Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Intendant der Deutschen Kammerakademie Neuss geht nach Bern

Neuss - Matthias Gawriloff, langjähriger Intendant der Deutschen Kammerakademie Neuss übernimmt zum 1. Oktober dieses Jahres den Posten des Direktors beim Symphonieorchester im Schweizerischen Bern. Einer Nachricht der Stadt Neuss vom Dienstag zufolge  hatte die Kammerakademie unter Gawriloff zahlreiche neue Impulse und bedeutende nationale und internationale Erfolge zu verzeichnen. Der ehemalige Orchestermanager beim Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks und Produktionsleiter der Intendanz bei den Bamberger Symphonikern habe in Neuss ein begeistertes, mitreißendes Orchester geformt, lobte die Beigeordnete der Stadt für Kultur, Christina Zangs.


Keramik aus dem ältesten Kunstgewerbe-Museum der Welt in Düsseldorf
Hetjens-Museum zeigt über 100 Exponate aus dem Londoner Victoria and Albert Museum

Düsseldorf
- Über 100 bedeutende Exponate aus dem weltweit ältesten Kunstgewerbe- und Designmuseum sind ab dem 10. August in Düsseldorf zu sehen. Das Hetjens-Museum präsentiert bis zum 26. Oktober Porzellan und Keramik aus dem Londoner Victoria and Albert Museum, teilte ein Sprecher des Museums am Dienstag mit. Die Ausstellungsstücke illustrieren rund 4000 Jahre Keramikgeschichte, hieß es weiter. Das älteste Exponat ist ein neolithisches Dreifuß-Gefäß aus China, das etwa um das Jahr 2500 vor Christus entstanden ist. In seiner Größe von zwei Metern Höhe beeindruckt das 3500 Jahre alte Uas-Szepter aus Ägypten. Die Schau unter dem Titel "Welcome London" kam zustande, weil das Londoner Museum seine Keramikabteilung derzeit umgestaltet.

Die Ausstellung macht, so das Düsseldorfer Museum, auch deutlich, wie der Austausch zwischen den Kulturen sowie technologische Neuerungen die Entwicklung der Keramik beeinflußt haben. So versuchten etwa die islamische Welt und Europa, die angesehenen blau-weiß dekorierten Porzellane aus China zu kopieren. Und als die in Meissen entwickelte Porzellan-Rezeptur im Jahre 1709 durch Spionage verbreitet wurde, erblühte daraufhin die gesamte europäische Porzellanproduktion.

Öffnungszeiten: Di: 11-17 Uhr, Mi: 11-21 Uhr, Do-So: 11-17 Uhr
Internet: www.stadt-duesseldorf.de


Niederrheinischer Literaturpreis für Dramatiker Martin Heckmanns

Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im November überreicht

Krefeld - Die Stadt Krefeld verleiht den Niederrheinischen Literaturpreis in diesem Jahr an den Dramatiker Martin Heckmanns für seine bisher gespielten und veröffentlichten Werke, insbesondere für das 2007 am Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführte Stück "Kommt ein Mann zur Welt". Nach Angaben der Jury vom Freitag wird damit zum ersten Mal ein Dramatiker mit dem Niederrheinischen Literaturpreis geehrt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am 23. November überreicht. Die Laudatio soll der Literaturwissenschaftler Theodor Pelster halten, hieß es in der Mitteilung weiter. Im weitesten Sinne gehe es in Heckmanns Stücken um Lebens-, Beziehungs- und Familiengeschichten.

Mit seinem monologischen Stück "Finnisch oder Ich möchte dich vielleicht berühren", gewann Heckmanns 1999 die Aufmerksamkeit des Theaterpublikums und der Kritik. Zu weit größerer Bekanntheit gelangte er, als 2002 sein neues Stück "Schieß doch, Kaufhaus" zugleich in Dresden, Jena, Berlin und Hamburg aufgeführt wurde. "Kränk" kam 2004 in Frankfurt auf die Bühne, es folgten "Das wundervolle Zwischending" 2005 in Hannover und eben "Kommt ein Mann zur Welt" 2007 in Düsseldorf. Heckmanns Monologe und Dialoge sind nach Ansicht der Jury "von höchster sprachlicher Brillanz". Aus weiterentwickelten Redensarten schlage der Autor Funken, aus Alltagssituationen mache er hintergründige Sprachspiele, einzelne Sätze würden zu sprachlichen Kunststücken, hieß es zur Begründung der Preisvergabe.

