Neujahrspost

von Eugen Egner

© Archiv Musenblätter

Lieber ehemaliger Schulfreund,

   in der Silvesternacht haben wir mehrmals bei Euch angerufen, aber Ihr wart wohl nicht da. Wir verlebten den Jahreswechsel bei Helgas Eltern. Sie hatten mit der Uhrzeit auf uns gewartet, und so wurde es dann auch ganz nett. Ich war wieder sehr betrunken (schon um 20 Uhr 30), und Helga hat mich mehrmals gehauen. Um 23 Uhr haben wir alle gemeinsam das komplette Mobiliar umgestellt, zuletzt dann doch wieder alles so eingerichtet, wie es ursprünglich war. Aus dem Fenster werfen mochten wir nichts. Hoffentlich war es bei Euch auch so schön. Bestimmt hat Euch Euer Sohn viel Freude mit dem Luftgewehr gemacht, das wir ihm zu Weihnachten geschenkt haben.
   Ich muß jetzt schließen, bevor Helga liest, was ich hier schreibe. Dann haut sie mich wieder. Lebe wohl!


© Eugen Egner