Eine Zensur findet statt

„Der junge Häuptling Winnetou“ darf kein Indianer sein

von Peter Bilsing und Frank Becker

Eine Zensur findet statt
 
Der Verlag Ravensberger beugt sich einer radikalen Minderheit
und zieht das Kinderbuch „Der junge Häuptling Winnetou“
aus dem Verkehr
 
In Artikel 5 Satz 3 de Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland heißt es: „Eine Zensur findet nicht statt.“
 
Grundrechte sind verbriefte Abwehrrechte des Bürgers gegen einen übergriffigen Staat. Das  kann aber nicht verhindern, daß wir als Bürger gegenüber einer radikalen Minderheit von meinungsübergriffigen Social Media-Zensoren, Besserwissern mit Blockwart-Mentalität versagen. Solche selbsternannten Gutmenschen erreichen durch ihren unwidersprochenen Shitstorm, daß ein braver, bürgerlicher Verlag wie Ravensberger ängstlich ein Buch vom Markt nimmt, in dem das Wort „Indianer“ vorkommt.
Wir (die Mehrheit) können es dem Verlag „Ravensburger“, der auf Rückgrat verzichtet, zwar nicht verbieten, das neue Indianer-Buch „Der junge Häuptling Winnetou“ aus dem Verkehr zu ziehen, weil das angeblich rassistische Wort „Indianer“ vorkommt. Wir können es ihm aber übelnehmen. Wer entscheidet eigentlich, was „rassistisch“ ist und was nicht? Und wer maßt sich öffentlich ein solches Urteil an?
 
Leider wehren sich nur die B.Z., die Bild-Zeitung, der SWR und nur wenige mehr vehement und publikumsnah gegen diesen Beginn einer neuen Bücherverbrennung! Wir sehen schon ein Häuflein Selbstgerechte an einen nächtlichen Scheiterhaufen auf dem Marktplatz herantreten und mit den grausigen Worten: „Ich übergeben dem Feuer die Werke von Karl May, Friedrich Gerstäcker, Hans Leip, Hans-Otto Meissner, Thomas Jeier, Wilhelm Petersen, Agatha Christie, Astrid Lindgren … usw. usw.“ und gehen schon fast davon aus, daß auch eine kleine ideologisierte Gruppe von Meinungsmachern im öffentlich-rechtlichen Fernsehen genauso denkt und demnächst alle Karl-May-Filme aussortiert. 
 
Die Welt steht wegen des von Wladimir Putin vom Zaun gebrochenen Ukraine-Krieges, des überall sicht- und spürbaren Klimazusammenbruchs, des Hegemonialstrebens Chinas, wegen Hungersnöten, Glaubenskriegen rund um den Globus und geplanter Energie-Verknappung am Rande des Abgrundes. Niemand tut entscheidend etwas dagegen. Aber ein harmloses Jugendbuch, ein spannendes Indianer-Abenteuer wegen eines von einer Handvoll Schlaumeiern, die vermutlich nie eine normale, glückliche Kindheit hatten und das Wort Indianer als anstößig empfinden, vom Markt nehmen geht. Heilige Einfalt!
 
Es ist zwar einerseits zutiefst lächerlich, im Grunde aber unfaßbar und angsteinflößend. Wo soll das enden? Hier muß es in aller Deutlichkeit heißen: wehret den Anfängen!