Bedroht: artenreiche Wiesen und wilde Säume!

Naturgartentage 2023 in Hagen

Red.


Bedroht: artenreiche Wiesen und wilde Säume!
 
Brandheißes Thema auch für NRWs Umweltminister Oliver Krischer höchst relevant.
 
Naturgartentage 2023 – 3. bis 5. Februar – Stadthalle Hagen / Westfalen
 
Der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein‐Westfalen läßt es sich nicht nehmen, den Fachkongreß zu diesen Rote‐Liste‐Lebensräumen zu eröffnen. Erik O. Schulz, Oberbürgermeister der Stadt Hagen, heißt ihn ebenso willkommen
wie der Verein für naturnahe Garten‐ und Landschaftsgestaltung und die mehreren hundert Gäste.
Die Umwelt- und Naturschutzorganisation NaturGarten e.V. veranstaltet vom 3. bis 5. Februar einen öffentlichen Kongreß für alle Interessierten. Diese jährliche Fachtagung dient dem Austausch von Akteuren verschiedenster Ebenen und sie ist Treffpunkt der Naturgartenszene aus halb Europa. Spannende und unterhaltsame, wissenschaftlich fundierte und allgemeinverständliche Vorträge werden durch Workshops für praktisches Lernen ergänzt. Im Jahr 2023 liegt der Schwerpunkt auf Wiesen und Säumen als hoch biodiverse Lebensräume.


Wiesenstorchschnabel - Foto © Jan Haft

Offene Landschaften mit blühenden Wiesen, von Schmetterlingen umflatterten Heckensäumen und lichtdurchfluteten Waldrändern sind nicht nur wunderschöne Naturbilder. Sie sind auch die Lebensräume für die größte Vielfalt an Tieren und Pflanzen in unserer  Region, quasi der Regenwald Europas.
Und sie sind vom Aussterben bedroht: verdrängt von intensiv genutztem Grünland, das „sauber“ an Baumreihen von Forstflächen abschließt. Ihr Erhalt und ihre Förderung sind die Antworten auf die Biodiversitätskrise als einer der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Wir müssen sie beschützen, hegen und pflegen. Und wir können sie in unseren Naturgärten nachempfinden: Auch schon mit kleinen Wiesenbereichen und an wilde Säume angelehnte Staudenpflanzungen werden unsere Gärten zu Lebensräumen. Das sind dann wertvolle Trittsteinbiotope zur Vernetzung von Naturschutzgebieten und ähnlichen Refugien.
Auf den Naturgartentagen bieten sieben qualitativ hochkarätige Vorträge und zehn Workshops wertvollen Input. Der persönliche Austausch läßt uns zusammen neue Wege und Erkenntnisse finden. Das Gespräch mit den Referenten und den Teilnehmern mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen bereichert unseren Wissenshorizont in besonderer Weise. Und nicht zuletzt das abendliche Beisammensein bei Jan Hafts Film „Die Wiese“ am Freitag und tanzbarer Livemusik am Samstag macht diesen Kongreß zu einem bereichernden Erlebnis.
 

Margerite - Foto © Jan Haft

Anmeldungen sind auch für Kurzentschlossene noch möglich.
 
Für Hagener besonders spannend:
Das Finale der Tagung am 5. Februar mit dem Multivisionsvortrag von Jan Haft, dem bekannten Dokumentarfilmer, Naturschützer von Kindesbeinen an, Biologen und Paläontologen, ist auch für Tagesgäste geöffnet. Jan Haft stellt uns anschaulich die oft verkannte erdgeschichtliche Entwicklung von Wiesen vor. Er nimmt uns mit in die lebendige Vielfalt von wilden Weiden, persönlich, mit vielen Fotos und Filmausschnitten. Es begeistert auch seine Bereitschaft zum Gespräch: Eine gute Stunde wird diskutiert und bestimmt jede Frage beantwortet.
Den Kongreß begleitend bietet der „Markt der Möglichkeiten“ eine Vielzahl an Produkten und Ideen rund um den Naturgarten. Am Sonntag wird dieser Markt mit der Beteiligung regionaler Organisationen zu einer Hagener Nachhaltigkeitsmesse.
 
Am Sonntag, 5. Februar, ist der Eintritt zum Markt der Möglichkeiten frei.
Die Teilnahme am 2½‐stündigen Multivisionsvortrag und Diskussion mit Jan Haft kostet an der Tageskasse ohne Anmeldung € 37,00. Reduzierte Preise gelten bei vorheriger Anmeldung unter www.naturgartentage.de .
Für Kinder unter 12 Jahren ist der Eintritt frei.
 
Wir laden also ein zu einer Stippvisite am Sonntag oder einem verlängerten Wochenende: für Laien und Profis, für Inspiration und Engagement. Die Veranstaltung kann am Freitag und Samstag auch online verfolgt werden. Sämtliche Referenten sind jedoch persönlich vor Ort und bei den Pausengesprächen sowie den abendlichen geselligen Runden dabei.
 
 
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) und Ragwurz - Foto © Jan Haft

Über uns:
Der NaturGarten Verein für naturnahe Garten‐ und Landschaftsgestaltung ist eine anerkannte
Umwelt‐ und Naturschutzvereinigung mit derzeit rd. 3.500 Mitgliedern. Mitglieder sind sowohl Privatpersonen als auch im grünen Bereich tätige Betriebe (Planung und Beratung, Ausführung, Produktion und Vertrieb von Wildpflanzen, Saatgut und Materialien). Die Organisation setzt sich bundesweit für den Naturschutz, insbesondere für die Förderung der Biodiversität im besiedelten Raum und in der freien Landschaft ein. Schwerpunkte sind Bildung, Forschungsförderung und die Gestaltung von naturnahen Gärten und anderen Grünflächen, z.B. im öffentlichen und gewerblichen Bereich, zwecks Biotopvernetzung und Angebot von Lebensräumen gegen das Artensterben sowie die Erhöhung der Klimaresilenz von Siedlungsgebieten.
 
Weitere Informationen: www.naturgartentage.de  -  www.naturgarten.org
 
Redaktion: Frank Becker