200 Jahre KOSMOS – 200 Jahre Verlagsgeschichte

Stuttgarter Traditionsverlag feiert großes Jubiläum

Red./Bec.

© KOSMOS
200 Jahre KOSMOS – 200 Jahre Verlagsgeschichte

Stuttgarter Traditionsverlag feiert großes Jubiläum

Seit 1822 bringt der Stuttgarter KOSMOS Verlag erfolgreich Ratgeber, Kinderbücher, Spiele und unzählige weitere Produkte auf den Markt – in diesem Jahr feiert der Traditionsverlag sein 200-jähriges Bestehen.
Vor allem seine handlichen Naturführer und Bestimmungsbücher sind ein Synonym für das Erkennen und den verständlichen Umgang mit der Natur geworden, die uns umgibt.

Stuttgart - Unternehmerisches Geschick, verlegerischer Mut und ein feines Gespür für Trends sind die Stärken von KOSMOS – das galt im Gründungsjahr 1822 genauso wie heute. Bereits seit zweihundert Jahren gelingt es, innovative Produkte und außergewöhnliche Medienangebote auf den Markt zu bringen und neue Standards zu setzen.

Das breit gefächerte Programm umfaßt erfolgreiche Naturführer wie „Was blüht denn da?“, auflagenstarke Ratgeber und Special Interest-Titel in den Bereichen Natur, Garten, Astronomie, Pferde, Hunde, Angeln und Jagen, Kartografie, Gesundheit und Bewußter Leben sowie weltweit bekannte Marken wie „Die drei ???“, „CATAN“ oder „EXIT® - Das Spiel“. Mit der Vorstellung seiner ersten Experimentierkästen im Jahr 1922 hat KOSMOS echte Pionierarbeit für kindgerechte Vermittlung naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten geleistet und seither seine Angebotspalette kontinuierlich ausgebaut und mit innovativen Themen besetzt.

KOSMOS ist einer der wenigen Verlage, der auf eine so lange Unternehmensgeschichte zurückblicken kann. Der Erfolg hängt dabei auch eng mit den Menschen zusammen, die bei KOSMOS ein- und ausgehen: die kreativen Autoren und Illustratoren und auch externe Partner. Zusammen erzählen sie spannende Geschichten und entwickeln besondere Produkte.

Wie alles begann…
Im Juli des Jahres 1822 ließ Johann Friedrich Franckh die Franckh'sche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart ins Handelsregister
eintragen. Vier Jahre später stieg sein Bruder Friedrich Gottlob ins Geschäft mit ein und die Verlags- und Sortimentshandlung erweiterte sich noch um eine Druckerei. Damit legten die beiden Brüder den Grundstein für den heutigen KOSMOS Verlag, der seinen Hauptsitz nach wie vor im Zentrum von Stuttgart hat. Mit ihrem „Start-up“ stiegen sie in die damals noch junge Branche ein. Schon kurz nach der Gründung wirbelten die beiden Brüder die damalige Stuttgarter Verlagswelt gehörig durcheinander. Zunächst verlegten sie Zeitschriften, Briefsammlungen und klassische Romane. Nicht alle Projekte waren von Erfolg gekrönt. Gerade in der Anfangszeit hatten die Brüder auch mit Mißerfolgen zu kämpfen und Rückschläge zu verkraften.

Das erste Buch, das sie verlegten, war der „Phaeton“ des schwäbischen Dichters Wilhelm Waiblinger. Kurze Zeit später folgten Romane und Erzählungen von Wilhelm Hauff und Eduard Mörike, den sogenannten „wilden“ Autoren, die damals in ihren jungen 20ern waren. Bereits wenige Jahre nach Verlagsgründung gelang es den Brüdern Franckh mit Hilfe einer Schnellpresse eine große Menge von Walter Scotts historischen Romanen zu drucken - und noch wichtiger: auch zu verkaufen. Diese Massenproduktion machte die beiden Jungverleger quasi zu „Taschenbuch-Pionieren“.
Das frühe 19. Jahrhundert war bekanntlich geprägt von gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umbrüchen, die sich auch auf das noch junge Verlagshaus auswirkten. Friedrich Gottlob wehrte sich gegen die Zwänge der Monarchie und der damit einhergehenden Einschränkung des Rechts auf Meinungsfreiheit. Dafür wurde er im Jahr 1831 zu einer langjährigen Haftstrafe auf dem Hohenasperg verurteilt.
Nach seiner Entlassung feierten die Franckh-Brüder mit der „Kabinettsbibliothek klassischer Romane aller Nationen“ oder kurz „Belletristisches Ausland“ einen weiteren durchschlagenden Erfolg. Mit den Übersetzungen großer internationaler Autoren bewiesen sie erneut einen scharfen Blick für Marktentwicklungen. Denn die Romane wurden zu erschwinglichen Preisen angeboten und konnten so eine breite Zielgruppe erreichen. Friedrich Gottlob Franckh verstirbt früh im Jahr 1845, sein Bruder Johann Friedrich führt den Verlag noch 20 Jahre lang allein weiter, bevor er ebenfalls kinderlos im Jahr 1865 stirbt. Nach dem Tod der beiden Gründer und einer stagnierenden Phase wird der Verlag im Jahr 1893 von Walther Keller und Euchar Nehmann für 20.000 Goldmark übernommen.

