Zeiten und Räume

Erlesenes aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums

Red. /bec

Foto © Frank Becker

Zeiten und Räume
Ruisdael bis Giacometti
 
Klassiker der Sammlung
ab 24. März 2024
 
Die konsequente Aufarbeitung des beachtlichen Bestandes des Wuppertaler Von der Heydt-Museums durch ihren Direktor Dr. Roland Mönig und seine Stellvertreterin Dr. Anna Storm hat dem Publikum nicht nur das Wiedersehen mit von ihm lange vermißten Kunstwerken, sondern auch die Entdeckung bisher nie oder seit Jahrzehnten nicht gezeigter Bilder uns Skulpturen beschert. Zu Recht gehört das Haus zu den wichtigsten deutschen Kunstmuseen. Mit über 2.000 Gemälden, 500 Skulpturen, 800 Fotografien und 30.000 grafischen Blättern verfügt das Von der Heydt-Museum über eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands. Ihr systematischer Aufbau begann in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts und dauert bis heute an.
 
Die einzigartige Sammlung des Von der Heydt-Museums mit ihren ausgeprägten Schwerpunkten im 19. Jahrhundert und in der Klassischen Moderne wird im Zuge der Neuausrichtung des Hauses nach vielen Jahren erstmals wieder in einer dauerhaften Ausstellung und in neuer Gestalt präsentiert. Ab dem 24. März 2024 werden in einer neu konzipierten Sammlungspräsentation ausgewählte Gemälde und Skulpturen vereint, ausgehend vom 17. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre - viele davon ausgesprochene Lieblinge des Publikums. Besonders ist dabei die Gruppierung der Werke: Unter dem Titel „Zeiten und Räume“ sind diese wie in einer Art visuellem Reiseführer zusammengestellt, der durch die prägenden Räume und Perioden der europäischen Kunstgeschichte der letzten Jahrhunderte führt: etwa in die Niederlande und nach Flandern, in die Kunstmetropolen Paris und Berlin oder in das unscheinbare Örtchen Worpswede, von dem gleichwohl bedeutende Impulse ausgingen. Die Ausstellung wird also weniger eine Chronologie im klassischen Sinne aufbauen. sondern v. a. künstlerische Netzwerke aufzeigen.
 

Auguste Renoir - Foto © Frank Becker

Die Reise beginnt in den Niederlanden bzw. im Flandern des 17. Jahrhunderts mit Werken von Jacob van Ruisdael und Frans Snyders und führt weiter in die deutsche Landschaftsmalerei des 18. und 19. Jahrhunderts mit Gemälden u. a. von Ludwig Richter und Hans Thoma. Einen weiteren bedeutenden Zeit-Raum repräsentiert die Schule von Barbizon mit z. B. Camille Corot: eine Formation von Malern, die im Wald von Fontainebleau arbeiteten. Daran anschließend werden Schlüsselwerke des Impressionismus von Claude Monet, Edgar Degas und Paul Signac präsentiert. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die so genannten Deutsehrömer Hans von Marées, Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach. Marees - eine Schlüsselfigur der Kunst des späten 19. Jahrhunderts - stammte aus Elberfeld (heute Wuppertal). Das Museum besitzt mehr als 20 Gemälde des Malers. Auch das Werk Paula Modersohn-Beckers nimmt in der Museumssammlung einen besonderen Stellenwert ein: August von der Heydt gehörte 1909 zu den frühesten Käufern ihrer Gemälde. Konsequenterweise werden sie in der Präsentation prominent vertreten sein.
 

Foto © Frank Becker

Modersohn-Becker leitet zum Expressionismus in Deutschland über, der seine geografischen Schwerpunkte in Dresden/ Berlin und Murnau hat. Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff treffen u. a. auf Wassily Kandinsky, Franz Marc und Gabriele Münter. Meisterwerke der Neuen Sachlichkeit, z. B. von Otto Dix oder Christian Schad, sowie Werke der Kölner Progressiven knüpfen an. Eine repräsentative Auswahl an Skulpturen des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter Werke von Auguste Rodin und Edgar Degas, Alberto Giacometti und Hans Arp, ergänzt den Gemäldebestand. Und das im Mai 2023 errichtete Schaudepot, das die große Fülle der Museumssammlung nochmals eindringlich zur Anschauung bringt, schließt den Rundgang ab.
 
Mit der Ausstellung „Zeiten und Räume - Klassiker der Sammlung“ lädt das Museum ein, seine hochkarätigen und international renommierten Bestände anhand einer präzisen Auswahl neu zu entdecken. Zugleich markiert es auf nachhaltige Weise Wuppertal als einen Kulturort von Rang in Nordrhein-Westfalen.
 
In die erlesene Auswahl aus dem Museumsbestand eingestreut finden sich Arbeiten des Künstlers und Beuys-Schülers Lothar Baumgarten (1944-2018) aus der Privat-Sammlung des Verlegers Lothar Schirmer.
 
Mehr über die aktuelle Ausstellung in Kürze an dieser Stelle.
 
Weitere Informationen: www.von-der-heydt-museum.de