchiert und mit viel Feingefühl widmet sich Bettina Uhlich in ihrem Buch dem Mythos dieser ungemein  hübschen faszinierenden Frau und läßt den Leser am aufregenden und aufreibenden Leben Hollywoods teilhaben. Hal Roach kann als ihr Entdecker betrachtet werden, nach zahlreichen Komparsenrollen spielte sie an der Seite von u.a. James Cagney, Spencer Tracey, Clark Gable, William Powell und Lionel Barrymore in zahlreichen Hollywood-Streifen die Hauptrolle. Regisseure wie Ernst Lubitsch, Howard Hughes, George Cukor, Sam Wood oder Victor Fleming führten Regie.      Die geneigte Leserin erfährt in diesen informativen und unterhaltsamen Buch nicht nur nahezu alles über Jean Harlow, über ihre Ehen und Affären (ihre große Liebe soll William Powell gewesen sein), Filme, Produzenten und Regisseure, sondern auch manches weniger Bekannte über die Männer, die ihren Weg gekreuzt haben und einiges über Norma Jeane Baker, die später zu Marilyn Monroe wurde. Eine Empfehlung der Musenblätter. Bettina Uhlich: „Jean Harlow - das Leben einer Kinogöttin“ © Worttransport, 286 Seiten, Paperback, 13x19 cm, zahlreiche s/w-Abbildungen, Anmerkungs-Apparat, Filmografie  -  ISBN: 978-3-944324-75-3 17,00 € Weitere Informationen: www.worttransport.de