Standards, neu interpretiert

Frank Wingold – „To Be Frank”

von Sabine Kaufmann

Standards, neu interpretiert
 
…plus Fingerübungen
 
Der Kölner Gitarrist, Komponist und Musikprofessor Frank Wingold präsentiert mit „To Be Frank“ auf 7-saitigen Gitarren, die ihm ein umfangreicheres und tieferes Klangspektrum eröffnen, ein gut einstündiges Soloalbum von bestechender Qualität, wenn auch mit einem gewagten Bruch auf halber Strecke.
Denn auf eine Reihe beliebter Standards von u.a. Jerome Kern (The Song Is You), Harold Arlen (My Shining Hour), Arthur Schwartz (Alone Together) und Richard Rodgers (It Might As Well Be Spring), denen er mit großer Delikatesse völlig neues Leben einhaucht, läßt er sechs unnotierte, aber doch seelenvolle Improvisationen folgen, Fingerübungen von Rang. Als Bindeglied zwischen Standard und Freier Form dient ihm Wayne Shorters „Pinocchio“, mit dem er die Überleitung aufs eleganteste schafft.
 
„Ohne technische Effekte oder Hilfsmittel - abgesehen von einem Verstärker vielleicht“ erreicht Frank Wingold vor allem im ersten Teil des Albums einen mehrstimmigen Klang, dem er selbst einen „orchestralen Ansatz“ zuspricht. Offen gesagt: Das Miteinander der beiden „Kapitel“ müßte nicht unbedingt sein, ist man doch gezwungen, sein Hörverhalten auf halbem Weg umzustellen, aber man kann es durchgehen lassen. Die Qualität ist allemal bestechend.

Frank Wingold – „To Be Frank”
© 2021 Berthold Records (CD)
Frank Wingold (Solo-Gitarre)
 
1. The Song Is You - 2. My Shining Hour - 3. Escapade - 4. Joshua - 5. Alone Together - 6. I'll Be Seeing You - 7. Feel Like Funkin' It Up - 8. It Might As Well Be Spring - 9. Pinocchio - 10. Improvisation #3 - 11. Improvisation #2 - 12. Improvisation #6 - 13. Improvisation #4 - 14. Improvisation #8 – 15. Improvisation #1
Gesamtzeit: 1:01:21
 
Weitere Informationen: www.berthold-records.de