Auch Theater und Museen in NRW spielen mit
um die Fußball-Europameisterschaft
An den nordrhein-westfälischen EM-Spielorten Köln, Dortmund,
Essen und Düsseldorf gibt es Aufführungen und
Ausstellungen rund um das Thema Fußball
Von Andreas Rehnolt
An den vier nordrhein-westfälischen Austragungsorten der bald beginnenden Fußball-Euromeisterschaft wird nicht nur in den jeweiligen Stadien gespielt und mit gefiebert, auch in einigen der örtlichen Theater und Museen gibt es Aufführungen und Ausstellungen rund um das Thema Fußball. So zeigt das Unescco-Welterbe Zollverein in Essen eine Ausstellung mit rund 450 Fotografien zum Ruhrgebietsfußball, die bis zum 20. Mai zu sehen ist. Neben Bildern von Andreas Gursky und Roland Wirtz sind auch Aufnahmen aus den Archiven der Kommunen und Vereine zu sehen.
Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund bietet seit dem vergangenen Donnerstag mit „Stadion der Träume“ der Kulturszene der Ruhrgebietsmetropole einen eigenen Spielort fernab der Rasenfläche und der Tore. Bis zum 14. Juli sind in der Arena des Museums Auftritte von Künstlern verschiedener Sparten wie Theater, Film und Poetry Slam geplant. So wird unter anderem der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Peter Lohmeyer zu einem Theaterstück erwartet. Auch Künstler aus dem europäischen Ausland werden im Fußballmuseum zu Gast sein.
Der frühe Starttermin soll bei den Besuchern für „eine lange Vorfreude“ auf das bevorstehende Turnier sorgen, so die Veranstalter in Dortmund. Auch in anderen Städten sind Veranstaltungen unter dem Titel „Stadion der Träume“ geplant, hieß es weiter. So etwa auch in Gelsenkirchen, wo das „Stadion der Träume“ vom 6. Mai bis 27. Mai auf dem Programm steht. Von außen ist es ein Kunstwerk, eine aufblasbare Architektur von Hans-Walter Müller, erklärten die Organisatoren vorab. Innen sollen rund 120 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 20 Jahren mit Experimenten um ihre Träume spielen. Gespielt wird mit künstlerischen Mitteln wie Musik, Literatur, Tanz und Theater.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus verspricht ein Theaterspektakel unter freiem Himmel. Ein kleiner Ausschnitt einer Fußballtribüne steht dabei im Rampenlicht. Auf ihr wird mal gesungen, mal aufgesprungen, mal diskutiert oder mit einer La-Ola-Welle gefeiert - wie bei einem Original-Fußballspiel. Unter den Fangesängen könnten nach Veranstalterangaben auch solche vorkommen, für die Stadien großer Fußballclubs im Ausland bekannt sind, so eine Theatersprecherin im voraus.
Über der Fußballtribüne sollen auf einer großen Leinwand Ausschnitte für die Zuschauer vergrößert werden. Unter dem Titel „Glaube, Liebe, Fußball“ sind ab dem 24. Mai insgesamt gut 20 Vorstellungen bis zum 15. Juli vorgesehen auf dem Platz vor dem Schauspielhaus. Zu sehen sind dann nicht nur professionelle Schauspieler, sondern auch Fans und Hobbymusiker. Sie sollen Szenen aus einem Stadion nachspielen, die wie mit einer Lupe in den Vordergrund gerückt werden. Außerdem in der NRW-Landeshauptstadt ein „Fußballtanz“ im Forum Freies Theater, der am 26. April Premiere feiern wird.
Zu Gast ist die deutsch-französisch-ivorische Performancegruppe „La Fleur“, die zur Recherche über die Wechselwirkungen zwischen Fußball, Popkultur und Migration zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Kontinent einlädt.
Auch in Düsseldorf zur Fußball-Europameistserschaft dabei: Die Ausstellung „Flagge zeigen“, die ab dem 14. Mai in der Zentralbibliothek zu sehen ist. Der Untertitel der Schau lautet: „Queer-freundliche Symbole im Sport - wichtig oder einfältig?“
In Dortmund steht anläßlich der 17. Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland das Theaterstück „Die Nacht von Sevilla - Fußballdrama in 5 Akten auf dem Programm. Das Stück bringt das Fußballspiel zwischen Deutschland und Frankreich von der Weltmeisterschaft 1982 in Form einer multimedialen Leseinszenierung auf die Bühne. Die Uraufführung findet am 14. Mai im Rahmen des renommierten Theaterfestivals Ruhrfestspiele statt. Weitere Aufführungen finden am 15. Mai im Theater Dortmund, am 16. Mai im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, am 31. Mai im Theater an der Ruhr in Mülheim/Ruhr und am 4. Juni in der Festspielhalle Gürzenich in Köln statt.
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