Internationale Fledermausnacht

von Andreas Rehnolt

Braunes Langohr - Foto: Dietmar Nill, NABU

Am Wochenende findet die internationale Fledermausnacht statt
 
An diesem Wochenende findet die diesjährige internationale Fledermausnacht statt. Allein 22 Veranstaltungen für die ganze Familie organisieren Aktive des Naturschutzbundes Deutschland auch in Nordrhein-Westfalen. Etwa in Krefeld, Bochum, Hamm oder Olpe. Bundesweit gibt es rund 100 Veranstaltungen der Naturschutzbundes zu den nachtaktiven Tieren. Die europaweite „Batnight“ trägt seit fast drei Jahrzehnten dazu bei, hartnäckige Vorurteile gegenüber den „Kobolden der Nacht“ abzubauen und auf deren schwierige Situation aufmerksam machen, so die Natur- und Vogelschützer.
 
„Unsere heimischen Fledermäuse sind völlig harmlos und sehr nützlich, denn sie fressen ausschließlich Insekten“, betonte Achim Winkler, Mitglied im Vorstand des NABU NRW. Probleme bereite ihnen daher das Insektensterben, das sich negativ auf die Fledermausbestände auswirkt. „Sie leiden außerdem zunehmend stark unter Wohnungsnot. Durch die Sanierung und den Abbruch von Gebäuden, das Abholzen von alten, höhlenreichen Bäumen im Zuge einer intensiven forstlichen Nutzung der letzten naturnahen Wälder sowie einer intensiven Landwirtschaft verlieren Fledermäuse immer mehr ihrer Fortpflanzungs-, Ruhe- und Nahrungshabitate“, erklärt Christian Giese, Fledermausexperte beim NABU NRW.
 
Die Folge: Von den 25 in Deutschland heimischen Arten seien drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und für weitere bislang ungefährdete Arten wird ein starker Rückgang prognostiziert. Giese: „Umso wichtiger ist es, mit Aktionen wie der Fledermausnacht über die Tiere aufzuklären und zu vermitteln, wie ihnen geholfen werden kann. Etwa, indem man seinen Garten fledermausfreundlich gestaltet.“ Dazu gehöre unter anderem die Anlage eines Teiches sowie eines Beetes mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen wie Leimkraut, Seifenkraut oder Königskerze.
 
Die ziehen zahlreiche Insekten an - die einzige Nahrung der hier heimischen Fledermausarten. Fledermäuse benötigen zudem Höhlen und Spalten in und an alten Bäumen, an Gebäuden oder in Kellern, die sie als Quartier nutzen. Wo es die nicht gibt, kann Wohnraum geschaffen werden - ein Fledermausbrett oder ein Flachkasten an der Giebelwand sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen. Und absolut unerlässlich für einen fledermausfreundlichen Garten – der Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger. „Wer Fledermäusen helfen will, setzt auf giftfreies Gärtnern“, so der NABU-Fledermausexperte.
 
Internet: www.nabu.de