Die Spielzeit 2021/22 der Wuppertaler Bühnen

Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester mit ihren Programmen

Red./Bec.

vorne: Patrick Hahn - links.: Dr. Daniel Siekhaus - oben: Thomas Braus - rechts: Berthold Schneider- Foto: Wuppertaler Bühnen

Die Spielzeit 2021/22 der Wuppertaler Bühnen feiert den Neustart der Kultur!
 
Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester haben üppig
und optimistisch geplant
 
Opernintendant Berthold Schneider, Schauspielintendant Thomas Braus und der neue Generalmusikdirektor Patrick Hahn haben ein Programm zusammengestellt, das die künstlerische Individualität des Hauses und die außergewöhnliche Qualität der Ensembles und des Orchesters unterstreicht. Die Wuppertaler Bühnen fiebern den Live-Veranstaltungen vor Publikum entgegen – wir freuen uns darauf, das Theater und den Konzertsaal als einen Raum zurückzuerobern, in dem man gemeinsam erleben, nachdenken, genießen und fühlen kann.
 
Die Spielzeit 2021/22 der Wuppertaler Bühnen ist seit Montag, 14. Juni online zu entdecken. Interessierte können unter › wuppertalerbuehnen.de/2021 die Spielzeitplanung der drei Sparten Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester digital erleben. Zudem ist ab Montag 28. Juni 2021 die erste Spielzeithälfte ›Herbst / Winter‹ bis Dezember 2021 in gedruckter Form als gemeinsames Spielzeitheft der drei Sparten erhältlich. Die zweite Spielzeithefte ›Frühling / Sommer‹ wird in gedruckter Form im November erscheinen.
 
Der Vorverkauf für Veranstaltungen im August, September und Oktober 2021 startet am Mo. 9. August 2021, 10 Uhr. Der Vorverkauf für Veranstaltungen im November und Dezember und für das Neujahrskonzert startet am Mi. 15. September 2021, 10 Uhr. Weitere Vorverkaufstermine werden ab September bekanntgegeben.
 
Kulturkarte: Öffnungszeiten ab Do. 5. August 2021: Mo. –Fr. 10–18 Uhr Sa. 10 –14 Uhr Kirchplatz 1, 42103 Wuppertal Ticket-Hotline: +49 202 563 7666
Einen Einblick in die programmatische Vielfalt von Oper, Schauspiel und Sinfoniekonzert in der Spielzeit 2020/21 geben wir Ihnen auf den folgenden Seiten. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Ansprechpartnerinnen für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der jeweiligen Sparte.
 
Digitales Spielzeitheft: www.wuppertalerbuehnen.de/2021  
 
 
Zwei Uraufführungen, eine Deutsche Erstaufführung und mehrere Publikumslieblinge –
die abwechslungsreiche Spielzeit 2021/22 der Oper Wuppertal
 
Die Spielzeit 2021/21 der Oper Wuppertal bietet eine spannende Mischung aus Produktionen, die zwar geplant waren, aber aufgrund der Pandemie in vergangenen Spielzeiten nicht umgesetzt werden konnten, großen Opernklassikern und einem Wiedersehen mit einigen Publikumslieblingen.
Die Kooperationen mit anderen Opernhäusern werden fortgeführt und auch der enge Bezug der Oper zur Stadt Wuppertal wird mit vielen Mitmachangeboten verstärkt: eine Spielzeit für und mit Wuppertaler und Wuppertalerinnen.
Während sich die Planung der ersten Spielzeithälfte bis Dezember auf Werke beschränkt, die auch in Pandemiebedingungen durchgeführt werden könnten, besteht die Hoffnung, ab Januar 2022 die meisten Einschränkungen überwunden zu haben und auch große Choropern wieder ohne Einschränkungen präsentieren zu können umzusetzen.
 
