love, peace & happiness ?!

Musiktheater von & mit PARTITA RADICALE

Red.

Partita Radicale - love-peace-happiness ©Marc Strunz-Michels

love, peace & happiness ?!

Musiktheater von & mit PARTITA RADICALE
Regie: Ela Baumann, Ausstattung: Dagmar Weitze
 
Love, peace and happiness” – das klingt nach Flowerpower und Hippiebewegung, kurz: nach dem Geist der 1960er-Jahre. Aber ist es nicht auch das, wonach wir uns gerade in dieser Pandemiezeit alle sehnen? Die vier Musikerinnen von Partita Radicale stammen zwar nicht aus der „68er-Generation“, sind aber nah genug dran, um den Geist der Zeit noch selbst erspürt zu haben. Mit „love, peace & happiness ?!” haben sie unter der Regie von Ela Baumann ein experimentelles Musiktheater entwickelt, das den revolutionären Zeitgeist der 60er-Jahre in vielfältigen Aspekten reflektiert und auf seine Relevanz für die Gegenwart befragt. Im Setting einer sich um den Küchentisch versammelnden Wohngemeinschaft geht es um zeitlose (und vielleicht verloren gegangene) Ideale und um ein Lebensgefühl, das auf die eigenen vier Wände reduziert ist. Die skurrile WG exerziert vertrautes Gruppengefühl genauso wie unvorhersehbare Abstürze und irrationale ekstatische Ausbrüche.
 
Die Umsetzung
„Love, peace and happiness” ist Musiktheater, das weitgehend ohne Worte auskommt, bzw. bei dem Texte und Wörter eher aufgrund ihrer klanglichen Eigenschaft eine Rolle spielen. Die Musikerinnen transportieren die Themen über ihre eigene Ausdrucksform der Neuen und experimentellen Musik, die stets auch improvisatorische Anteile enthält. Sie haben aber auch die Ideale der 1960er-Jahre musikalisch befragt und Elemente wie etwa die typischen elegischen und ekstatischen Gitarrensoli, den Groove und song-artige Grundstrukturen in ihre Musik überführt. Requisiten des Raums werden auf ihre klangliche Eignung getestet. Klassische Instrumente werden mit Korg Monothron, E-Gitarre oder Bass Drum kombiniert. Klang und Bewegung folgen gemeinsamen Strukturen wie Verlangsamung, gemeinsames Warten, Rhythmisierung oder Wiederholung. Und in all dem klingt mit dem Liederzyklus „Dichterliebe“ von Robert Schumann ein vertrautes Stück Musik an, das für die Liebe schlechthin steht – jenseits aller Zeiten und Moden.
„love, peace & happiness“ entstand im Rahmen einer dreijährigen Ensembleförderung des Landes NRW.

Ensemble – Regie - Ausstattung
 
PARTITA RADICALE, das sind Gunda Gottschalk (Violine), Ortrud Kegel (Flöte), Karola Pasquay (Flöte) und Ute Völker (Akkordeon).
Partita Radicale zählt zu den profiliertesten Ensembles für improvisierte und zeitgenössische Musik in Deutschland. 1989 gegründet, verbindet die vier Musikerinnen aus Köln und Wuppertal Gunda Gottschalk (Violine), Ortrud Kegel (Querflöte), Karola Pasquay (Querflöte) und Ute Völker (Akkordeon) eine Jahrzehnte währende Geschichte.

Partita Radicale, Ensemble für improvisierte & zeitgenössische Musik, arbeitet seit 1989 in NRW, und das explizit ohne musikalische Leitung. Von Beginn an haben die Musikerinnen zwischen den Stühlen Platz genommen: in den Freiräumen zwischen Improvisation & Komposition, Theater & Musik, Klang & Raum. Immer wieder greift PARTITA RADICALE gesellschaftlich relevante Themen auf, wie z.B. den kulturellen Ausverkauf in dem Programm „as time goes by“, den Rückzug ins Private in der musikalischen Inszenierung eines Wohnzimmers in „Am schönsten ist es doch zuhause“ oder zum Engelsjahr 2020 im Versuch der musikalischen und visuellen Erkundung eines Viertels: „schwarzach“. Dabei arbeiten die Musikerinnen Genre übergreifend mit anderen Künsten wie Video, Fotografie und Schauspiel. Partita Radicale spielt bei internationalen Festivals: z.B. bei den Internationalen Tagen der Neuen Musik, Bukarest; den Dresdner Tagen für Neue Musik; dem Festival Internacional de Improvisación, Madrid, und tourt u.a. durch China oder Lateinamerika. Mehr Infos: www.partitaradicale.de

Ela Baumann (Regie)
studierte an der Universität „Mozarteum“ Salzburg Musik und Tanz. In ihren eigenen Regiearbeiten strebt sie immer nach einer Verbindung von Musik und Bewegung. Als Choreographin arbeitet Ela Baumann häufig im Team mit Regisseurinnen und Regisseuren an Inszenierungen, welche dem Tanz einen besonderen Platz einräumen. Ihre große Leidenschaft gilt dem Musik-und Tanztheater für Kinder. Ihre Arbeit führt sie in u.a. an Häuser wie La Monnaie Brussel, Wiener Staatsoper, Vlaamse Opera Antwerpen, Opéra nationale de Lorraine, Oper Köln, Konzerthaus Wien, Lucerne Festival, Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle, Philharmonie Köln, Washington Kennedy-Center, Elbphilharmonie Hamburg. Ihre Stücke erhielten mehrfach Auszeichnungen wie den junge-ohren-preis YEAH! (Young EARopean Award), den YAMA-Publikumspreis (Young Audience Music Award), den Concours litteraire national du Luxembourg und den Music Theater Now-Award.

Dagmar Weitze (Ausstattung)
studierte an der Universität „Mozarteum“ Salzburg Bühnen- und Kostümbild.
Bei ihren Ausstattungen für Theater, Oper und Tanz geht es ihr im Besonderen um die Verbindung von darstellender Kunst und bildnerischem Gestalten, dem Spiel mit der menschlichen Ausdrucksfähigkeit im Ganzen. Des Weiteren gestaltet Dagmar Weitze spielpädagogische Projekte und leitet theaterpädagogische Gruppen bei Workshops und Aufführungen. Ihr Interesse an sozialer Inklusion führte sie zur Gründung des collectif DADOFONIC/Ligue HMC, das sie von 2010 bis 2018 als künstlerische Leiterin betreute. Seit 2018 ist sie mitverantwortlich für das inklusive Tanz-Projekt blanContact von Mierscher Kulturhaus und Fondation Kräizbierg. Seit über dreißig Jahren arbeitet Dagmar Weitze an Theaterhäusern in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Österreich.
 
Die Termine
2. Juli 2021, 20 Uhr, Haus der Jugend, Geschwister-Scholl-Platz 4-6, Wuppertal-Barmen.
Solingen: 11. Juni 2021, 20 Uhr (Premiere), Kulturzentrum Cobra, Merscheider Str. 77-79
Köln: 22. Juni 2021, 20 Uhr, Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3
Wuppertal: 2.Juli 2021, 20 Uhr, Haus der Jugend, Geschwister-Scholl-Platz 4-6
Wuppertal: 21. & 22. September 2021, 20 Uhr, Haus der Jugend, Geschwister-Scholl-Platz 4-6

Karten
Bei den Vorverkaufsstellen der Veranstalter bzw. an den Abendkassen nach den jeweils geltenden Corona-Schutzbestimmungen. Eintritt 15 / 13 / Schüler & Studenten 6 Euro. 
Alle Termine unter Vorbehalt der aktuellen Corona-Schutzbestimmungen