Das Märchenmuseum Bad Oeynhausen, Am Kurpark 3, zeigt ab morgen eine neue Sonderausstellung. Die seit zwanzig Jahren bestehende Gruppe der Mühlenquilter stellen atuelle Märchenquilts unter dem Motto „Märchenhafte Sticheleien – neue Märchenquilts der Mühlenquilter“ aus. Die Ausstellung läuft im Vorfeld der 4. Bad Oeynhausener KulturNacht, zu der traditionell immer eine Ausstellung im Märchenmuseum gehört, um auch Teilnehmerinnen aus dem Bereich der Bildenden Kunst und entsprechenden anderen kreativen Sparten die Möglichkeit zu bieten, sich der Bad Oeynhausener Bevölkerung vorzustellen.
Zu sehen sind größere und kleinere Wandbehänge mit Motiven aus bekannten Märchen der Brüder Grimm wie von Hans Christian Andersen und Theodor Storm oder aus Tausendundeine Nacht. Die farbstarken textilen Arbeiten sind in unterschiedlichen Techniken hergestellt. Zum Teil finden sich Applikationen oder auch ergänzende Stickereien auf den Decken. Zu sehen sind Wandbilder zu Hänsel und Gretel, den sieben Raben, den drei kleinen Schweinchen, Frau Holle, Rumpelstilzchen, dem Froschkönig, Sterntaler, der Prinzessin auf der Erbse, dem kleinen Häwelmann und anderen mehr. Ergänzt wird die Schau durch einige wenige Objekte aus den Sammlungen des Märchenmuseums. Die ausgestellten Quilts stammen von Magdalena Bartneck, Heidemarie Dinic, Frauke Gamm, Bärbel Grande, Ulrike Kopsch, Antje Lingnau, Ingrid Rüter und Lydia Lücking. Einige der Quilts sind käuflich zu erwerben.
Die Mühlenquilter gibt es seit gut zwanzig Jahren. An jedem ersten Montag des Monats treffen sich die zurzeit zwölf Mitglieder mit ihren Nähmaschinen im Dietrich-Bonhoeffer-Haus der evangelischen Altstadtgemeinde, um sich auszutauschen oder auch in Gesellschaft an ihren Quilts zu arbeiten. Jedes Mitglied verwirklicht seine eigenen Ideen je nach Können, Interessen und Geschmack. Ab und an entstehen auch Gemeinschaftsarbeiten, wie zum Beispiel der Arche Noah-Wandbehang im Treppenhaus des Dietrich Bonhoeffer-Hauses. 2007 stellten die Mühlenquilter schon einmal im Märchenmuseum auf Einladung der Museumsleiterin aus. Aus dieser Ausstellung erwarb das Museum damals den großen Wandbehang „Dornröschen schläft“ von Ingrid Rüter, der heute im Kassenraum des Museums hängt.
Das Quilten geht zurück auf den sogenannten Quiltstich, einen einfachen Vorstich, mit dem drei übereinander liegende Stofflagen zusammengenäht werden. Die mittlere Lage ist dabei immer ein Füllstoff. Bei den äußeren Stofflagen besteht die Vorderseite häufig aus Patchwork oder weist Applikationen auf. Die Rückseite dagegen ist meist schlicht gehalten. Ursprünglich verarbeitete man mit dieser Technik Stoffreste zu wärmenden Decken, Westen und anderen nützlichen Dingen. Heute werden häufig neue, gemusterte Stoffe in vielfältigster Form zusammengestellt und vernäht. Geometrische Muster bis hin zu ganzen Gemälden schmücken die unterschiedlichsten Quilts, vom Wandbehang über die Tagesdecke bis hin zu Gebrauchsgegenständen wie Taschen, Sets; Nadelkissen usw.
Während der Ausstellungszeit werden Mitglieder der Mühlenquilter voraussichtlich an zwei Sonntagen in der Ausstellung anwesend sein und Fragen beantworten. Die Termine werden noch bekanntgegeben. Dauer der Ausstellung: 24. Juli – 26. August 2021, geöffnet Mi – So 10-12 und 14-17 Uhr.
Städtische Museen
Am Kurpark 3 - 32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731/143410
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Museen, Galerien
23.07.21