Premieren
Den Auftakt der Saison feiert die Oper Wuppertal mit der barocken Heldenoper über Liebe und Leidenschaft, politische Wirren und Intrigen ›Julius Caesar‹ von Georg Friedrich Händel. Für Regie und Ausstattung kehrt das Duo Immo Karaman und Fabian Posca zurück an die Oper Wuppertal, das nicht zuletzt durch ihre gefeierte ›La Bohème‹ noch in bester Erinnerung ist.
Ebenfalls mit Wuppertal sehr verbunden ist das Schaffen von Salvatore Sciarrino, der zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Italiens zählt. Seine neueste Oper ›Il canto s'attrista, perché?‹ entstand als Auftragskomposition des Theater Klagenfurt und der Oper Wuppertal. Nachdem das Werk bislang pandemiebedingt lediglich eine einzige geschlossene Aufführung vor Kritikern am ko-produzierenden Theater Klagenfurt erleben konnte, ist die Deutsche Erstaufführung in Wuppertal jetzt dem breiten Publikum zugänglich. Die Oper basiert auf der ›Orestie‹ von Aischylos und fokusiert mit zwei starken Frauenportraits von Klytemnästra und Kassandra ganz auf den Moment der Heimkehr Agamemnons aus dem Troyanischen Krieg. Für Inszenierung und Ausstattung zeichnet Nigel Lowery verantwortlich.
 
Fröhlich geht es weiter mit grundehrlichen Piraten, verlogenen Generäle, trotteligen Polizisten und der Queen – ideale Zutaten für eine englische Operette. Das Autorenteam Gilbert & Sullivan kennt in der englischsprachigen Welt jeder Theatergänger: Der abgründige Humor verbunden mit leichter und eleganter Musik garantiert dort bis heute volle Häuser. Bei der Produktion ›Die Piraten‹ kehrt der für seine ›My Fair Lady‹ umjubelte Regisseur Cusch Jung nach Wuppertal zurück.
 
Mit ›Tannhäuser‹ von Richard Wagner gibt der neue Generalmusikdirektor der Wuppertaler Bühnen Patrick Hahn seinen Einstand in der Oper. Das Ausnahmetalent beginnt sein Schaffen in Wuppertal mit der Spielzeit 2021/22 und stellt sich als Musikalischer Leiter dieses Klassikers dem Opernpublikum vor. Nuran David Çalış begann mit Musikclips für HipHop-Bands zählt aber inzwischen als vielfach ausgezeichneter Sprechtheaterregisseur zu den profiliertesten Vertretern des politischen Theaters. Mit dieser Produktion wendet er sich mit seinem bekannt kritischen Blick erstmals einem abendfüllenden Werk der Opernliteratur zu.
»NOperas!« – eine Initiative des Fonds Experimentelles Musiktheater (feXm) in gemeinsamer Trägerschaft von NRW KULTURsekretariat und Kunststiftung NRW geht in die dritte Runde. In Kooperation mit dem Theater Bremen wirft das Kollektiv »Oblivia Working Group« mit ›Obsessions‹ Schlaglichter auf menschliche Begierden und Leidenschaften. Der Sound der mehrfach ausgezeichneten Komponistin Yiran Zhao verwebt das Bühnengeschehen eng mit Elektro- und Akustik-Klängen.
Inzwischen ist es an der Oper Wuppertal schon fast Tradition geworden, bekannte Werke des Repertoires in neuem Kontext erlebbar zu machen. Daran knüpft das Haus mit einer spannenden Werkkombination vom Beginn des 20. Jahrhunderts an. Auf das handfest komödiantische Vorspiel aus ›Ariadne auf Naxos‹ von Richard Strauss folgt bei der Wuppertaler Neuproduktion erstmals in der Aufführungsgeschichte nicht der ursprüngliche Opernakt. Stattdessen schließt der zeitgleich entstandene Operneinakter ›Herzog Blaubarts Burg‹ des ungarischen Komponisten Béla Bartók an – eine doppelte Hymne an die musikalischen Künste.
An zukünftige Opernfans richtet sich die Uraufführung ›Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat‹ nach dem Kinderbuchklassiker des Wuppertalers Wolf Erlbruch und des Autors Werner Holzwarth mit dem die Reihe »Oper von Anfang an« fortgeführt wird – Oper für alle ab zwei Jahren.
Ihren Abschluß findet die Spielzeit mit einer neuen Ausgabe des Festivals ›Sound of the City‹, in dieser Spielzeit mit dem Thema ›Wuppertal Kämpft!‹. Wie auch in den Vorjahren begegnen sich bei dem Festival Welten, die normalerweise nur getrennt voneinander existieren und zu erleben sind. In dieser Spielzeit sind es die klassischen asiatischen oder westlichen Kampfsportarten und aktuelle Stilrichtungen der Musik. Julia Lwowski von der angesagten Berliner Performancegruppe »Hauen und Stechen« erarbeitet mit Wuppertaler Kampfkünstlerinnen und Musikern ein Programm über musikalische und physische Grenzerfahrungen.
 
