Frühwerk von Erwin Bowien wiederentdeckt

Ein Porträt des Schokoladen-Magnaten Carl Russ Suchard

von Thomas Hufnagel

Carl Russ Suchard ca. 1916 - Erwin Bowien pinx.
Porträt des Erfinders der Milka Schokolade, 
eine Jugendarbeit des Künstlers Erwin Bowien,
in einer Münchener Privatsammlung wiederentdeckt.
 
Eine Jugendarbeit von Erwin Bowien (1899–1972) hat sich als etwas sehr Besonderes entpuppt: Es ist das Porträt des Schokoladenfabrikaten und Erfinders der Milka Schokolade Carl Russ Suchard. Das Porträt von Carl Russ Suchard wurde bei der kunsthistorischen Aufarbeitung des Gesamtwerkes Bowiens in einer Münchener Privatsammlung wiederentdeckt.
 
Nach eingehender Recherche ist diese Zeichnung Erwin Bowiens von Carl Russ Suchard 1916 offensichtlich in Serrière in direkter Nachbarschaft zu Neuchâtel entstanden, wo das Schokoladenwerk Suchard stand. Carl Russ Suchard war der erste Förderer, Mäzen und Sammler des damals 17-jährigen Bowien. Suchard war mit Bowiens Vater befreundet den er im deutschen Club in Neuchâtel kennengelernt hatte und erkannte als einer der ersten Bowiens künstlerisches Potenzial. Der „Clou“: Suchard stammte aus Solingen und war das erste Bindeglied zwischen Bowien und Solingen.
 
Beinahe 30 Jahre später zog Erwin Bowien 1945 - nach seiner Flucht vor dem Nazi-Regime und seiner Zeit im Exil – nach Solingen. Hier gründeten Erna Heinen-Steinhoff (1898 – 1969) und Erwin Bowien nun ganz offiziell die Künstlerkolonie „Schwarzes Haus“ Solingen. Diese wurde zum Fixpunkt in dem ansonsten äußerst abenteuerlichen und unsteten Leben Erwin Bowiens als Chronist, Künstlerkolonist, Malreisender und Europäer vor der Zeit. Gemeinsam mit Bettina Heinen-Ayech (1937–2020) und Amud Uwe Millies (1932–2008) bildete Erwin Bowien die malenden Akteure der Künstlerkolonie Solingen.
 
Die Wiederentdeckung der Porträtzeichnung des Schokoladenfabrikaten und Erfinders der Milka Schokolade Carl Russ Suchard ist eine besondere Nachricht, da es das Wirken von Erwin Bowien als Zeitzeuge, Maler und Chronist frühzeitig begründet und dokumentiert.
 
Fünfzig Jahre nach seinem Tod erfährt Erwin Bowien gerade eine neue Renaissance. So hat die Kunstexpertin Cristina Streckfuss in einem Beitrag im Kunstmagazin „ArtProfil“ die Facetten zu Bowiens Leben und Schaffen wieder beleuchtet. Das Institut für Kunstgeschichte der Schweiz in Zürich hat die Homepage www.erwin-bowien.com in die digitale schweizerische Nationalbibliothek aufgenommen. Nicht nur als Maler und Chronist, sondern besonders als Gründer der Künstlerkolonie des sogenannten „Schwarzen Hauses“ in Solingen steht Erwin Bowien aktuell im Rampenlicht. So wurde die Solinger Künstlerkolonie „Schwarzes Haus“ als Partner Member in der „European Federation of Artist Colonies“ – euroart anerkannt. Im Frühjahr 2023 wurde die Künstlerkolonie „Schwarzes Haus“ auch in der Kulturroute des Europarats Impressionisms Routes© aufgenommen. Beides sind Auszeichnungen von besonderer europäischer Bedeutung.
 
Mehr Informationen über die Bettina Heinen-Ayech Foundation und Erwin Bowien finden Sie unter:
 
Kontakt:
Bettina Heinen-Ayech Foundation
Dr. Haroun Ayech
+49 (0) 151 42 22 11 42