Das schwarze Glück (3)

von Erwin Grosche

© 1966 Eduscho / Archiv Musenblätter

Das schwarze Glück
 
(eine süße Gebrauchsanweisung für einen entspannenden Augenblick,
vom Verfasser erprobt und aufgeschrieben)
 

3. Das Nachspiel
 
Von den Geschmacksrichtungen empfehle ich wirklich Vollmilch gerade für Anfänger - und natürlich Zartbitter für den Gourmet. Von Vollmilchnuß rate ich mal ganz einfach ab. Ich meine, das sind jetzt Erfahrungswerte, viele reizt es ja gerade, dieses auszuprobieren, aber dann soll man mir nicht vorwerfen, ich hätte nicht drauf hingewiesen.
     Das große Manko der Vollmilchnußschokolade sind ihre kleinen Nußsplitterchen. Die Nußsplitterchen sind so fein gemahlen (was ja nicht bös´ gemeint ist, aber zu diesem Zwecke unpassend auffällt), daß sie, von dem Schokofundament befreit, in allen Ecken und Ritzen der labilen Zahnreihen - und wer hat die nicht - feststecken und sich einnisten wie ein Kuckucksei.
     Man muß sie herauspulen mit dem Fingernagel des kleinen Fingers, um zu retten was zu retten ist, und das ist doch nicht die Entspannung, wie sie sein müßte und sieht auch nicht gut aus.
     Aber probieren Sie es selber. Sicherlich befindet sich auch in Ihrer Nähe ein Eduscho-Laden. Es würde mich persönlich interessieren, ob diese Entspannungsart übertragbar ist auf andere Landstriche Deutschlands oder abhängt von einer durchwachsenen Paderborner Lebensart.
 
(Das schwarze Glück ist als ein Vorschlag zu verstehen, der sich in Form eines Vortrags äußert. Man sollte spüren, daß dieses Entspannungserlebnis das Leben des Vortragenden verändert hat.)
 
PS.: Mein besonderer Dank gilt Frau Freitag und der gesamten Paderborner Eduscho Crew, ohne die dieser Entspannungsteil nicht entstanden wäre.
 
Anmerkung: Dies ist eine Geschichte aus der Hoch-Zeit nicht nur des Paderborner Kaffeetrinkens,
als es noch die D-Mark gab und man noch zwischen verschiedenen Kaffee-Röstern wählen konnte.