Ein literarischer Rundgang durch die Ausstellung
Zwischen Bombenhagel und Wirtschaftswunder mit Dr. Christine Hummel
Donnerstag, 11. Dezember, 17 Uhr
Ein literarischer Rundgang mit Dr. phil. Christine Hummel „Wir schrieben also vom Krieg, von der Heimkehr und dem, was wir im Krieg gesehen hatten und bei der Heimkehr vorfanden: von Trümmern; das ergab drei Schlagwörter, die der jungen Literatur angehängt wurden: Kriegs-, Heimkehrer- und Trümmerliteratur“. So resümiert Heinrich Böll die Situation der unmittelbaren Nachkriegsliteratur in seinem „Bekenntnis zur Trümmerliteratur“ aus dem Jahr 1952. Die starken Eindrücke der in Trümmern liegenden Städte, die Erfahrungen von Krieg und Not, aber auch die Veränderungen durch den beginnenden Wiederaufbau haben die Schriftstellerinnen und Schriftsteller im gleichen Maße beschäftigt wie die bildenden Künstlerinnen und Künstler. Ilse Aichinger, Heinrich Böll und Wolfgang Borchert, Günter Eich, Wolfgang Weyrauch und viele andere haben als Vertreter der sogenannten Trümmer- oder Kahlschlagliteratur die ersten Nachkriegsjahre dokumentiert. Die Wunder der wirtschaftlichen Restauration kommentierten kritisch und teilweise satirisch Günter Grass, Wolfgang Koeppen, Wolfgang Hildesheimer oder auch Ingeborg Bachmann.
Der von literarischen Texten aus dem Nachkriegsjahrzehnt geleitete Gang durch die Ausstellung möchte die Fiktionen und Dokumentationen der Autorinnen und Autoren verbinden mit den dort ausgestellten bildlichen Darstellungen und Abstraktionen und neue Perspektiven auf Text und Bild eröffnen.
Dr. phil. Christine Hummel,
Literaturwissenschaftlerin, Studium der Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal, 1994–2006 beschäftigt dortselbst, seit 2007 im Deutschen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zahlreiche Publikationen, Seminare und Vorträge über Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts; Organisation von Lesungen, Autorengesprächen und Vortragsreihen sowie einer Ausstellung über Patrick Süskind.
Ort: Von der Heydt-Museum
Eintritt: 8 Euro /erm. 5 Euro
Karten an der Museumskasse:0202-563-2223
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