Fischer und Meerweib
Komm’, Meerweib, an das Ufer,
Setze dich her zu mir, Und gib mir deine Küsse Und nimm die meinen dafür. Du liebst der Wellen Kosen, Die schwankende, bläuliche Flut, Und deiner Augen Tiefe Gefällt mir gar zu gut. Zwar wird dein Herz nicht warm sein, Du kalte Meeresbraut, Doch hat manch’ kält’ren Busen Die Liebe schon aufgetaut. Laß rinnen die Wasserperlen Von deinem Busen herab, Mit deinem Haargewinde Trocknen wir schnell sie ab. Schling’ um die bebenden Glieder Mir deinen wonnigen Arm Und küsse von meinem Munde Dir deine Lippen warm. Und wenn an deinem Busen Mein Herz sich ausgeruht, O dann verschlinge uns Beide Die nimmer endende Flut! Hugo Lissauer
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