Auflösung einer Teilhaberschaft

von Karl Lerbs

Foto © Manfred Antranias Zimmer / pixabay


Auflösung einer Teilhaberschaft
 
In jener Gegend Irlands, wo die prächtigsten Querköpfe hausen, kauften einmal zwei Bauern gemeinsame eine Scheune mit der Vereinbarung, daß jeder von ihnen die Hälfte des Raumes benutzen sollte. Dann aber verzankten sie sich auf Tod und Leben; und während der eine seine Scheunenhälfte mit Getreide vollpackte, ließ der andere seine grollend leer. Er kümmerte sich überhaupt nicht darum. Er ließ sich nicht einmal blicken. Doch: eines Sonntags ließ er sich blicken. Er kam vom Felde, blieb vor dem anderen, der eben zum Felde wollte, stehen und bemerkte so nebenbei: „Ich wollte dir nur noch sagen: was du mit deiner Scheunenhälfte machst, ist mir natürlich gleichgültig. Ich habe meine eben angezündet.“