Der Wein war ein Gedicht

von Fritz Eckenga

Der Wein war ein Gedicht
 
Kartoffeln schälen, Möhren schaben
Derweil schon am Weißen laben.
Fisch beträufeln. Und gelassen
Den Roten abseits atmen lassen
 
Tomaten vierteln, Schoten waschen
Na gut – schon mal vom Weißen naschen.
Fischbett machen, Ofen wärmen
Vom Bukett des Roten schwärmen.

Geiter Zwang – Quatsch: Zweiter Gang!
Weißer – bist ein guter Fang!
Wühnchen haschen? Hühnchen waschen!
Wird daschu der Rote paschen?
 
Mussich kosten, Mädel Mädel
Der geht ganz schön in den Schädel
Tut mir lei – hicks – Tut mir leiter
Dagegen ist der Weiße Zweiter.
 
Huhn muß raten? Braaaten! Rohr –
Fisch vergessen -. Kommt mal vor!
Kann nix machen. Muß zum Müll
Der Rote macht mich lall und lüll
 
Dummes Huhn. Bist morgen dran
Heut leg ich keine Hand mehr an
Dein Fl – Dein Fl – Dein tzartes Fleisch
Wo far denn noch die Wlasche gleisch?
 
Versteckdichnich! Ich finde dich!
Heutkochichnicht heuttrinkichdich!
Da bissuja, mein roter Bruder
Dadi Dadu Dadi Daduda
 
 
Fritz Eckenga
aus: Mit mir im Reimen,
Verlag Antje Kunstmann, München