Heckmanns, einer der prominentesten jungen Theaterautoren, wurde 1971 in Mönchengladbach geboren, verlebte einen Teil seiner Kindheit in Krefeld, studierte Komparatistik, Geschichte und Philosophie und lebt derzeit in Berlin. Er erhielt bereits zahlreiche Preise, darunter die Publikumspreise bei den Mülheimer Theatertagen 2003 und 2004. 2002 wurde er in einer Kritikerumfrage von "Theater heute" zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt. Bisherige Träger des Niederrheinischen Literaturpreises der Stadt Krefeld waren unter anderem Ulrich Peltzer, Dieter Wellershoff, Anja Lundholm, Burkhard Spinnen und Dieter Forte.


Bochumer Kunstmuseum zeigt Arbeiten von Julius Bissier

Der 1965 verstorbene Maler orientierte sich an den Schriften des Religionskritikers Johann Jacob Bachhofen

Bochum - "Der metaphysische Maler" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Kunstmuseum Bochum seit heute präsentiert. Zu sehen sind Bilder des 1965 verstorbenen Künstlers Julius Bissier, für dessen Sinnbilder vor allem die Schriften des Religionskritikers und Symbolforschers Johann Jacob Bachhofen bedeutsam waren. Dem über fünf Jahrzehnte währenden Schaffen Bissiers lag nach Angaben der Aussteller "eine sich kontinuierlich entwickelnde Geistigkeit" zugrunde. Vom hintergründigen Abbild sei Bissier zu einem auf das Wesentliche reduzierten Sinnbild gelangt, hieß es zum Auftakt der bis zum 5. September laufenden Schau.

Die Beschäftigung des Künstlers mit deutscher Mystik, neuplatonischen Ideen und asiatischen Weltbildern könne als existenzielle Sinnsuche gedeutet werden, so der Kurator zum Start der Ausstellung. Die Betrachtung des Weltgeschehens durch Bachhofen als ein ewiger Kampf zwischen Hell und Dunkel, Himmel und Erde, Geburt und Tod hätten den Maler in seinem "biotischen Dualismus" bestärkt. Zum Werk Bissiers zählen neben farbigen Aquarellen vor allem auch monochrome Tuschezeichnungen. Dabei bediente sich der Künstler zumeist kalligraphischer Pinsel-Setzungen, die in ihrer asketischen Reduktion der Ästhetik des Zen-Buddhismus entsprechen. Farbenfrohe Tempera- und Aquarellminiaturen ließen darüber hinaus aber auch Stille erfahren. "Diesseitige Dinge, Symbole, Zeichen und Schrift fügen sich zu Hieroglyphen, die von einer anderen Welt zu künden scheinen," so die Aussteller zum Auftakt.

Öffnungszeiten: Di/Do/Fr/Sa/So: 10-17 Uhr, Mi: 10-20 Uhr
Internet: www.museum-bochum.de


Niederrheinisches Musikfestival startet am 21. August

Neuss - "Klassik Highlights" lautet der Titel des Eröffnungskonzerts des diesjährigen Niederrhein-Musikfestivals am 21. August in Schloss Dyck im Kreis Neuss. Nach Angaben der Veranstalter von heute gibt es bis zum 7. September zahlreiche musikalische Darbietungen von Klassik bis Jazz, von Romatik bis Moderne. Zum zweiten Mal in der vierjährigen Geschichte des Festivals gibt es auch wieder Konzerte im Ausstellungssaal der Langen Foundation. Schönbergs "Pierrot lunaire" wird dort in einer weltweit einmaligen Kombination von Musik und Malerei zu erleben sein, hieß es in der Ankündigung weiter. Beim Eröffnungskonzert am 21. August wird es seltene und virtuose Mozartbearbeitungen im Innenhof von Schloss Dyck geben. Dabei wird es auch eine Sonate für Violoncello und Kavier geben, die Franz Xaver Mozart, der jüngere Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart komponiert hat. Das Festival endet am 7. September mit einem großen Finale, zu dem noch einmal alle Solisten zusammenkommen.

Internet: www.niederrhein-musikfestival.de

Redaktion: Frank Becker