Zwischen Bombenhagel und Wirtschaftswunder

Kunst zwischen 1945 und 1955 im Von der Heydt-Museum Wuppertal

von Petra Schumacher

Karl Barth: Akkordeonspieler vor zerstörten
Häusern, 1947, Von der Heydt-Museum

Das Von der Heydt Museum in Wuppertal zeigt
vom  07.09.2008 - 11.01.2009:
 
„Zwischen Bombenhagel und Wirtschaftswunder -
Kunst zwischen 1945 und 1955“
 
Unsere Ausstellung vermittelt einen Überblick über das vielfältige und häufig auch experimentelle Kunstschaffen von berühmten wie auch vergessenen Künstlern aus der wilden Zeit zwischen Krieg und beginnendem Wirtschaftswunder Mitte der 1950er Jahre am Beispiel der Wuppertaler Sammlung.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellten Wohnungsnot, Armut und Flüchtlingselend drängendere Probleme dar als die Beschäftigung mit Kunst. Aber der Hunger nach Kultur war beträchtlich. Theateraufführungen oder Konzerte fanden in notdürftig  hergerichteten Provisorien und sogar im Freien statt. 

In Wuppertal waren die Ruhmeshalle Barmen (heute: Kunsthalle) völlig ausgebrannt und das Städtische Museum Elberfeld (heute: Von der Heydt-Museum) schwer beschädigt. Die Häuser hatten ihren Betrieb 1943 eingestellt. Aber schon im Dezember 1945 fand die erste Ausstellung Bergischer Künstler im Wuppertaler Museum statt. Im folgenden Jahr wurden im Museum sowie im „Studio für neue Kunst“ des Architekten Heinz Rasch am Döppersberg fast dreißig Ausstellungen regionaler aber auch internationaler Künstler gezeigt. Von den Nazis als ‚entartet’ verfemte Künstler kamen zu Wort ebenso wie auch Neulinge von der Werkkunstschule. Künstler und Künstlervereinigungen wie die BKG stellten die Kunsthalle soweit wieder her, daß dort Ausstellungen durchgeführt werden konnten, und dem vereinigten Barmer Kunstverein und dem Elberfelder Museumsverein fiel eine bedeutende Rolle bei der Organisation solcher Ereignisse zu.


Fritz Winter - Froher Tag 1952

Emil Schumacher - Blumenstilleben 1945