Wiederaufnahmen
Unsere beiden ständig ausverkaufen Erfolgsproduktionen ›La Bohème‹ und ›Jesus Christ Superstar‹ aus der Spielzeit 2019/20 kehren gemeinsam mit ›Die Zauberflöte‹ aus der Spielzeit 2020/21 zurück auf die Wuppertaler Opernbühne.
 
Weitere Projekte
Gelegenheit zu einer persönlicheren Begegnung mit den Sängern und Sängerinnen unseres Ensembles bieten auch wieder die Liederabende im Kronleuchterfoyer, bei denen die Musiker  selbst das Programm gestalten.
Ebenfalls weiterhin zu erleben sind Sängerinnen des ›Opernstudio NRW‹, das auf Initiative von Berthold Schneider entstanden ist. Entwickelt von der Oper Dortmund, dem Aalto-Musiktheater Essen, dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und der Oper Wuppertal als praxisorientiertes Programm ermöglicht es jungen Talenten den idealen Karrierestart in der Theaterwelt.
Nach wie vor kommt dem Bereich der Teilhabe an der Oper Wuppertal eine große Bedeutung zu. Erstmals wird in der kommenden Spielzeit ein spektakuläres Projekt unter dem Titel ›Seitenwechsel‹ vorgestellt: Am Ende der Spielzeit wird der Instrumental-Verein Wuppertal anstelle des Sinfonieorchester Wuppertal eine ganze Opern-Vorstellung der ›Zauberflöte‹ im Opernhaus spielen. Weitere Details und mehr Informationen zu unseren vielfältigen Education-Angeboten entnehmen Sie derzeit bitte unserem Spielzeitheft 2021/22, das in Kürze verfügbar ist.
Mit ›Der Automat‹, frei nach der Erzählung ›Der Sandmann‹ von E. T. A. Hoffmann, kooperiert die Literaturoper zum zweiten Mal mit der Oper Wuppertal. Die Literaturoper ist ein Projekt der Hochschule für Musik und Tanz Köln, das mit einem Ensemble aus Gesangsstudenten in einer Verschmelzung von Prosa, Schauspiel und Oper neue Wege im Bereich des Musiktheaters beschreitet.
 


Schauspiel Wuppertal: 13 Premieren, fünf Produktionen auf der Bühne des Opernhauses,
fünf Wiederaufnahmen, eine deutsche Erstaufführung, Inklusives Schauspielstudio in zwei
Produktionen, Kooperation beim Familienstück wird unter neuem GMD fortgesetzt,
Digitale Bühne wird auch in 2021/22 fortgeführt
 
Kaum aus der Sommerpause zurückgekehrt, startet das Schauspiel Wuppertal am 21. August  mit der Premiere ›Die Waisen‹ von Dennis Kelly (Regie Bastian Kabuth) in die Spielzeit 2021/22 im Theater am Engelsgarten. Im Wochenrhythmus folgen Premieren und Wiederaufnahmen und so zeigt sich direkt zu Beginn die Vielfalt des Programms. Mit ›Tod eines Handlungsreisenden‹ (Regie Jakob Fedler), »eine sehr schlanke Aufführung, die genau auf den Punkt kommt.« (WDR3), folgt ein moderner Klassiker. Die Eröffnungspremieren in der großen Spielstätte der Wuppertaler Bühnen, dem Opernhaus, ist Georg Büchners ›Dantons Tod‹ in der Regie von Anna Elisabeth Frick, die sich in Wuppertal mit ›Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner‹ vorgestellt hat.
2019 verstarb Johann Kresnik. Seine letzte künstlerische Produktion hatte 2016 Premiere in Wuppertal. Er erarbeitete mit Thomas Braus ›Die Hölle / Inferno‹ nach Dante Alighieri, eine ›Reise ins Innere‹ und gleichzeitig durch das Opernhaus unter den sogenannten Kronenboden. Diese Produktion ist seit der Premiere auf dem Spielplan, immer ausverkauft und wird auch in der kommenden Saison wieder zu sehen sein.
 
