Friedrich Meyer-Oertel †

Red.

Friedrich Meyer-Oertel © The Israeli Opera Tel Aviv
Die Oper Wuppertal gedenkt des Regisseurs und Operndirektors
Friedrich Meyer-Oertel
 
Friedrich Meyer-Oertel starb am 14. März 2021 im Alter von 84 Jahren.
 
Geboren 1936 inszenierte er 1975 erstmals an der Oper Wuppertal. Hier wirkte er von 1979 bis 1996 als Operndirektor. Als solcher setzte er sich besonders für moderne und zeitgenössische Oper ein und begrüßte die aufmerksame Begleitung des Wuppertaler Musiktheaters durch das Feuilleton. Zu seinen prägenden Inszenierungen am Haus zählen unter anderem ›Katja Kabanowa‹, ›Der Ring des Nibelungen‹ sowie Alfred Schnittkes ›Leben mit einem Idioten‹. Für seine Inszenierung von Henry Purcells ›König Arthur‹ arbeitete er zusammen mit der Choreografin Pina Bausch. Auch darüber hinaus beförderte er immer wieder Kooperationen der Oper Wuppertal mit dem Tanztheater Pina Bausch. Er schätzte die außergewöhnlich fruchtbare Arbeit mit dem Ensemble der Oper Wuppertal und die herausragende Qualität der Mitarbeitenden am Haus. Mit der Wuppertaler Bühnenbildnerin Hanna Jordan verband ihn eine langjährige und prägende Zusammenarbeit. Neben seiner Arbeit in Wuppertal wirkte er unter anderem als Oberspielleiter in Mannheim, als Operndirektor in Darmstadt sowie als Regisseur großer Opernwerke unter anderem in München, Köln, Berlin, Tel Aviv und Helsinki.   
 
»Friedrich Meyer-Oertel war eine prägende Gestalt des internationalen Opernlebens weit über Wuppertal hinaus«, beschreibt Opernintendant Berthold Schneider seinen Vorgänger. »Als Regisseur und Theaterleiter hat er Vorbildhaftes und – was im Bereich der Bühnenkünste besonders selten gelingt – auch Bleibendes geschaffen. Ich selbst habe als junger Mann Inszenierungen von ihm gesehen, die sich über Jahrzehnte im Repertoire der Theater gehalten hatten. Und als (entfernter) Nachfolger an seiner Wuppertaler Wirkungsstätte fühle ich mich der Tradition und dem Qualitätsanspruch, für die große Theaterleiter wie er und Arno Wüstenhöfer hier stehen, weiterhin verpflichtet.«  
 
Redaktion: Frank Becker