Ein Ausflug in die Welt zwischen Jazz und Klassik

Matthias Well & Lilian Akopova - „Jazzissimo“

von Sabine Kaufmann

Jazzissimo
 
Jazz in Classical Music
 
Mit Werken von: Alexander Rosenblatt (geb. 1956), Astor Piazzolla (1921-1992), Maurice Ravel (1875-1937), George Gershwin (1898-1937), Vladislav Cojocaru (2. Hälfte 20. Jahrhundert), Darius Milhaud (1892-1974)
 
Daß Jazz und Klassik untrennbar miteinander verbunden sind, wissen wir spätestens seit Kurt Weill und George Gershwin, um nur zwei der größten ihres Genres zu nennen. Wirklich populär wurde das Miteinander der musikalischen Gattungen auch hierzulande ab den späten 1950er Jahren durch geniale Künstler wie Jacques Loussier, Ward Swingle, Eugen Cicero und Ingfried Hoffmann. Längst ist die einst eiserne Trennlinie zwischen U und E aufgehoben. Ein neues Album des wunderbaren Duos Matthias Well / Lilian Akopova, das jetzt bei Genuin Classics erschienen ist, zeigt mit Kompositionen aus den Jahren zwischen 1919 und 2020, also ein Jahrhundert überspannend, die hinreißend bereichernden Facetten des musikalischen Grenzgangs.

Genuin schreibt dazu: „Auf dem schmalen Grat zwischen sogenannter klassischer Musik und Jazz bewegt sich ein preisgekröntes Duo auf seiner neuen CD: Der Geiger Matthias Well und die Pianistin Lilian Akopova präsentieren synkopengetränkte, bluenote-geschwängerte Klänge von Astor Piazzolla, Maurice Ravel und George Gershwin sowie zwei spektakuläre Stücke jüngsten Datums: Alexander Rosenblatts virtuose Carmen-Fantasie und Vladislav Cojocarus zunächst melancholisches, später grooviges Kaleidoscope – ein Stück, das Akopova und Well gewidmet ist und hier zum ersten Mal auf Tonträger eingespielt wird. Eine CD voll Kreativität und Farbe, so recht gegen den Herbst-Blues!“
 
Voller Temperament und Sentiment eröffnet Alexander Rosenblatts „Carmen Fantasy“ auf Bizets Basis den Reigen, alle Möglichkeiten von Violine und Klavier ausschöpfend. Astor Piazzollas „Nightclub 1960“ illustriert dramatisch die Seele des Tangos. „My Man's Gone Now“ aus Gershwins Porgy and Bess hat buchstäblich den Blues - Matthias Well und Lilian Akopova lassen ihn blutvoll erleben. Der tiefen Sinnlichkeit von Vladislav Cojocarus „Kaleidoscope“ geben sie filigran Gestalt und beenden mit dem nicht nur in seinem Titel grotesken „Le boeuf sur le toit“ von Darius Milhaud mit Ragtime-Elementen fröhlich und virtuos den Ausflug in die Welt zwischen Jazz und Klassik.
 
Matthias Well & Lilian Akopova - Jazzissimo
© 2021 Genuin (CD DDD)
Matthias Well (Violine), Lilian Akopova (Klavier)
1. Alexander Rosenblatt: Carmen Fantasy   
2. Astor Piazzolla: Nightclub 1960 aus L'histoire du Tango
3.-5. Maurice Ravel: Violin Sonata No. 2 in G Major, M. 77, Allegretto, Blues. Moderato, Perpetuum mobile. Allegro   
6. George Gershwin: My Man's Gone Now aus Porgy and Bess
7. Vladislav Cojocaru: Kaleidoscope 
8. Darius Milhaud: Le boeuf sur le toit, Op. 58b
Gesamtzeit: 49:16
 
Weitere Informationen:  www.genuin.de/de/04_d.php?k=660