Gleich zwei Regiearbeiten von Nicolas Charaux kommen Ende September in kurzem Abstand hintereinander auf die Bühne im Opernhaus. In der vergehenden Spielzeit hat Charaux mit seiner ›Romeo und Julia‹ Inszenierung »vielleicht DAS Bild des Corona-Theaters geschaffen.« (WDR 3). Die Wiederaufnahme dieser erfolgreichen Arbeit ist also selbstverständlich. Als Premiere ist wenige Tage vorher sein inszenierter Blick auf Goethes ›Faust‹ zu sehen. Charaux denkt den ›Faust‹Stoff von einem kollektiven und durchaus deutschen Bewusstsein her und untersucht, was die faustischen Versuchungen in einer krisengeschüttelten Gegenwart sein könnten.
Als »poetische Ämterbetrachtung« beschrieben, gewährt Felicia Zellers ›Der Fiskus‹ einen hochmusikalischen Blick in die absurde Welt der Finanzbeamten, Schirin Khodadadian geht in ihrer Inszenierung auf die »Musikalität des Textes ein, die in ihrer Überspitzung sehr komisch ist«.
Das erstaunlich moderne psychologische Kammerspiel ›Der Weibsteufel‹ von Karl Schönherr wird Anfang November Premiere im Theater am Engelsgarten haben. Die Regie übernimmt Peter Wallgram, der in den letzten Spielzeiten mit ›Mädchen in Not‹ und ›Der Drang‹ bereits sehr erfolgreiche Arbeiten gezeigt hat.
Als seinen zentralen Beitrag zum Jubiläumsjahr Engels2020 hat das Schauspiel Wuppertal ›Die Weber‹ von Gerhart Hauptmann auf die Bühne gebracht. Diese Inszenierung von Martin Kindervater konnte nicht so oft wie geplant gespielt werden. In der Art einer Mockumentary wird diese Arbeit im Herbst auf der Digitalen Bühne des Schauspiels Wuppertal zu erleben sein. Weiterhin digital ist auch ›Robin Hood‹, das Familienstück der Spielzeit 2020/21, zu sehen. Der Stream hat im deutschsprachigen Raum mehr Familien und Schulklassen erreicht, als die Jahre zuvor die familienfreundlichen Inszenierungen vor Ort erreichen konnten. Beide Inszenierungen sind mit den Mitgliedern des Inklusiven Schauspielstudios und dem Ensemble des Schauspiels Wuppertal realisiert worden.
Das Inklusive Schauspielstudio ist eine Kooperation von Schauspiel Wuppertal und Glanzstoff Akademie der inklusiven Künste e.V., gefördert im Rahmen von NEUE WEGE durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat. Das Inklusive Schauspielstudio arbeitet bewusst praxisorientiert, ist keine Schauspielschule, verfolgt jedoch das Ziel, dass die fünf Teilnehmer als professionelle Schauspieler tätig werden können.
Die Mitglieder des Inklusiven Studios arbeiten in der Spielzeit 2021/22 wieder im Familienstück mit. Henner Kallmeyer hat sich mit seinem bewährten Team ›Schneewittchen‹ vorgenommen. Das Schauspiel Wuppertal freut sich, daß der neue Generalmusikdirektor des Sinfonieorchesters Wuppertal, Patrick Hahn, die Kooperation beim Familienstück fortsetzt.
Das Familienstück wird traditionell ab sechs Jahren empfohlen, für die jüngeren Zuschauer wird das Programm in dieser Spielzeit durch ein Puppentheater für Kinder ab drei Jahren erweitert. Die Schauspieler Julia Meier und Konstantin Rickert erarbeiten mit Albert Glitschthaler ›Die Suche nach den letzten Farben‹.
Weiterhin im Programm für Schüler ab 14 Jahren ist das Anti-Cybermobbing-Stück ›Out! – Gefangen im Netz‹ von Knut Winkmann, das Peter Wallgram mit Kevin Wilke inszeniert hat. Sobald der Besuch in Schulen wieder möglich ist, kann das Klassenzimmerstück über die Theaterpädagogin Charlotte Arndt gebucht werden.
›Nightradio‹ ist »eine musikalische Weltgeschichte zwischen Rock, Swing und Blues.« (WestdeutscheZeitung) mit dem Ensemblemitglied Stefan Walz. Es folgte bereits ›Nightradio2: Plugged in!‹, in derSpielzeit 2021/22 swingen, rocken und bluesen Alter Ego Aristoteles Buenaventura und Stefan Walz in ›Nightradio – On the road again‹ durch die nächste Nacht.
 
