Als die beste Musik schwarz, funky und groovy war

Jimmy McGriff – „Soul Sugar“ (+ Groove Grease)

von Steffi Engler

Zurück in die Siebziger
 
Als die beste Musik schwarz, funky und groovy war
(und der Jazz sexy)
 
In den späten 1960er und den 70er Jahren gehörte Jimmy McGriff (1936-2008) zu den besten Jazz- und Pop-Organisten seiner Zeit. Gemeinsam mit Jimmy Smith und Richard „Groove“ Holmes beherrschte er als Spezialist mit Groove für den schwarzen funky Soul die Szene des Genres. Von den ab 1964 am laufenden Band produzierten Erfolgsalben gehörten „Soul Sugar“ und „Groove Grease“ (beide 1971) neben „Electric Funk“ uind „Black Pearl“ zu den besten seiner Langspielplatten auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Es war die Zeit, als Soul und Motown Sound die Charts stürmten und schwarze Musiker die ultima ratio auf dem Musikmarkt waren. „Black is beautiful!“ war die Devise, und es war auch so: Die Musik fuhr in die Knochen, pepte das Gemüt und im Zuge auch der sexuellen Revolution verschwanden mit der köstlichen, hypnotisierenden Musik die Rassengrenzen. Die Plattencover mit schwarzen Schönheiten legen Zeugnis davon ab.
 
McGriff gelang funky und groovy einerseits die Umsetzung angesagter Pop-Titel von u.a. James Brown, Aretha Franklin, Stevie Wonder und Hugh Williams ins Jazz-Format, andererseits die auch Pop-Hörern zugängliche Interpretation von Stücken seines Jazz-Kollegen Jimmy Smith. Neben Billy Stewarts genialer Fassung von Sammy Fains „Secret Love“ ist die von Jimmy McGriff eine der besten, genau wie seine Interpretation des durch die Platters und Fats Domino unsterblich gewordenen „Red Sails in the Sunset“ von Hugh Wiliams.
„Soul Sugar“ und „Groove Grease“ sind jetzt gemeinsam und komplett auf einer CD beim Lable „Fingerpoppin´ Records“ fast nostalgischer Rückblick auf die 70er erschienen. Die 19 Top-Titel machen richtig gute Laune und gehen heute, 50 Jahre danach, noch immer so richtig in die Beine, daß man nicht stillsitzen kann – ein Album, das Spaß macht und verdienstvoll eine große Epoche des populären souligen Jazz wieder auferstehen läßt.
Von den Musenblättern, auch für die Sommer-Gartenparty, sehr empfohlen!
 

Jimmy McGriff – „Soul Sugar“ (+ Groove Grease)
© 2021 Fingerpoppin´ Records
Jimmy McGriff (org) – Cliff Davis (fl, ts) – Murray Watson (tp) – Johnny Board (bs) – Horace Ott (el-p) – Larry Frazier, Everett Barksdale, Wyne Bennett (g) – Richard Davis (el-b) – Lawrence Killian (perc) – Marion J. Booker (dr)
Titel:
Soul Sugar: 1. Sugar Sugar - 2. Ain`t It Funky Now - 3. Signed, Sealed, Delivered, I`m Yours - 4. Dig On It - 5. Bug Out - 6. The Now Thing - 7. You`re The One - 8. Fat Cakes - 9. New Volume - 10. Spirit In The Dark
Groove Grease: 11. Groove Grease - 12. The Bird - 13. Plain Brown Bag - 14. There Will Never Be Another You - 15. Canadian Sunset - 16. Mr. Lucky - 17. Moonglow - 18. Red Sails In The Sunset - 19. Secret Love 
 
Gesamtzeit:  1:05:11
 
Weitere Informationen: www.in-akustik.com