"Enfant Terrible und Gentleman"

Weltweit erste Ausstellung über Sir Peter Ustinov in Düsseldorf

von Andreas Rehnolt

Weltweit erste Ausstellung über Sir Peter Ustinov
 
Düsseldorfer Filmmuseum würdigt seit Samstag unter dem Titel
"Enfant Terrible und Gentleman"
das Lebenswerk des international berühmten Künstlers
 
 
Düsseldorf - Im Düsseldorfer Filmmuseum ist seit dem vergangenen Samstag die weltweit erste Ausstellung zum Lebenswerk des international berühmten Künstlers zu sehen. Die Schau unter dem Titel "Enfant Terrible und Gentleman" ist bis zum 22. Februar nächsten Jahres zu sehen und wurde in Zusammenarbeit mit der Peter Ustinov-Stiftung konzipiert. Die Stiftung mit Sitz in Düsseldorf feiert im kommenden Januar ihren zehnten Geburtstag und kümmert sich weltweit um Projekte für Kinder und Jugendliche, hieß es kurz vor dem Ausstellungsstart.
 
Die Ausstellung stellt die Karriere des 1921 im Londoner Stadtteil Camden geborenen Sir Peter Alexander Baron von Ustinov in den Mittelpunkt und würdigt den weltweit renommierten Schauspieler zugleich auch als einen "der letzten großen Universalkünstler". Zu sehen sind zahlreiche Filmplakate, Filme, Fotos, Tagebuchaufzeichnungen, Bücher, Schallplatten, Hörproben, Requisiten, Zeichnungen und persönliche Gegenstände, die Sohn Igor Ustinov dem Museum leihweise zur Verfügung gestellt hat. Auch das Engagement für Kinder- und Menschenrechte des im März 2004 verstorbenen Künstlers wird gewürdigt. Ustinov selbst ist in der Ausstellung zudem mit zahlreichen Zitaten vertreten. So sagte er einmal: "Wie immer in der Geschichte sind die Guten nicht durch und durch gut und die Bösen nicht durch und durch böse."
 
Besucher können zahlreiche Filmsequenzen sehen, so aus der 1955 von Michael Curtiz mit Humphrey Bogart und Aldo Ray gedrehten Film-Komödie "Wir sind keine Engel", in dem Ustinov, Bogart und Ray entflohene Sträflinge spielen. Fotos und Filmausschnitte erinnern zudem an seine Rolle als pathetisch aufbrausender Herodes in dem 1977 entstandenen Streifen "Jesus von Nazareth". Auch eine seiner letzten Rollen als Kurfürst Friedrich der Weise in dem vollendeten Kinofilm "Luther" wird gewürdigt. "Seine größten Erfolge hatte Ustinov in bösartigen Rollen, wie etwa dem römischen Kaiser Nero in Quo Vadis", hieß es am Freitag bei der Präsentation der Schau. Parallel zur Ausstellung zeigt das Filmmuseum bis zum 18. Februar eine Reihe von Filmen mit Ustinov, der sich auch als Regisseur, Theater- und Buchautor sowie als Übersetzer einen Namen gemacht hat.
 
Der US-amerikanische Filmschauspieler Kirk Douglas sagte über seinen berühmten Kollegen: "Zeige mir jemand, der Stücke schreibt, Romane, Kurzgeschichten und Drehbücher. Der produziert, Geschichten erzählt, Tennis spielt, ein verstimmtes Cello nachahmt oder einen stotternden Motor und der acht Sprachen spricht. Dann zeige ich dir Peter Ustinov". Unvergessen sind auch seine Rollen als Ganove in "Topkapi" und als hartherziger und geiziger Advokat in dem Streifen "Der Hund, der Herr Bozzi hieß", der unter einem Fluch zur Strafe in einen Straßenköter verwandelt wird, und erst durch seine Opferbereitschaft und die Zuneigung des kleinen Pablito aus seinem Dasein als Vierbeiner erlöst werden kann.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr, Mi: 11-21 Uhr
Internet: www.filmmuseum-duesseldorf.de


Redaktion: Frank Becker