›Café Populaire‹ hatte in der Inszenierung von Maja Delinic eine erfolgreiche Streamingpremiere im Januar 2021 und wird im Januar 2022 live im Theater am Engelsgarten gespielt. Nora Abdel-Maksoud erzählt schnell, witzig, respektlos und politisch superkorrekt von Svenja, die ein guter Mensch und von Beruf Hospiz-Clown ist, mit ihren Weltverbesserungsanliegen jedoch nicht gehört wird. Im Bewerbungsprozeß als Pächterin des Kulturhauses der Kleinstadt Blinden fährt im richtigen Moment »Der Don« in sie, eine Art Alter Ego, eine böse Abspaltung ihrer selbst ...
Parallel zur Wiederaufnahme inszeniert Maja Delinic als Neuproduktion für die Bühne im Opernhaus Shakespeares ›Ein Sommernachtstraum‹. In Shakespeares Wunderkugel wirbeln Begehren und Poesie wild durcheinander, so dass sich nicht nur die Bühnenfiguren, sondern auch die Zuschauenden berauscht die Augen reiben: Wachen oder träumen wir?
›Ex. Que revienten los actores‹ von Gabriel Calderón wird die deutschsprachige Erstaufführung des Schauspiels Wuppertal in der Spielzeit 2021/22 sein. ›Ex. Mögen die Mitspieler platzen‹ in der deutschen Übersetzung von Peter Wallgram wird Jenke Nordalm (›atlas‹) inszenieren. Der gefeierte uruguayische Autor und Regisseur Gabriel Calderón nützt das klassische Setting einer Komödie – eine aus dem Ruder laufende Familienfeier – um sich mit schwarzem Humor und geschichtsphilosophischen Einschüben mit einer universellen Thematik auseinanderzusetzen: was passiert mit einer Gesellschaft, die sich ihrer dunklen Vergangenheit nicht stellt. Ana hat Fragen. An die Vergangenheit, andie Geschichte ihres Landes, das sich schweigend die Wunden von Bürgerkrieg, Diktatur und Folter leckt. Ana hat Fragen an ihre Familie: Warum schweigt die Mutter, an was ist der Vater gestorben, warum kann sie ihre Großeltern nicht kennenlernen, wo ist ihr Onkel und was hat das alles mit den dunklen Jahren zu tun? Auf welcher Seite standen die Familienmitglieder, wer hat Schuld auf sich geladen?
 
