60 Jahre Antibabypille

Ausstellung „Smile Effekt“ im Hildener Wilhelm-Fabry-Museum

Red.

Angeline Vernetti - Smile Effekt

Ausstellung „Smile Effekt“ –

60 Jahre Antibabypille
 
Jedes zweite Mädchen in Deutschland nimmt sie, die Antibabypille. Anläßlich des 60-jährigen Jubiläums in Deutschland zeigt das Hildener Wilhelm-Fabry-Museum die Ausstellung „Smile Effekt“ der Berliner Fotografin Angelina Vernetti. Die Outdoor-Ausstellung wird an zwei Stationen zu sehen sein. Die erste Ausstellungsstation ist der Alte Markt (Mittelstraße), von Dienstag, 1. Juni, bis Freitag, 4. Juni. Ab Samstag, 5. Juni, wird sie im Innenhof des Wilhelm-Fabry-Museums, Benrather Straße 32a, präsentiert.
 
„Smile-Effekt – und du fühlst dich rundum wohl in deiner Haut“, heißt es in der Packungsbeilage der Antibabypille Yasminelle. Doch die Tendenz zur hormonellen Verhütung nimmt ab. Sicher auch ein Grund, warum die Hersteller das Bild eines Lifestyleprodukts vermitteln und bessere Haut, schönere Haare und weniger Gewicht versprechen.
Mit der Legalisierung der Antibabypille – im Jahr 1960 in den USA und ein Jahr später in der BRD – wurde ein gewaltiger Schritt in Richtung Selbstbestimmung und Freiheit der Frau getan. Sigmund Freuds Vision von 1898 wurde wahr: Sexualität und Fruchtbarkeit sind voneinander getrennt. Zahlreiche ungewollte Schwangerschaften und die damit verbundenen Konsequenzen konnten dank der Pille verhindert werden. Und trotzdem stellt sich die Frage, wo die Pille für den Mann bleibt.
„Smile Effekt“ von Angelina Vernetti beschäftigt sich mit der Antibabypille und ihren soziokulturellen wie gesundheitlichen Auswirkungen. Dabei stehen Porträtaufnahmen von betroffenen Frauen, verbunden mit persönlichen Aussagen zum Thema Pille, im Zentrum. Ergänzt wird das visuell kreative und einfallsreiche Konzept collagenartig mit Stilleben, historischen Werbeanzeigen, aber auch zeitgeschichtlichen Kommentaren. Bewußtsein zu schaffen ist das Ziel der Fotografin. „Ich wünsche mir, daß jede Frau, die zur Pille greift, diese Entscheidung bewußt und aufgeklärt treffen konnte.“ Das parallel zum Projekt entstehende Fotobuch „Smile Effekt“ ist zur Zeit in Arbeit und versteht sich als Gedankenanstoß und kann auch Gesprächsgrundlage in der Familienplanung und Sexualpädagogik sein.
 

Angelina Vernetti - Foto © Vivian Rutsch

Angelina Vernetti (* 1993) lebt und arbeitet als freie Fotografin in Berlin. Ihre fotografischen Schwerpunkte liegen zwischen Porträt, Mode und Kunst sowie dokumentarischen Langzeitprojekten. Neben dem Studium „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ an der HS Hannover sammelte Vernetti wertvolle Erfahrungen in der Bildredaktion des Magazins GEO, als Fotoassistentin bei dem international renommierten Fotografen Markus Jans sowie mit einigen Solo- und Gruppenausstellungen – u. a. beim Visa Off / Visa pour l´image Fotofestival in Perpignan, Frankreich.
 
Eine Eröffnung der Ausstellung, wie sie unter normalen Umständen stattfinden würde, kann aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie nicht umgesetzt werden. Alternativ wird eine digitale Version der Vernissage auf dem YouTube Kanal der Stadt Hilden veröffentlicht. Die Begrüßung wird neben Bürgermeister Dr. Claus Pommer die Bundestagsabgeordnete des Kreises Mettmann Michaela Noll übernehmen. Eine Einführung in Form eines Künstlergespräches geben Prof. Lars Bauernschmitt mit Angelina Vernetti. Die Musikerin Sophia Magdits umrahmt die Eröffnung auf dem Saxophon.