Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde,
als allererstes möchten wir natürlich (für alle, die es noch nicht mitbekommen haben) die überaus frohe Botschaft verkünden: Die Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V. ist erneut mit dem Bundesspielstättenpreis APPLAUS ausgezeichnet worden! Es ist der zweite APPLAUS in Folge und der fünfte insgesamt! Vergeben wird der Preis „für qualitativ anspruchsvolle, trendsetzende, kreative und herausragende Livemusikprogramme und Spielstätten“. Die mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbundene Auszeichnung erhält der ORT in der Kategorie „Beste kleine Spielstätten und Konzertreihen“ – womit das weitere Überleben des ORT wieder ein Stück weit sicherer geworden ist.
Rita Küster und Klaus Bocken vom Vorstand der PKG haben die Auszeichnung am 16. November bei der Preisverleihung in Erfurt aus den Händen von Kulturstaatsministerin Claudia Roth für den Verein entgegengenommen.
Als zweites blicken wir voller Freude zurück auf den Aufenthalt von Mathias Traxler, der als erster Artist in Residence nach drei Jahren (und als erster Autor unter den Gastkünstlern) für vollgepackte, kreative und inspirierende vier Wochen im ORT gesorgt hat. Im Anhang findet ihr ein kleines Interview mit Mathias, in dem er seinen Aufenthalt reflektiert.
Zu guter Letzt nun zum Dezember: Nach dem dichten Novemberprogramm lassen wir das Jahr 2022 im ORT ein wenig ruhiger ausklingen. Der cine:ort-Abend hebt mit „Free Jazz vs. Pop Jazz – Brötzmann vs. Doldinger“ einen legendären Schatz der TV-Geschichte; es gibt einen kammermusikalischen Abend mit einem ebenso hochkarätigen wie eingespielten Trio in unserer „Klassik“-Reihe, einen Abend zum Hören, Nachdenken und Reden über Musik mit Joachim Zoepf und ein Solo der taiwanischen Schlagzeugerin Shiau-Shiuan Hung in der Reihe „all female“ zum Abschluß. Allesamt sicherlich spannende und anregende Erlebnisse! Kommt zahlreich, wir freuen uns, euch zu sehen!
Ausführliche Informationen zu den Terminen findet ihr wie immer im Anhang sowie auf unserer Webseite kowald-ort.com.
Mit herzlichen Grüßen
Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V., der Vorstand
i.A. Anne-Kathrin Reif
Artist in Residence Oktober-November 2022 im Ort
Mathias, wie hast du deine Zeit als Artist-in-Residence im ORT erlebt?
Mathias Traxler: Es war für mich künstlerisch eine absolut ergiebige Zeit und der
Reigen an Auftritten und Proben unterschiedlichster Art, gemeinsam mit wunderbaren Dichtern und Musikern, war eine einzige Freude! Ich habe dabei einerseits Projekte realisieren können, die mir schon lange am Herzen lagen, aber mich auch in Situationen wiedergefunden, die für mich neu waren und dadurch auch neue Wege gehen können, vor allem auch mit Autoren/Musikern, die ich erst in Wuppertal kennengelernt habe.
Hattest du eine bestimmte Erwartung an deinen Aufenthalt – und (wenn ja) ist er entsprechend verlaufen oder vielleicht ganz anders?
M.T.: Die Erwartung, innerhalb eines Monats eine möglichst große Bandbreite meines Arbeitens, insbesondere in der Verbindung von Poesie mit Musik, zeigen zu können, hat sich in ihrer Erfüllung sogar übertroffen. Das war absolut beglückend. Und darüber, dass ich viele Künstler aus Wuppertal und Umgebung kennenlernen konnte, freue ich mich sehr! Viele der Zusammenarbeiten aus meiner Zeit als Artist in Residence weisen jetzt schon über meine Zeit im ORT hinaus, und auf die weiterführenden gemeinsamen Arbeiten mit den jeweiligen Dichtern und Musikern freue ich mich sehr!
Ich hätte mir jedoch zu den Veranstaltungen, und grade weil diese in ihrer Bandbreite so vielgestaltig waren, insgesamt etwas mehr Publikum und damit verbunden mehr Resonanz in der Wuppertaler Bevölkerung, aber auch unter den sonstigen Besuchern des ORT, gewünscht. Schade fand ich, dass es von seiten des ORT, grade bei der Fülle der Veranstaltungen, keinerlei Dokumentation, in Form von Fotos oder anderen Aufzeichnungen, gegebenhat.
Mit dir war zum ersten Mal ein Autor Residenz-Gast im ORT. Was bedeutet die Verbindung
von Musik und Literatur/Sprache für dich?
M.T.: Diese Verbindung ist für mich essentiell. Vor allem interessieren mich die
Schnittstellen und Übergänge, wenn sprachlich Literarisches ins Klangliche kippt, und umgekehrt. Da ich Literatur aber ohnehin vor allem musikalisch begreife, ist für mich das Zusammenarbeiten mit Musikern ein absolut originärer Vorgang. Dass der ORT all diese Zusammenführungen in den just vergangenen vier Wochen ermöglicht hat, ist sehr verdienstvoll, für mich persönlich ein bedeutsamer Wegesabschnitt.
Wird der Aufenthalt im ORT noch in irgendeiner Form eine Nachwirkung für dich haben?
M.T.: Nebst der Weiterführung meiner neuen Zusammenarbeiten aus meiner Zeit im ORT möchte ich vor allem die gesamte Offenheit und Energie aus diesen vier Wochen weitertragen und übertragen in zukünftige literarische und musikalische Begegnungen und Konstellationen.
Mathias, wir danken dir für vier intensive, inspirierende Wochen mit Dir im ORT!
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Zum fünften Mal der APPLAUS für den ORT
Die Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V. wurde erneut ausgezeichnet
von Anne-Kathrin Reif
Musik
28.11.22