Henri Hüster und Hanna Rode kehren nach den überaus erfolgreichen Produktionen ›Bilder von uns‹ (Top Ten Plazierung beim Nachtkritik Theatertreffen 2018 / eingeladen zum NRW Theatertreffen 2019) in der Spielzeit 2018/19 und ›Richard III‹ in 2019/20 ins liebgewonnene Wuppertal zurück und inszenieren zum ersten Mal auf der Bühne im Opernhaus. Mit ›Drei Schwestern‹ ist nach vielen Jahren Anton Tschechow wieder in Wuppertal zu sehen. Das Regieteam erweitert sich mit Vasna Aguilar für die Choreografie und Florentin Berger Monit und Johannes Wernicke für die Musik. Die Premiere ist im Mai 2022.
Die Spielzeit beenden wird eine Koproduktion mit dem Théâtre National du Luxembourg, Goethes ›Stella‹. Die Uraufführung von ›Stella‹ 1776 in Hamburg war ein gesellschaftlicher Skandal. Goethe arbeitete das Stück später um und gab ihm einen tragischen Schluß. Für die Wuppertal-Luxemburger Koproduktion will Regisseur Stefan Maurer jedoch das utopische Potential der frühen Textfassung ausleuchten.
 
Die Lesereihe ›Das literarische Solo‹ hat als Podcast einen überaus erfolgreichen Weg ins Digitale genommen. E.T.A. Hoffmanns ›Der Sandmann‹, verschiedene Märchen, und zwei spannende Bände ›Sherlock Holmes‹ haben Zuhörende weit über das übliche Publikum des Schauspiel Wuppertal hinaus erreicht. Die einzelnen Werke sind vom Ensemble eingelesen und von der Tonabteilung der Wuppertaler Bühnen hochwertig und liebevoll als Hörbuchfolgen aufbereitet worden.
 
Das spontane, leichtfüßige Programm ›Schnappschuss‹ geht selbstverständlich auch in der Spielzeit 2020/21 an die ungewöhnlichen Orte Wuppertals. Die Zusammenarbeit mit dem Sinfonieorchester wird fortgesetzt. Thematisch wird Friedrich Engels aufgegriffen.
Zu Friedrich Engels waren drei Foren geplant, die in der Spielzeit 2021/22 umgesetzt werden. Zu den Fragen »Ende des Kapitalismus? Prekäre Verhältnisse und Niedriglöhne im Dienstleistungssektor? Ein neues Menschenbild? Steuerung der öffentlichen Meinung durch Angsterzeugung?« tauschen sich in der Moderation von Dr. Matthias Burchardt u. a. Autorin Julia von Lucadou und der Psychologe Prof. Dr. Rainer Mausfeld aus.
Neu im Ensemble, wird Maditha Dolle sich in ›Faust‹ dem Wuppertaler Publikum vorstellen. Nach ihrem Studium Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim studierte Maditha Dolle von 2017  2021 Schauspiel an der Otto Falckenberg Schule, München.
 

Patrick Hahn stellt seine erste Spielzeit
beim Sinfonieorchester Wuppertal vor
 
Die Zeit bricht an für einen jungen, international gefragten Senkrechtstarter: Generalmusikdirektor Patrick Hahn stellt die Spielzeit 2021/22 des Sinfonieorchesters Wuppertal vor und setzt ein klares künstlerisches Profil. Der junge Österreicher freut sich, seinen Amtsantritt mit dem unschätzbaren Glück eines endlich wieder gemeinsam erlebten Konzerts zu verbinden und das Wuppertaler Publikum auf viele facettenreiche musikalische Wege mitzunehmen. Für seine erste Spielzeit wählt er nicht nur Werke, die zu Recht ihren festen Platz in den Konzertprogrammen dieser Welt haben. Ihm ist es ein besonderes Anliegen, dem Publikum »das ein oder andere musikalische Schmankerl« anzubieten. Somit treffen die großen, renommierten »Platzhirsche« der Konzertliteratur auf fantastische Werke spannender Komponistenpersönlichkeiten. Mit dieser breit gefächerten Werkauswahl wird das Sinfonieorchester Wuppertal die Gelegenheit haben, einmal mehr seine außergewöhnliche Flexibilität und Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Große Namen, große Werke und ein großes musikalisches Spektrum versprechen die Konzerte des Sinfonieorchesters in der Historischen Stadthalle Wuppertal.
 
