Pressefreiheit?

Horst Kläuser heute Abend im Gespräch mit Can Dündar

Red./Bec.

Erdogan Cencorship Press © Carlos Latuff - Quelle: Wikipedia

Pressefreiheit?
 
Horst Kläuser im Gespräch mit Can Dündar
 
Am Donnerstag, dem 06. Mai 2021 um 19:30 Uhr wird über den YouTube Kanal des Teo Otto Theaters der Stadt Remscheid (Teo Otto Theater - YouTube) im Livestream eine neue Folge des Talkformates „Kall nit – Stell Dich!“ zu sehen sein, moderiert von dem Journalisten und Moderator Horst Kläuser.
  
Zu Gast werden sein der türkische Journalist und Autor Can Dündar und der Regisseur des Westfälischen Landestheaters Christian Scholze. Wir wollen so eine Perspektive zu der öffentlichen Diskussion beisteuern, wie die derzeitige Einschränkung unserer Bürger- und Menschenrechte zu bewerten sind. Der Fokus liegt dabei auf der aktuellen Situation in Deutschland, die so durch internationale Erfahrungen reflektiert werden kann. Erleben wir in Deutschland tatsächlich gerade den von einigen befürchteten Beginn einer Diktatur - oder stellen die Maßnahmen keine ernsthafte Gefahr für unsere Demokratie da?
 
Ursprünglich war am 06. Mai 2021 im Teo Otto Theater eine Aufführung des Theaterstücks „Verräter“ von Can Dündar in einer Inszenierung des Westfälischen Landestheaters über das Leben von Can Dündar geplant. Weil Corona dies unmöglich macht, haben wir Can Dündar selbst eingeladen uns von sich und seiner Sicht auf Deutschland und die Türkei zu erzählen. Außerdem wird der Regisseur des Theaterstücks Christian Scholze mit dabei sein, um von seiner intensiven Arbeit zu berichten und wir werden einige Szenen des Stückes exklusiv zu sehen bekommen.
 
Hier geht’s zum ->  Trailer
 
Hintergrund:
„Am 29. Mai 2015 erscheint in der renommierten türkischen Tageszeitung Cumhuriyet ein Artikel über geheime Waffenlieferungen der türkischen Regierung an den sogenannten „Islamischen Staat“. Der Autor ist der Chefredakteur der Zeitung, Can Dündar. Kurz darauf erstattet der türkische Staatspräsident Erdogan Strafanzeige und fordert für Dündar lebenslange Haft. Am 26. November 2015 wird Dündar wegen des Verdachts der Spionage und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung festgenommen und kurz darauf zu sechs Jahren Haft verurteilt. Am Tag der Urteilsverkündung wird vor dem Gerichtsgebäude auf ihn geschossen.
 
Heute lebt der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Can Dündar in Berlin im Exil. Es ist ein Leben zwischen Ehrungen und Anerkennung auf der einen Seite, alltäglichen Bedrohungen und akuter Gefahren auf der anderen Seite, sowie in beständiger Einsamkeit, Fremdheit und Isolation. Can Dündars Frau durfte die Türkei jahrelang nicht verlassen, sein Sohn lebt in London. Seit Dezember 2017 steht er unter umfangreichem Personenschutz. Ein Leben, zerrissen vom Gefühl des Vorübergehenden, der Angst, dauerhaft von der Familie getrennt zu sein, dem immer wieder aufs Neue notwenigen Kraftaufwand, weiterzumachen, der Furcht und Ungewißheit, bei jedem Gang auf die Straße, in die Öffentlichkeit. Dagegen steht die nie nachlassende Überzeugung von der Großartigkeit dessen, was es heißt, ein in Würde und Freiheit lebender Mensch zu sein.“
Auszug aus der Beschreibung des Theaterstückes „Verräter“ des Westfälischen Landestheaters
 
Die Türkei gehört zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten weltweit und belegte 2019 auf der Rangliste der Pressefreiheit Platz 157 von 180. (Quelle: Wikipedia)