Vom Faust bis zur Frau Potiphar

Heinz Rölleke – „Sprache und Sinn“

von Robert Sernatini

Vom Faust bis zur Frau Potiphar
 
Neue Aufsätze von Heinz Rölleke
 
Der Literaturwissenschaftler und Volkskundler Heinz Rölleke, der seit 2013 in den Musenblättern Aufsätze zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten veröffentlicht, legt mit einem zu seinem 85. Geburtstag herausgegebenen neuen Band „Sprache und Sinn“ eine neue Auswahl seiner dort 2020-2021 erschienenen Beiträge vor, ein Kompendium des Wissens aus Literatur, Etymologie, Märchen, Zahlen- und Volkskunde. Unter neuem Verlagsdach, den uni editionen bei media consult buscher, der auch eine Neuauflage von Band 1 „Die Magie von Wort und Zahl“ anbietet, finden sich, wieder von Röllekes Schüler Frank Becker herausgegeben, 45 lesenswerte Abhandlungen u.v.a. zu Friedrich Hölderlin, Conrad Ferdinand Meyer, Eduard Mörike, Sebastian Brant, J.W. v. Goethes „Faust I“, Franz Kafka und Gotthold Ephraim Lessing.
Wir erfahren Grundlegendes über Begriffe wie „zween“, „Selbdritt“, „Duckmäuser“ und den „Pferdefuß“ sowie über Zahlensysteme, die 13 bei Richard Wagner und Zahlen in der Bibel. Natürlich dürfen Untersuchungen zu Heinz Röllekes Domäne nicht fehlen, also werden auch Fragen zu populären Märchen wie Rotkäppchen, Dornröschen, Rumpelstilzchen, Der goldene Schlüssel u.a.m. aufgedröselt.
Erstaunlich beziehungsreich und dabei unerhört witzig erweist sich Fritz Löhner-Bedas Chanson „In der Bar zum Krokodil“ in der Untersuchung, der Feiertag Fronleichnam gibt seine Bedeutung preis, und was hinter der Redensart „Wasch mir den Pelz, aber mach ihn nicht naß“ steckt, erfahren wir ebenso wie die Ursprünge des Liedes „Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde“, das der Bariton Willy Schneider unvergeßlich gemacht hat.
 
Der leise Humor, mit dem der Kulturwissenschaftler ganz offenbar begabt ist (vgl. das Vorwort zu Band 1), schimmert auch in den Beiträgen zum neuen Band durch, was die Lektüre noch vergnüglicher macht. Wie man vom Herausgeber erfahren konnte, nimmt die Zahl der regelmäßig in den Musenblättern zu lesender und noch nicht in kompakter Form erschienener Artikel stetig zu, was Hoffnung auf eine Fortsetzung macht.
Ein kleiner Hinweis an Verlag und Lektor: Offenbar hat ein Systemfehler bei der Wiederverwendung des Rückentitels des 1. Bandes einige entscheidende „f“s gemopst, die man bei einer Folgeauflage sicher ersetzen wird. Das aber schmälert den hohen Wert des Buches nicht. Von den Musenblättern wurde es herausgegeben und von eben diesen wärmstens empfohlen.
 
Prof. Dr. Heinz Rölleke lehrte und forschte von 1971 bis 2001 an diversen Universitäten und erwarb als universell gebildeter, eloquenter Literaturwissenschaftler, Volkskundler, Märchenforscher und weltweit anerkannte Kapazität auf dem Sektor der Brüder Grimm-Forschung einen international be- und anerkannten Namen. Heinz Rölleke wurde am 6. November 85 Jahre alt. Er lebt und arbeitet (unermüdlich) in Neuss.
 
Heinz Rölleke – „Sprache und Sinn“
herausgegeben von Frank Becker
Aufsätze für die Musenblätter 2020 bis 2021
© 2021 media consult buscher / uni editionen, Erstauflage, Hardcover, 308 Seiten, Lesebändchen - ISBN 978-3-932896-16-3
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In zweiter Auflage jetzt wieder erhältlich:
Heinz Rölleke – „Die Magie von Wort und Zahl“
herausgegeben von Frank Becker
Aufsätze für die Musenblätter 2013 bis 2020
© 2019/2021 uni editionen, Überarbeitete Neuauflage, 226 Seiten, gebunden - ISBN 978-3-932896-15-6