Einige Künstlerpersönlichkeiten kommen zum ersten Mal nach Wuppertal, darunter die international gefeierte Sopranistin Marlis Petersen und der weltberühmte Bariton Thomas Hampson. Als weitere solistische Glanzlichter heißt Patrick Hahn Alban Gerhardt (Violoncello), Noa Wildschut (Violine), Lucienne Renaudin Vary (Trompete), Anna Tsybuleva (Klavier) und Eldbjørg Hemsing (Violine) willkommen. Am Dirigentenpult sind Carl St. Clair, Risto Joost, Elias Grandy, Anu Tali, Gregor Meyer und Andreas Spering zu Gast. Bei seinem Antrittskonzert ›Hand in Hand‹ gibt Generalmusikdirektor Patrick Hahn am Mo. 1. September 2021 an seiner neuen Wirkungsstätte mit Anton Weberns ›Sechs Stücke für Orchester‹, sowie den ›Vier letzten Liedern‹ und ›Eine Alpensinfonie‹ von Richard Strauss seinen Einstand. Ihm zur Seite steht die fantastische Sopranistin Marlis Petersen. In den Konzerten des Sinfonieorchester Wuppertal treffen sinfonische Meilensteine wie die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, die 3. von Johannes Brahms, Anton Bruckners 4., die›Romantische‹, Gustav Mahlers 9. Sinfonie und die 5. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch auf Preziosen wie Ernest Blochs Cellorhapsodie ›Schelomo‹, die aberwitzige ›Musique pour les soupers du Roi Ubu‹ von Bernd Alois Zimmermann, Peter Maxwell Davies’ ulkiges ›An Orkney Wedding, with Sunrise‹, das märchenhafte ›Ma mère l’oye‹ von Maurice Ravel, Alfred Schnittkes Concerto Grosso Nr. 1 und die spektakuläre 2. Sinfonie von Charles Ives.
 
In den Chorkonzerten der Spielzeit 2021/22 präsentiert das Sinfonieorchester Wuppertal gemeinsam mit dem Chor der Konzertgesellschaft Wuppertal Antonín Dvořáks ›Requiem‹ und mit dem Konzertchor der Volksbühne Wuppertal Georg Friedrich Händels ›Judas Maccabaeus‹. Im 3.Chorkonzert bringen Patrick Hahn und das Sinfonieorchester Wuppertal gemeinsam mit demOpernchor der Wuppertaler Bühnen und dem Kammerchor amici del canto mit Alfred Schnittkes
Faust-Kantate ›Seid nüchtern und wachet‹ eine »negative Passion« voller herrlich-skurriler Klangmischungen zu Gehör.
 
Die Konzertreihe Uptown Classics liegt im Trend, die Fangemeinde wächst stetig und selbstverständlich übernimmt Patrick Hahn dieses von der scheidenden Generalmusikdirektorin Julia Jones initiierte Konzertformat. Neue Spielorte sorgen auch in der nächsten Saison für Abwechslung. Der neue Generalmusikdirektor läßt es sich nicht nehmen, bei zweien der insgesamt vier Uptown Classics selbst am Pult zu stehen.
Neben weiteren Konzertreihen wie den Kammerkonzerten und den Orgel-Akzenten – mit Iveta Apkalna ist eine der weltweit führenden Organistinnen zu Gast – sorgt auch das traditionelle Neujahrskonzert des Sinfonieorchester Wuppertal für besonderen Hörgenuss. Mit Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie läßt das Sinfonieorchester Wuppertal unter Leitung von Patrick Hahn gemeinsam mit dem Chor der Konzertgesellschaft zum Jahresbeginn das unendliche Universum der musikalischen Reichhaltigkeit erklingen.
Das Educationangebot des Sinfonieorchester Wuppertal als integraler Bestandteil des Saisonprogramms kann sich auch in der Spielzeit 2021/22 sehen und hören lassen. Neben den traditionellen Familien-, Schul- und Kindergartenkonzerten kommen neue partizipative Formate hinzu, die eine engagierte und zeitgemäße Musikvermittlung garantieren, um Menschen aller Altersklassen und unterschiedlicher Herkunft zielgerichtet und nachhaltig an klassische Musik heranzuführen.
 
Generalmusikdirektor Patrick Hahn freut sich auf Wuppertal und auf zahlreiche spannende und inspirierende musikalische Begegnungen!