KOSMOS und die Naturwissenschaften

© KOSMOS

Auch die neuen Verleger bewiesen ein Gespür für aktuelle Entwicklungen und die Bedürfnisse des aufstrebenden Bildungsbürgertums um die Jahrhundertwende. Frühzeitig griffen sie das gestiegene Interesse an Naturwissenschaften auf. Die „Gesellschaft der Naturfreunde“, das „Kosmos Sternbüchlein“ und die Zeitschrift „Kosmos“ entstanden, und der Verlag entwickelte sich bereits damals zu einem „Medienverlag“. Bereits wenige Jahre nach Gründung der Zeitschrift Kosmos verzeichnete sie über einhunderttausend Abonnenten.
 
100 Jahre KOSMOS Experimentierkasten
Wissenschaftliche Themen populär aufzubereiten und verständlich zu vermitteln war zu dieser Zeit ein völlig neuer Ansatz, der sich bald als sehr erfolgreich erwies. Der Verlag erweiterte diesen Geschäftsbereich kontinuierlich und legte im Jahr 1922 mit der Entwicklung des ersten Experimentierkastens den Grundstein für sein Spielwarenprogramm.
 
„Was blüht denn da?“ – Der Beginn der Naturführer
Im Jahr 1935 wurde mit der ersten Ausgabe von „Was blüht denn da?“ das bis heute erfolgreiche Naturführerprogramm begonnen. Heute ist KOSMOS Marktführer von Bestimmungsliteratur. Neben den Naturführern kamen über die Jahre weitere Ratgeber und Sachbücher dazu, die KOSMOS zu einem der erfolgreichsten Ratgeberverlage entwickeln ließen.
 
Heimat der Kultdetektive „Die drei ???“
Abenteuergeschichten, Kinderkrimis und Sachbücher: Das KOSMOS Kinderbuchprogramm ist seit fast 100 Jahren fester Bestandteil des Traditionshauses. Mit „Die drei ???“ entstand bereits 1968 eine der erfolgreichsten Kinderkrimireihen der Welt. In den letzten zwanzig Jahren kamen weitere Reihen dazu, wie z. B. „Die drei !!!“ und „Sternenschweif“. Das Kinderbuchprogramm ergänzt sich durch anspruchsvolle Sachbücher und Naturführer für junge Leserinnen und Leser.
 
CATAN und EXIT: die Erfolgsmarken im Spielebereich

© KOSMOS

Einen noch recht jungen Bereich bildet das Spieleprogramm, das Mitte der 1980er Jahre startete und mit „Sherlock Holmes Criminal Cabinet“ direkt die begehrte Auszeichnung „Spiel des Jahres“ erhielt. Zehn Jahre später wurden „Die Siedler von CATAN“ – heute CATAN – als Spiel des Jahres ausgezeichnet. CATAN begeistert mit seinem variablen Spielplan und dem innovativen Spielprinzip in vielen Ländern und gilt als Initiator für den stetig wachsenden Markt von Brettspielen für die ganze Familie. Heute hat KOSMOS ein breites, umfangreiches und vielfach prämiertes Spieleprogramm und mit „EXIT® - Das Spiel“ die aktuell erfolgreichste deutsche Spielemarke entwickelt. Mit einem Netzwerk aus eigenen Vertriebsgesellschaften und Partnerverlagen vertreibt der Verlag seine Spiele in über 40 Ländern weltweit.
 
Blick nach vorn
200 Jahre nach seiner Gründung steht der Verlag auf einem breiten und soliden Fundament. Innovative Produkte und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit kreativen Autoren sowie originellen Illustratoren sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Verlagsgeschichte. Das Gespür für Chancen im Markt sowie der Mut, neue Geschäftsfelder zu entwickeln, ließ den Verlag in den letzten zehn Jahren kräftig wachsen.

In seiner zukünftigen strategischen Ausrichtung setzt der Verlag auch weiterhin auf Internationalisierung, neue digitale Medienformate und Zusatzangebote wie E-Books, Webinare, Online-Kurse sowie Apps und baut weiter auf Partnerschaften für das intensive Erleben von Markenwelten. Dabei bleibt der traditionsreiche Verlag stets seinem Prinzip treu: Kindern und Erwachsenen eine wertvolle Zeit zu schenken und sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Dafür steht auch der neue Claim, den der Verlag für das Jubiläumsjahr 2022 entwickelt hat: „KOSMOS – Wir machen Menschen stark“.
 

© KOSMOS

Weitere Informationen: www.kosmos.de